Maßnahmen im Bereich der Obdachlosenunterkunft angekündigt
Stadt Stade reagiert auf Unfall an der B73
jab. Stade. Dunkel und unübersichtlich ist die Stelle, an der die Bewohner der städtischen Obdachlosenunterkunft die Bundesstraße 73 zwischen Haddorf und Wiepenkathen überqueren müssen. Wohl auch deswegen kam es dort nun zum zweiten Mal in diesem Jahr zu einem schweren Unfall, bei dem eine Person durch ein Fahrzeug beim Überqueren der Straße verletzt wurde. Die Stadt Stade hat nun angekündigt, zu reagieren.
"Es war nur eine Frage der Zeit, bis hier etwas passiert", so ein Bewohner einer weiter entfernten Obdachlosenunterkunft. Bereits als das Gebäude gebaut wurde, vermutete er, dass es dort zu Unfällen kommen werde. "Vor allem, wenn die immer betrunken über die Straßen torkeln", meint der Mann.
Der Unfall ereignete sich gegen 20 Uhr, als ein Bewohner der Unterkunft die Straße überqueren wollte. Dabei wurde der Mann von einem Auto erfasst und über das Fahrzeug geschleudert, wobei die Windschutzscheibe des Pkw zu Bruch ging. Der Fußgänger wurde ins Krankenhaus eingeliefert, die Fahrerin erlitt einen Schock. Die Straße wurde für rund zwei Stunden gesperrt, der Verkehr umgeleitet.
„Ich bedauere den Vorfall sehr und werde mich dafür einsetzen, die Verkehrssicherheit an der Bundesstraße zeitnah zu verbessern", beteuert Stades Bürgermeister Sönke Hartlef nach dem Unfall. Kurzfristig seien mit der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLSTBV) und der Polizei Gespräche anberaumt, um auf Höhe der Unterkunft die Geschwindigkeit von jetzt 100 auf dann 70 km/h zu reduzieren.
Zudem solle geprüft werden, ob ein Hinweisschild an der Stelle aufgestellt werden könne, an der die Straße überquert werde. Die Überquerungen der Bundesstraße sind unumgänglich, da sich nur auf einer Seite der B73 ein Gehweg befindet. Auch solle die seit geraumer Zeit defekte Straßenbeleuchtung repariert werden, um dort für bessere Sicht zu sorgen.
"Wir wollen mit diesen Schritten eine deutliche Verbesserung der Verkehrssituation erreichen, die die bereits laufenden Maßnahmen vor Ort ergänzen sollen", so Hartlef. Zusätzlich gebe es tägliche und an den Wochenenden erhöhte Kontrollen durch einen Sicherheitsdienst im Bereich der Obdachlosenunterkunft.
Seit März 2019 gebe es in der Unterkunft ein persönliches Beratungsangebot für die Bewohner, um ihre persönliche Situation zu verbessern, so der Bürgermeister.
SPD bringt Thema in den Ausschuss
(jab). Der Unfall an der B73 ist für die SPD ein guter Grund, die Obdachlosenunterbringung in den Ausschuss für Feuerwehr, Sicherheit und Verkehr einzubringen. Um an das Ziel einer "umfänglichen Lösung der Unterbringungsproblematik" zu erinnern, stellte die Fraktion daher einen Antrag. Unter anderem fordert die SPD eine Darstellung aller Standorte zur Unterbringung in Stade inklusive Baujahr und Auslastung (inklusive Kinder). Zudem soll auf die Frage eingegangen werden, ob die Verwaltung bereits einen geeigneten Bauplatz für einen Neubau gefunden hat, um für die erforderlichen Unterbringungsplätze zu sorgen.
Redakteur:Jaana Bollmann aus Stade |
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