Koloss in Stade dreht sich wieder
Sanierung der Bockwindmühle abgeschlossen / Aktionstag auf der Museums-Insel
tp. Stade. Zum Saisonstart im Freilichtmuseum auf der Museums-Insel in Stade wird die historische Bockwindmühle nach umfangreicher Restaurierung neu eingeweiht. Die Wiedereröffnung des hölzernen Kolosses nach der 70.000 Euro teuren Instandsetzung findet zum Start der Museumssaison am Sonntag, 30. April, in einem festlichen Rahmen statt. Um 11 Uhr lädt der Stader Geschichts- und Heimatverein gemeinsam mit den Museen Stade zu einem Frühshoppen an der Mühle und im Biergarten des Inselrestaurants ein. Ein Ensemble der Vincents Bigband begleitet den Festvormittag musikalisch.
Um 12 und 15 Uhr führt der Müller aus Hollern-Twielenfleth, Florian Eickmann, durch die restaurierte Mühle und erklärt technische Details. Um 14 Uhr bietet der Verein eine Führung durch das benachbarte Altländer Bauernhaus.
Bockwindmühlen gehörten vom Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert zu den gebräuchlichsten Getreidemühlen in Mittel- und Westeuropa. Auch in Stade standen mehrere Bockwindmühlen.
Die Mühle im Freilichtmuseum stammt aus Rethmar, heute Stadt Sehnde in der Region Hannover. Sie wurde 1547 erstmals erwähnt. Das Technik-Monument wurde im Juni 1967 in Stade wieder errichtet.
Ursprünglich war die Mühle um 360 Grad drehbar. Diese Funktion wurde jedoch kaum genutzt, was über die Jahrzehnte zu Standschäden führte. Die Mühle war einsturzgefährdet. Die Ständer wurden ebenso erneuert wie das Mühlengehäuse. Zudem bekamen die Flügel einen neuen Anstrich.
"Nun ist die Mühle wieder drehbar", freut sich der Vereinsvorsitzende Gerd Beckmann. Die Mühle wird mit Hilfe einer Kurbel bewegt, die sich an einem riesigen Balken, dem Stert (Schwanz), am Boden befindet. Die Drehung der tonnenschweren Holzmühle erfolgt schrittweise. Dabei wird der Stert mit Ketten an Pfosten fixiert. Wie genau das funktioniert, sehen Gäste am Aktionstag, an dem der Eintritt und die Führungen kostenlos sind.
Redakteur:Thorsten Penz aus Stade |
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