Die Stader Parkhäuser werden oft gemieden
Warum nicht ins Parkhaus?
jd. Stade. Seit einem Jahr ist es in Betrieb: Mit dem Parkhaus am "Neuen Pferdemarkt" hat sich das Parkplatzangebot in der Stader Innenstadt deutlich erhöht. In zwei Schritten sind bis zur offiziellen Einweihung des neuen Parkhauses im Mai 2019 insgesamt 614 Stellplätze hinzugekommen. Zieht man die rund 80 Stellplätze ab, die auf dem übergangsweise eingerichteten Parkplatz Am Sande nicht mehr zur Verfügung stehen, ergibt sich noch immer ein deutliches Plus an Parkmöglichkeiten. Dennoch herrscht in den Nebenstraßen der Altstadt vor allem nachmittags reger Verkehr. Autofahrer kurven durch die schmalen Gassen, um dort einen der wenigen Parkplätze zu ergattern.
Auch mehr als ein halbes Jahr nach der Schließung des provisorischen Parkplatzes Am Sande scheint das bei vielen Besuchern der Stader City immer noch nicht angekommen zu sein. So wiederholt sich in Dauerschleife folgendes Szenario: Autofahrer stoppen verdutzt an der mit Pollern verbarrikadierten Zufahrt, umrunden dann den Platz, um schließlich in die Große Schmiedestraße einzubiegen - in der Hoffnung, eine Parklücke zu finden. Klappt das nicht, wird eine "Ehrenrunde" über die Ritterstraße gedreht - und das Spiel beginnt von vorn.
Autofahrer auf Parkplatzsuche sind auch in anderen Bereichen der Altstadt anzutreffen. In den Straßen hinter dem Rathaus, wo es so gut wie keine Parkplätze gibt, werden die Pkw dann dreist auf dem Fußweg abgestellt - obwohl sich um die Ecke die Rathaus-Tiefgarage befindet und zwei Ecken weiter der Parkplatz am Stadthafen meist ausreichend Möglichkeiten bietet, sein Fahrzeug abzustellen.
Und selbst wenn es dort einmal eng werden sollte: Auf jeden Fall gibt es in den Stader Parkhäusern freie Parkplätze. Warum viele Autofahrer dieses Angebot nicht annehmen, lässt sich nur mutmaßen: Ist es ihnen zu nervig, vor einer Schranke zu halten, um dann einen Parkschein zu ziehen bzw. bei der Ausfahrt wieder in den Automaten zu stecken? Oder haben sie als Flachländer etwa eine Abneigung gegen das Hinauf- bzw. Herunterfahren von Rampen?
Vielleicht ist diese Parkhaus-Antipathie aber auch gar nicht rational zu erklären - und vielleicht sind sich die Autofahrer auch gar nicht über die Vorteile eines Parkhauses im Klaren. Das fängt damit an, dass man auch bei Regenwetter trocken ein- und aussteigen kann und auch nicht durchnässt wird, wenn man seine Einkäufe im Kofferraum verstaut. Außerdem beträgt der Fußweg in die Fußgängerzone von keinem der Parkhäuser länger als drei Minuten. Lediglich von der Parkpalette am Bahnhof läuft man bis zur Holzstraße fünf Minuten. Dafür ist das Parken dort auch supergünstig: Eine Stunde kostest nur 25 Cent und für ein Tagesticket werden lediglich 2 Euro berechnet.
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