Markenzeichen eines Modelabels aus Düsseldorf besteht ebenfalls aus S und Anker
Ärger um das neue Stade-Logo?
jd. Stade. Stade hat ein neues Logo: Seit dem 1. Januar stellt ein angedeutetes S mit einem Anker die offizielle Bildmarke der Hansestadt dar. Die Weichen für die Einführung des neuen Erkennungszeichens wurden kurz vor Weihnachten gestellt. Auf seiner letzten Sitzung im alten Jahr stimmte der nicht-öffentlich tagende Verwaltungsausschuss (VA) für das Zeichen. Auf der VA-Sitzung erfuhren die Politiker allerdings, dass es womöglich noch Probleme mit dem neuen Logo geben kann. Eine Modedesignerin aus Düsseldorf hat sich über ihren Anwalt gemeldet und auf Ähnlichkeiten mit dem Logo ihres Modelabels hingewiesen.
Welche möglichen Konsequenzen das für Stade haben könnte, ist noch völlig offen. Bürgermeister Sönke Hartlef (CDU) hat jedenfalls entschieden, trotz des "Störfeuers" aus Düsseldorf die Beschlussfassung über das neue Stade-Logo auf die Tagesordnung der VA-Sitzung zu setzen. Er habe keine Erforderlichkeit gesehen, die Einführung der Stadtmarke zu verschieben, erklärte Hartlef auf WOCHENBLATT-Nachfrage.
Wer sich ein neues Logo gestalten lasse, müsse immer damit rechnen, dass sich Inhaber irgendwelcher Markenrechte melden und auf angebliche Ähnlichkeiten hinweisen, so der Bürgermeister. Im konkreten Fall geht es um das Markenzeichen der Firma "Strandfein". Das Düsseldorfer Modelabel, das seine Produkte via Teleshopping vermarktet, hat ebenfalls ein S mit einem Anker als Logo, wobei der Anker noch mit einem kleinen Herz versehen ist.
Nach Ansicht von Hartlef ähneln sich die zwei Logos aber kaum. Tatsächlich gibt es deutliche Unterschiede. So wird in dem "Strandfein"-Markenzeichen das S als klassischer Buchstabe dargestellt, während es im Stader Logo nur angedeutet ist und mit ein wenig Fantasie eher Assoziationen an das Niedersachsen-Ross hervorruft.
Und beim Anker steht für Hartlef ohnehin fest: "Das ist das klassische maritime Symbol. Viele Firmen hier im Norden führen den Anker in ihrem Logo." Da könne niemand auf besondere Markenrechte pochen. Oder solle Stade etwa auf den Anker verzichten, weil dieser sich auf dem Etikett jeder Astra-Flasche befinde, so Hartlefs ketzerische Frage. Solange die Sache nicht ausgestanden ist, soll das neue Stade-Logo allerdings nur auf Briefköpfen der Stadt und auf Online-Seiten erscheinen. "Das ist mit keinerlei zusätzlichen Kosten verbunden, denn Briefpapier wird ja nicht mehr wie früher vorab gedruckt", sagt Hartlef. Die Umstellung etwa von städtischen Schildern erfolge dann nach und nach. Später sei auch denkbar, Werbemittel wie Kuli oder Taschen mit dem Stade-Logo zu versehen.
"Wir hätten im Vorfeld gegenüber 'Strandfein' erklären können, dass die Stadt Stade darauf verzichtet, Kleidungsstücke wie beispielsweise Caps mit dem neuen Logo vertreiben", sagt Hartlef. Doch das sei nicht einzusehen.
Und wenn es doch noch richtig Ärger mit dem neuen Logo geben sollte, sieht Hartlef den "schwarzen Peter" woanders: "Die Agentur Polyform, bei der das neue Logo in Auftrag gegeben wurde, hat uns versichert, dass es frei von den Rechten Dritter sei."
• Das WOCHENBLATT hat auch "Strandfein" um eine Stellungnahme gebeten. Von dort kam aber keine Reaktion.
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