Aktion bleibt erfolglos
Trotz Unterschriftensammlung: Kein Geldautomat für das Stader Wohngebiet Kopenkamp
jd. Stade. Fleißig Unterschriften gesammelt hat der Verein "Nachbarn im Kopenkamp" (NiK). Damit sollte erreicht werden, dass der Stader Stadtteil wieder einen Geldautomaten erhält, an dem sich auch Bankgeschäfte wie Überweisungen tätigen lassen (das WOCHENBLATT berichtete). Seitens der Sparkasse Stade-Altes Land, die bis 2016 eine Filiale in dem Wohnquartier betrieb, zeigte man Verständnis für den Wunsch der Kopenkamper. Doch das Geldinstitut verwies auf wirtschaftliche Zwänge. Es sei die Grundsatzentscheidung getroffen worden, das Filial- und Geldautomatennetz auszudünnen. Inzwischen wurde die Unterschriftenliste Vertretern der Sparkasse überreicht.
An der Unterschriftenaktion hätten immerhin 231 Kopenkamper teilgenommen, berichtet NiK-Sprecher Gerhard Dinter. Das sei eine gute Beteiligung. Schließlich habe man Corona-bedingt nur in begrenztem Umfang Unterschriften im Quartier sammeln können.
Doch Dinter zeigt sich enttäuscht: "Leider war unsere Aktion nicht von Erfolg gekrönt." Die Unterschriftenlisten seien dem Vorstand der Sparkasse Stade-Altes Land überreicht worden und man habe ein "sehr offenes Gespräch" geführt. Doch habe sich schon abgezeichnet, dass der Verein mit seinem Anliegen keinen Erfolgt haben werde. "Entsprechend ist jetzt auch das offizielle Antwortschreiben der Sparkasse ausgefallen", berichtet Dinter.
In dem Schreiben, das dem WOCHENBLATT vorliegt, heißt es: "Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir ... auf die Installation eines neuen Geldautomaten verzichten." An der Validität der Analyseergebnisse, die seinerzeit zu Schließung des Beratungscenters an der Thuner Straße geführt hätten, habe sich auch jetzt nichts geändert. "Leider ist auch der Versuch, unseren Bürgermeister Sönke Hartlef mit ins Boot zu holen, gescheitert" sagt Dinter. Der Verein hatte gehofft, dass Hartlef seinen Einfluss als Verwaltungsratsvorsitzender der Sparkasse Stade-Altes Land geltend machen kann.
In dem Brief der Sparkasse wird aber eine andere Option aufgezeigt. Demnach bestehe die Möglichkeit, sich bei der Wohnstätte Stade mit Bargeld einzudecken. Zahlungsaufträge können zudem mit der Post geschickt werden. "Damit haben wir zwei Stellen im Quartier, bei denen Geld abgehoben werden kann", so Dinter: Neben der Wohnstätte seien auch Auszahlungen bei Edeka Foltmer in der Dankersstraße möglich - dort aber nur in Verbindung mit einem Einkauf, dessen Höhe 20 Euro übersteigt.
Das Fazit des Vereins: "Wir denken, diese Entwicklung müssen wir akzeptieren", meint der NiK-Sprecher. Er danke allen, die sich an der Aktion beteiligt haben. Auch bei diesem negativen Ausgang habe sich gezeigt: "Mit den Bewohnern des Kopenkamp muss man rechnen."
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