Landwirte zur Beteiligung aufgerufen
Kiebitze schützen wird belohnt
Es muss etwas passieren, denn der Bestand der Kiebitze ist stark bedroht. Der Landkreis Stade ruft deshalb Landwirte dazu auf, sich an Schutzmaßnahmen zu beteiligen. Wer mitmacht, wird belohnt – mit einem Zuschuss bei etwaigen Ertragseinbußen. Der Bestand der Kiebitze ist deutschlandweit in den vergangenen Jahrzehnten um 88 Prozent zurückgegangen. Die Art gilt in Deutschland als stark gefährdet. Die Ursachen für die dramatischen Bestandrückgänge sind vielfältig. Insbesondere überschneiden sich die notwendigen landwirtschaftlichen Bewirtschaftungsmaßnahmen mit der Brutzeit der Kiebitze.
Vor Jahrzehnten war es üblich, den ersten Schnitt im Grünland erst Mitte Juni zu mähen. Dann war der Kiebitz mit seinem Brutgeschäft fertig und die Jungen bereits flügge. Durch moderne Technik, veränderte Saatmischungen, mehr Düngung und auch durch den Klimawandel ist der erste Schnitt heutzutage schon ab Ende April möglich und fällt somit genau in die Brutzeit der Kiebitze. Um die Kiebitzbruten auf Grünlandstandorten besser zu schützen, bittet der Landkreis die Landwirte, sich an Schutzmaßnahmen zu beteiligen. „Wichtig ist es, den Bereich, wo die Kiebitze brüten, von Ende März bis Mitte Juni nicht zu bewirtschaften und auch keine Düngung und keine Pflanzenschutzmittel auszubringen“, erklärt der Leiter des Amtes für Naturschutz, Dr. Uwe Andreas. Er möchte die Erfolge der Landwirte im Kiebitzschutz mit einem Zuschuss bei eventuellen Ertragseinbußen honorieren. Ausgenommen von diesem Angebot sind nur Flächen der öffentlichen Hand und in Schutzgebieten sowie Kompensationsflächen.
Wer Grünlandstandorte hat, auf denen der Kiebitz brütet und sich für den Artenschutz engagieren möchte, kann sich kurzfristig beim Amt für Naturschutz melden unter der E-Mail-Adresse naturschutz@landkreis-stade.de.
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