Gefällte Bäume sorgen für Ärger in Campe
Rodungen erfolgten ohne Absprache: Bürgerinitiative kritisiert Vorgehen der Stadt Stade
jd. Stade. Will die Stadt beim Thema Camper Höhe bereits vor Beginn des sogenannten Werkstattverfahrens vollendete Tatsachen schaffen? Diese Frage trieb jetzt Aktivisten der Bürgerinitiative um, die sich für den Erhalt der Sportanlagen in dem Stader Ortsteil einsetzen. Zwischen der Realschule Campe und dem großen Sportplatz ließ die Verwaltung Ende Januar zahlreiche Bäume fällen. Bei den BI-Mitgliedern lagen zunächst die Nerven blank, argwöhnte man doch, dass die Stadt Absprachen nicht einhält. Inzwischen ist die Sache offenbar geklärt: Die Baumfällarbeiten erfolgten im Zuge der Sanierungs- und Baumaßnahmen an der Realschule.
Die Fällung stehe im Zusammenhang mit der Umstrukturierung zu einer Ganztagsschule, erklärt Stadtsprecher Tjorven Plate auf WOCHENBLATT-Nachfrage. Die Bäume mussten für die künftige Entwässerung des Regenwassers weichen. Der Anbau an das bestehende Schulgebäude, der Mensa-Neubau sowie die Schulhof-Erweiterung machen es erforderlich, ein neues Entwässerungssystem zu schaffen und dafür Leitungen zu verlegen. Für die Rodung der Bäume liegen laut Plate die erforderlichen Genehmigungen vor. Die Stadt werde entsprechende Ausgleichspflanzungen vornehmen.
Zunächst hieß es, dass bis Ende Februar weitere Baumfällungen vorgenommen werden, u.a. um den Bau einer neuer Feuerwehrzufahrt zur Schule vom Lönsweg aus vorzubereiten. Plate erklärte nun aber gegenüber dem WOCHENBLATT, dass vorerst keine Fällarbeiten mehr vorgesehen sind. Es ist denkbar, dass die Stadt abwarten will, bis sich die erhitzten Gemüter beruhigt haben. Die Bürgerinitiative hatte nach eigener Aussage wegen der Baumfällungen bei Stadtbaurat Lars Kolk vorgesprochen und ihre Kritik vorgetragen.
Vielleicht hätte sich durch das Werkstattverfahren noch eine Möglichkeit zur Rettung der Bäume ergeben und es wären eventuell sowohl für die Feuerwehrzufahrt als auch den Standort der Mensa andere Lösungen gefunden worden, meint BI-Vertreter Heiko Malinski: "Die Abholzung der Bäume ohne Rücksprache war schon sehr ungeschickt. Aber Herr Kolk hat sein Bedauern über diesen Fehler geäußert und die Bürgerinitiative akzeptiert das."
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