Landkreis Stade drängt auf rasche Lösung
Kleidersäcke gammeln vor DLRG-Altkleidercontainern
Wer seine Altkleider der DLRG spenden möchte, steht seit ein paar Wochen vor verschlossenen Klappen: Die Einwurfklappen der roten DLRG-Sammelcontainer sind seit Oktober zugeklebt. An den meisten Containern hängt der Hinweis, dass derzeit keine Kleiderspenden angenommen werden. Hintergrund ist die Insolvenz der Vertragsfirma, die für die Lebensretter die Altkleidersammlung organisiert. Die DLRG gibt nur ihren Namen her und erhält dafür einen bestimmten Betrag. Die kommerzielle Verwertung der Altkleider übernimmt die Sammelfirma, die einen entsprechenden Vertrag mit dem DLRG-Landesverband abgeschlossen hat. Deren Insolvenz hat dazu geführt, dass die Container nicht mehr geleert wurden - mit der Folge, dass um manche Sammelstellen regelrechte Müllhalden aus alten Klamotten entstanden sind. Inzwischen hat sich auch der Landkreis eingeschaltet. Er drängt auf eine rasche Löschung des Problems.
Altkleider gammeln vor sich hin
Beispiel Apensen: Dort befinden sich am Schulzentrum zwei große Altkleider-Sammelboxen der DLRG. Die Öffnungen sind mit Packband zugeklebt. Davor hängen Schilder: "Achtung, Sammelbehälter vorübergehend außer Betrieb! Bitte keine Ware einwerfen oder abstellen!" Doch hier waren einige Zeitgenossen offenbar nicht des Lesens kundig. Sie warfen Säcke und Tüten voller alter Klamotten einfach vor die Boxen. In den halb offenen Verpackungen sind die Kleidungsstücke Wind und Wetter ausgesetzt und gammeln vor sich hin. Tragen kann diese Müffelware kein Mensch mehr. In anderen Orten ist bzw. war die Situation ähnlich. Wie etwa im Alten Land. Dort haben Mitglieder der DLRG-Ortsgruppe alle Sammelcontainer abgefahren, um die Sammelplätze von einfach abgestellten und völlig durchnässten Altkleidersäcken und sonstigem dort hingeworfenen Unrat zu befreien.
Landkreis schaltet sich ein
Zwar sind die Kommunen für die Beseitigung von Wildmüll zuständig, der auf ihren Flächen abgelegt wurde. Doch inzwischen blickt auch der Landkreis als zuständige Ordnungs- und Abfallbehörde mit Sorge auf die Situation. "Der Landkreis Stade hat sich bemüht, über die DLRG einen Kontakt zum Insolvenzverwalter aufzunehmen, um ihn auf die Rechtslage hinzuweisen und eine zeitnahe Lösung anzumahnen", erklärte Landkreis-Pressesprecher Daniel Beneke vor ein paar Tagen gegenüber dem WOCHENBLATT. Leider habe die DLRG auf diese Anfrage bisher nicht reagiert.
Firma sucht händeringend Fahrer
Inzwischen scheint sich eine Lösung anzubahnen: Die Firma Soex, die als DLRG-Vertragspartner die Container stellt und die Altkleider weiterverwertet, soll laut Beneke mitgeteilt haben, dass ihr Service in weiten Niedersachsens wieder läuft. Für den Landkreis Stade soll das Unternehmen aber noch keine neuen Fahrer für die Abholung der Altkleider gefunden haben. Man bitte daher noch um etwas Zeit. Diese Zeit muss man Soex vermutlich wohl oder übel gewähren. Selbst wenn die DLRG den Vertrag mit Soex fristlos kündigen würde, blieben die Altkleider-Container höchstwahrscheinlich auf den Stellplätzen stehen. Sie gehören der Firma Soex und könnten aufgrund fehlender Fahrer nicht abgezogen werden. Zudem ist es wohl illusorisch zu glauben, dass die DLRG schnell einen neuen Vertragspartner finden würde, der dann blitzschnell neue Behälter aufstellen könnte.
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