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Fachtagung in Stade
Ganztag an der Grundschule: Schüler sollen mitgestalten

Wie der Ganztag in Grundschulen gemeinsam mit Kindern gestaltet werden kann, zeigte ein Fachtag im Stader Kreishaus, zu dem das Bildungsbüros des Landkreises Stade mit dessen Leiterin Anke Heydorn (3. v. li.) und Bildungsmanagerin Hanna Münster-Bortig (re.) eingeladen hatte | Foto: Landkreis Stade / Nina Dede
  • Wie der Ganztag in Grundschulen gemeinsam mit Kindern gestaltet werden kann, zeigte ein Fachtag im Stader Kreishaus, zu dem das Bildungsbüros des Landkreises Stade mit dessen Leiterin Anke Heydorn (3. v. li.) und Bildungsmanagerin Hanna Münster-Bortig (re.) eingeladen hatte
  • Foto: Landkreis Stade / Nina Dede
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Zum Schuljahr 2026 wird die Ganztagsbetreuung an allen Grundschulen verpflichtend eingeführt. Wie dieser neue Alltag gestaltet werden kann, war das zentrale Thema eines Fachtages im Stader Kreishaus. Unter dem Titel „Mit Kindern den Ganztag gestalten“ diskutierten Lehrkräfte, pädagogische Fachkräfte, Schulträger und andere in Grundschulen tätige Personen innovative Ansätze und Modelle. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Bildungsbüro des Landkreises Stade.

Bereits die große Resonanz zeigte, wie relevant das Thema ist. Denn obwohl der Anspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder ab August 2026 gesetzlich geregelt ist, bleibt die konkrete Umsetzung in vielen Schulen eine Herausforderung. Schulen stehen vor der Aufgabe, Konzepte zu erarbeiten, die nicht nur organisatorisch, sondern auch pädagogisch fundiert sind. Dabei waren sich die Teilnehmer des Fachtages einig: Kinder müssen aktiv in den Gestaltungsprozess einbezogen werden. „Sie wissen am besten, was sie brauchen, um den Schulalltag und den Ganztag sinnvoll zu gestalten“, lautete das Fazit.

Kinder als Experten ihrer Lebenswelt

Bildungsbüro-Leiterin Anke Heydorn betonte bei ihrer Begrüßung, wie entscheidend die Perspektive der Kinder ist: „Kinder sind Expertinnen und Experten ihrer Lebenswelt. Sie in die Bedarfsfeststellung und Maßnahmenplanung einzubeziehen, ist essenziell, um ihre Bedürfnisse zu verstehen.“ Heydorn stellte Wünsche und Ideen von Grundschulkindern aus dem Landkreis Stade vor, die diese im Vorfeld der Veranstaltung geäußert hatten. „Diese Einblicke verdeutlichen, wie wichtig es Kindern ist, bei der Entwicklung des Ganztages ein Mitspracherecht zu haben“, sagte Heydorn. Dieses Ziel solle auch in den kommenden Planungsphasen konsequent verfolgt werden.

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Qualität und Partizipation als Leitlinien

Ein Impulsvortrag von Anja Sibum von der Serviceagentur „Ganztagsbildung“ (SAG) aus Nordrhein-Westfalen bot weitere Denkanstöße. Unter dem Titel „Kindorientierte Qualitätsentwicklung der Ganztagsbildung vor Ort“ machte Sibum deutlich, dass ein erfolgreiches Ganztagskonzept mehr als reine Betreuung ist. „Ganztag bietet enormes Potenzial für Lernunterstützung, individuelle Förderung und Persönlichkeitsentwicklung“, so Sibum. Sie betonte, dass ein altersgerechtes, pädagogisch fundiertes Konzept notwendig ist – und dass dieses nur in enger Zusammenarbeit aller Beteiligten umgesetzt werden kann.

„Trotz aller Herausforderungen und Ungewissheiten bei der Einführung des Ganztages müssen wir die Kinder stets im Fokus behalten und sie beteiligen. Schließlich gestalten wir den Ganztag für sie“, resümierte Bildungsmanagerin Hanna Münster-Bortig. Sie kündigte an, weitere Veranstaltungen und Unterstützungsangebote für die Schulen im Landkreis Stade zu organisieren, um den Übergang in die Ganztagsbetreuung im Jahr 2026 bestmöglich zu begleiten.