Neuer Kreisel und eine Lärmschutzwand in Stade

Die Küstenautobahn und das neue Industriegleis führen dicht am Altländer Viertel am Stader Stadtrand vorbei. Der Kreisel L111/L140/Altländer Straße rückte näher an die Autobahn heran, um Obstplantagen und Gewerbeflächen Richtung Hollern-Twielenfleth (oben) zu schonen. Das Bahn-Industriegleis verläuft in einem Abschnitt parallel zur Autobahn. Der Zubringerverkehr zu A26 erfolgt über die neue Freiburger Straße (li.)  Grafik: MSR/googlemaps
  • Die Küstenautobahn und das neue Industriegleis führen dicht am Altländer Viertel am Stader Stadtrand vorbei. Der Kreisel L111/L140/Altländer Straße rückte näher an die Autobahn heran, um Obstplantagen und Gewerbeflächen Richtung Hollern-Twielenfleth (oben) zu schonen. Das Bahn-Industriegleis verläuft in einem Abschnitt parallel zur Autobahn. Der Zubringerverkehr zu A26 erfolgt über die neue Freiburger Straße (li.) Grafik: MSR/googlemaps
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Millionen-Projekt Küstenautobahn A26 und Industriegleis: Planer von Stadt und Land legen neue Details fest / Baustart für 2021 angepeilt

tp. Stade. Die Planungen für die Küstenautobahn im Osten der Kreisstadt Stade mit dem neuen Industriegleis der Deutsche-Bahn-Tochter DB Netz schreiten voran. Planer der Stadt und der Landes-Straßenbaubehörde haben in den Entwürfen jetzt den endgültigen Standort des Verkehrskreisels und den Lärmschutz für das Altländer Viertel festgelegt.

Im betroffenen Bauabschnitt der A26 des überregionalen Großprojektes Küstenautobahn wurde der Knotenpunkt der Landestraße L111 (Ostumgehung Stade), der L140 in Richtung Hollern-Twielenfleth und der stadtauswärts ins Alte Land verlaufenden Altländer Straße verlegt. Die jetzige Kreuzung "wanderte" zwischen die künftige Autobahn und die vorhandene L111 in nordwestliche Richtung. Sie wird als Kreisverkehrsplatz ausgebaut. Vorteile des neuen Kreisel-Standortes: Obstplantagen werden geschont. Und für die vorhandenen Gewerbeflächen gibt es weitere Expansionsmöglichkeiten. Die Zufahrt zu dem erhöht im Gelände gelegenen Kreisel erfolgt von der Altländer Straße aus über eine Rampe und Brücke.

Die Idee zur Kreisel-Verlagerung entstand im April  auf dem Infomarkt in Stade, bei dem die Behörden und die DB Netz über die Verlegung des Industriegleises Stade-Bützfleth aus dem Stadtgebiet auf die Ostseite der A26 parallel zur Autobahntrasse und zur L111 informiert hatte. Die lokale Politik unterstützt die Verlegung des Kreisverkehrs.

Neu in die Planung mit aufgenommen wurde zudem eine Erweiterung des Lärmschutzes für die Großwohnsiedlung Altländer Viertel: Mithilfe einer technischen Simulation wurden die voraussichtlichen Lärmpegel, die sich durch die Schallsumme aus Autobahn, Industriegleis und Altländer Straße ergeben, berechnet. Für die Bewohner des Altländer Viertels bestehen demnach höhere Schutz-Ansprüche als noch zur Zeit des Infomarktes. Die geplante Lärmschutzwand wird auf ca. sieben bis acht Meter erhöht.

Ohne die Lärmschutzwand gäbe es etwa 1.000 Fälle, in denen Anwohner individuelle Schutzansprüche für ihre Wohnungen und Häuser gelten machen könnten. Nun verbleiben rund 30 Fälle, bei denen Gebäude z.B. stark isolierte Fenster erhalten.
Noch geprüft wird als alternative - und teurere - Lösung der sogenannte Flüster-Asphalt. Dieser offenporige Straßenbelag besteht zu einem Viertel aus Hohlräumen. Diese absorbieren einen Großteil der Reifengeräusche.

Wie die Planer am Dienstag auf einer Pressekonferenz berichteten, werden auf der neuen Ortsumgehung L111 täglich rund 8.000 Fahrzeugen erwartet. Auf der Autobahn rechnen die Experten mit 28.000 Pkw, Lastwagen und weiteren Fahrzeugen.  

Die Kosten für den Autobahnabschnitt beziffern die Planer auf 200 Millionen Euro, für den Trog (Tunnel) unter der Schwinge werden davon allein 80 Millionen Euro veranschlagt. Nicht eingerechnet ist das neue Industriegleis, über das der Güterverkehr künftig aus dem Stadtgebiet herausgeleitet wird. Die Stadt stellt dafür jährlich Haushaltsmittel zurück.
Von Stade aus führt die Küstenautobahn - erst als A26 und dann als A20 - über das Kehdinger Kreuz durch einen neuen Elbtunnel nach Schleswig-Holstein. Angepeilter Baustart für den Stader Abschnitt ist 2021. Bauzeit: fünf bis sechs Jahre.

Redakteur:

Thorsten Penz aus Stade

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