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Aktion des Landkreises Stade zum Schutz der Weißstörche
tp. Stade. Der Storch als Symbolvogel des Glücks und der Fruchtbarkeit sowie als Frühlingsbote kommt im Landkreis Stade mindesten seit dem 19. Jahrhundert vor. So belegen Aufzeichnungen aus der Dorfchronik von Bargstedt einen Neststandort von 1880. „Mit einer neuen Internetseite wollen wir der Öffentlichkeit einen besseren Überblick über die Bestandsentwicklung, Zugrouten und andere spannende Daten zu unseren Weißstörche geben“, erklärt Dr. Uwe Andreas, Leiter des Naturschutzamtes des Landkreises Stade.
„Der Erhalt des Weißstorches in unserem Landkreis hat eine große Bedeutung, da er Teil unserer Kultur und Tradition ist“, so Andreas. Doch ihm geht es nicht nur darum, die Nester zu schützen. Ebenso wichtig ist dem Naturschützer der Erhalt von Feuchtwiesen, in denen die Weißstörche ihre Nahrung suchen können. „Um der Art langfristig das Überleben zu ermöglichen, sind optimale Lebensräume notwendig. Nur feuchte und extensiv bewirtschaftete Flächen mit Kleingewässern und offenen Gräben bieten reichlich Nahrung“ so Vogelexperte Andreas.
Gemeinsam mit Gert Dahms, dem ehrenamtlichen Storchenbetreuer des Landkreises, hat das Naturschutzamt nun eine Internetseite zum Storchenschutz entwickelt. Janette Hagedoorn-Schüch hat zusammen mit Dahms aus den Wiederfunddaten von beringten Störchen, Herkunft und Zugwege aufbereitet und allgemeine Informationen zur Biologie des Weißstorches zusammengestellt. Vier interaktive Karten im Geoportal liefern die Möglichkeit, sich den aktuellen Storchenbestand und den Bestand aus 1934 am heimischen Computer genauer anzusehen. „Gert Dahms kümmert sich seit 1957 um die Storchennester und hat so manchem verletzten Jungstorch geholfen. Seine umfangreichen Daten zum Storchenbestand, zu den Storchennestern und auch zu Wiederfunden von beringten Störchen stehen nun einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung“ so Hagedoorn-Schüch.
Konnte man im Jahre 1934 den Landkreis Stade mit 340 Brutpaaren noch wahrlich als Storchenland bezeichnen, so gab es 2001 mit nur 14 Brutpaaren den Tiefststand. Langsam erholt sich der Storchenbestand mit aktuell 41 Horstpaaren.
„Aktuell befinden sich im Landkreis die meisten Storchenhorste auf der Stader Geest und in der Osteniederung“, weiß Dahms. Die Neststandorte im Kreisgebiet sind vor allem künstliche Nisthilfen auf Holz- und Gittermasten zumeist auf Privatgrund. Jedoch werden längst nicht alle angebotenen Nisthilfen von den Weißstörchen angenommen. Wichtig bei der Nistplatzwahl ist der umgebende Lebensraum mit einem guten Nahrungsangebot. Obwohl es im Kreisgebiet ein Überangebot von etwa 60 unbesetzten Nisthilfen gibt, kommt es an den besetzten Storchenhorsten trotzdem zu erbitterten Kämpfen um das Nest. Störche sind eher dem Nest treu als dem Partner, denn während der Zugzeit und im Winterquartier sind die Paare getrennt.
Link zur Internetseite: https://www.landkreis-stade.de/umwelt-gesundheit-verbraucherschutz/natur-landschaft/weissstorchschutz/
Redakteur:Thorsten Penz aus Stade |
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