Hubert-Peter Beneke geht regelmäßig zur Blutspende
Rekordverdächtig: Stader (73) spendet mehr als 100 Liter Blut
Blutspenden retten Leben: Deshalb sind die Blutspendedienste auf Freiwillige angewiesen, die zum Aderlass vorbeikommen. In der Region dürfte wohl kaum jemand mehr Blut gespendet haben als Hubert-Peter Beneke (73) aus Stade. Und er denkt noch lange nicht ans Aufhören. Dabei hat er im Laufe der Jahrzehnte bereits mehr als 100 Liter Blut gespendet.
Zahlreiche Blutspenderausweise gefüllt
Kürzlich erfuhr Beneke bei einer Blutspende beim DRK-Ortsverein in Stade, dass er wohl einen landesweiten Rekord aufgestellt hat. Da hatte er gerade einen neuen Blutspende-Ausweis bekommen. Denn der alte Spenderausweis war mal wieder voll - kein Wunder bei mehr als 200 Spenden, die Beneke bereits absolviert hat. Wie viele Spenderausweise er über die Jahrzehnte bereits gefüllt hat? Daran kann sich der ehemalige Sparkassenbetriebswirt und Marketingkaufmann beim besten Willen nicht erinnern – und es ist ihm auch egal, denn er handelt „aus Überzeugung“.
Altersbeschränkungen wurden aufgehoben
Als Ersatz für den Wehrdienst hatte sich Beneke zum ehrenamtlichen Einsatz im Rettungsdienst und im Katastrophenschutz verpflichtet. Hier erlebte er etliche schwere Unfälle und schicksalshafte Erkrankungen. Über Jahrzehnte engagierte er sich in verschiedenen Hilfsorganisationen – und bekam hautnah mit, wie wichtig Blutspenden sind. Ein halber Liter Blut wird pro Spende entnommen, sodass Beneke bald 103 Liter Blut gespendet hat.
„Es hätten auch bei mir noch deutlich mehr Blutspenden sein können“, sagt Beneke. Denn zwischenzeitlich musste er altersbedingt aufhören. 2023 hat die Bundesregierung die starren Altersbeschränkungen allerdings aufgehoben. Zuvor gab es eine Altersgrenze für Erstspender von 60 Jahren und für Wiederholungsspender von 68 Jahren, sodass Beneke eine Zwangspause einlegen musste. Mit der gesetzlichen Neuregelung sollte vermieden werden, dass spendenwillige Personen unnötigerweise von der Spende ausgeschlossen würden.
Alle fünf Jahre eine Eignungsprüfung
Allerdings findet laut Blutspendedienst bei der ersten Spende und nun ab dem 60. Lebensjahr zusätzlich alle fünf Jahre eine sogenannte „ärztliche Spendereignungs-Prüfung“ statt. Ohnehin ist ein Arztgespräch vor einer Spende Pflicht, Gesundheitsdaten werden per Fragebogen erfasst. Das Mindestgewicht für jeden Spender beträgt 50 Kilogramm. Mit Blick auf eine immer älter werdende Gesellschaft sei das eine sinnvolle Entscheidung, findet Beneke. Ärgerlich: Von der neuen gesetzlichen Regelung erfuhr der Rekord-Spender aus Stade nur durch Zufall aus den Medien – trotz zwischenzeitlicher Nachfragen beim DRK-Blutspendedienst. In Sachen Kommunikation ist beim DRK offenbar noch Luft nach oben.
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