Neue Schule auf der Stader Geest: Die Kinder bestimmen mit
Freie demokratische Schule soll 2018 mit 24 Schülern starten / Finanzierung und Standort offen
tp. Himmelpforten. Ein gemeinsamer großer Plan und noch viele organisatorische Fragen beschäftigen die Mitglieder des neu gegründeten Schulträgervereins „Lernräume“ aus Himmelpforten um die Vorsitzende Manuela Mahlke-Göhring (46) und Annemarie Scherb (48): Wenngleich die Finanzierung der im Landkreis Stade einzigartigen freien demokratischen Schule (das WOCHENBLATT berichtete) im Detail noch offen ist und auch kein Standort feststeht, soll der Betrieb im Sommer 2018 mit geplanten 1,5 Lehrerstellen beginnen.
Die in Teilen durch Schulgeld finanzierte, private Bildungseinrichtung soll von dem Trägerverein in den Jahrgängen eins bis vier als Grundschule und bis Jahrgang zehn als Oberschule geführt werden. Gestartet wird je Schulform mit mindestens jeweils zwölf Schülern, die zum Großteil aus den Familien der Gründungsmitglieder des Vereins stammen.
Im Mittelpunkt des fach- und altersübergreifenden Lernens steht die Selbstbestimmung der Schüler. Die Kinder sollen - unterstützt von den Lehrern - u.a. eigenständig entscheiden, wann sie sich um einen bestimmtes Fach kümmern, und Schulversammlungen leiten.
Im Vorfeld der Schulgründung haben Manuela Mahlke-Göhring, Kauffrau, psychotherapeutische Heilpraktikerin, Vize-Bürgermeisterin von Himmelpforten und Mutter von zwei Kindern sowie Annemarie Scherp, Krankenschwester und Mutter von drei Kindern, mit Vereinsmitgliedern in diversen Einrichtungen hospitiert.
Besonders überzeugt habe die Teilnehmer die die "Freie Schule Heckenbeck" in Bad Gandersheim mit inzwischen mehr als 90 Kindern und Jugendlichen. Die Erwachsenen begleiten die Lern- und Lebensprozesse, bieten inhaltliche Impulse und schaffen für alle Beteiligten eine entspannte Atmosphäre. Dem Vorbild aus Heckenbeck folgend, möchten auch Scherp und Mahlke-Göhring an "ihrer" neuen Schule die Klassenräume mit besonderem, die Kreativität förderndem Lehrmaterial ausstatten, das für Schüler jederzeit verfügbar ist.
Einen vorläufigen Finanzplan für die freie demokratische Schule auf der Stader Geest hat Vorstandsmitglied Iris Lorenz aufgestellt. Demnach muss sich die Schule während der ersten drei Jahre selbst finanzieren. Ab dem vierten Jahr werde es eine Finanzhilfe des Landes Niedersachsens geben. "Diese deckt allerdings nicht die gesamten Kosten", sodass weiter Schulgeld erhoben werde, so Lorenz. Der Beitrag richtet sich nach dem Einkommen der Eltern, darf nach dem Gesetz monatlich aber 200 Euro pro Kind nicht überschreiten.
Laufende Zahlungen erwartet der Verein u.a. durch Fördermitgliedschaften.
Angedacht sei auch, dass Förderer Schulpatenschaften übernehmen.
Generell soll die Schule jedem Kind offen stehen: "Wir planen keine Elite-Schule", betont Manuela Mahlke-Göhring.
Unterdessen sucht der Verein weiter nach Lehrern, von denen einer die Schulleitung übernehmen soll.
www.erfolgreich-lernen.net
Redakteur:Thorsten Penz aus Stade |
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