Schützenverein und Spielmannszug Kampen
Jubiläen mit großartigem Festakt und viel Musik gefeiert

Gastgeber und "Geburtstagskind": der Spielmannszug Kampen | Foto: bim
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  • Gastgeber und "Geburtstagskind": der Spielmannszug Kampen
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War das ein Empfang! Anlässlich des 103-jährigen Bestehens des Schützenvereins Kampen und Umgegend und des 100. Jubiläums des Spielmannszug Kampen standen die Gastgeber Spalier, um die befreundeten 27 Schützenvereine und zwölf Spielmannszüge aus der Region nach einem Sternmarsch herzlich auf dem Festplatz in Kampen willkommen zu heißen, jeweils angekündigt von Kampens Präsident Reinhard Koops.
Passend zum Spielmannszug-Jubiläum begrüßte er alle Mitfeiernden mit den Worten: "Wenn die Noten fliegen, liegt Musik in der Luft." Musik sei seit jeher ein Begleiter der Menschheit, es sei bei allen Anlässen gesungen und musiziert worden. Heute seien das Radio und Smartphones häufig die musikalischen Begleiter.

Der Spielmannszug trage dazu bei, Geselligkeit, Sport und Tradition zu vereinen. Angefangen mit Märschen, verfügt der Spielmannszug Kampen heute über ein breites Repertoire, das nicht nur bei Schützenfesten, sondern auch bei Konzerten und Geburtstagen das Publikum begeistert. Die hervorragende Jugendarbeit sei zudem der Schlüssel für eine erfolgreiche Zukunft von Spielmannszug und Schützenverein, so Koops.
Er bedankte sich bei den Sponsoren, Feuerwehren, Schaustellern und Bewirtungsunternehmen, die zum Gelingen des Festes beitragen, sowie den Ehrenamtlichen des Jubiläumsteams für die Festschrift und die Jubiläumsnadel.

Welles Bürgermeister Gerd Schröder übernahm die Grußworte auch im Namen von Otters Bürgermeisterin Birgit Horstmann und Handelohs Bürgermeister Uwe Blanck, dessen Stellvertreterin Iris Gronert zu Gast war. Die Pflege der Geselligkeit sei gerade in Zeiten des stetigen Wandels sehr wichtig, erklärte Gerd Schröder. Er bekannte, schon als Junge begeistert gewesen zu sein von den Schützenummärschen. So sei er 1973 in den Schützenverein Kampen eingetreten und habe sich gleich am Schützenfestsonntag seinen größten Wunsch erfüllt: Er wurde Kinderkönig und als "Gerd, der Schnelle" proklamiert. Kinderkönigin an seiner Seite war Ulrike Rademacher, heute engagierte Geschäftsführerin im Verein, die sich voll ein- und den Verein nach vorne bringe.

Gerd Schröder würdigte das Schützenfest auch als Treffpunkt vieler ehemaliger und heutiger Bürgerinnen und Bürger. Das Dorf werde von den Bewohnern aus diesem Anlass jedes Jahr festlich geschmückt.
Auch er dankte den Feuerwehren aus Welle, Kampen und Todtshorn, die u.a. bei den Ummärschen für Sicherheit sorgen, sowie allen, die sich mit viel Hingabe für den Schützenverein eingesetzt haben und einsetzen.

Der stellvertretende Samtgemeinde-Bürgermeister Rolf Aldag erinnerte daran, dass der Schützenverein Kampen sein 100-Jähriges vor drei Jahren wegen Corona nicht feiern konnte und nun das Spielmannszug-Jubiläum für den Festakt nutzte. "Ohne den Schützenverein gäbe es keinen Spielmannszug. Und was wäre ein Schützenfest ohne Spielleute?", fragte Aldag. Schützenvereine würden von manchen Menschen als antiquiert betrachtet. Dabei werde verkannt, welch hervorragende Arbeit die Schützenvereine in der Samtgemeinde Tostedt leisteten, indem sie der Bevölkerung fröhliche und gesellige Stunden neben dem Schießsport und der Musik böten und die dörfliche Gemeinschaft stärkten. Auch seien Schützenvereine wichtig für die Brauchtumspflege.

Rolf Aldag dankte allen Ehrenamtlichen und insbesondere den in der Jugendarbeit Engagierten. Diesen Dank sprachen auch Volker Höper, Präsident des Schützenverbandes Nordheide und Elbmarsch, und Marc Jans, Vizepräsident des Schützenverbandes Hamburg und Umgegend, aus, die ebenfalls die Bedeutung des Schützenwesens für die Gesellschaft und die Bewahrung von Traditionen betonten.

Die Glückwünsche aller Gastvereine überbrachte Otters Schützenpräsident Volker Hoeft, der den Philosophen Friedrich Nietzsche zitierte: "Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum."
Kampens Musikoffizier Max Berg dankte allen, die den Spielmannszug im zurückliegenden Jahrhundert begleitet haben, in dem bereits sein Urgroßvater spielte, insbesondere allen Ausbildern und prägenden Spielleuten, die den Grundstein legten. Max Berg dankte auch dem Schützenverein für die Unterstützung sowie allen Fans und Zuhörern. Der Spielmannszug stehe zwar vor großen Herausforderungen, aber er sehe auch viel Potenzial. Mit Blick auf den so wichtigen Zusammenhalt zitierte der Musikoffizier Fußballbundestrainer Julian Nagelsmann: "Wir leben in einer Zeit, in der jedem das einzelne Posting, sich darzustellen, wichtiger ist, als eine gemeinsame Stunde zu verbringen." Max Berg: "Ich habe noch nie erlebt, dass jemand alleine etwas Erfolgreiches macht." Es gelte, die Jugend zu begeistern, von den Erfahrungen Älterer zu profitieren und über die Grenzen hinwegzuschauen. "Auf die nächsten 100 Jahre voller Musik, Freundschaft und unvergesslicher Momente", so Max Berg.

Zum Abschluss des Festakts stimmte der Spielmannszug Kampen ein Stück an, das dann alle Spielmannszüge gemeinsam spielten und ein beeindruckendes Klangerlebnis lieferten. Doch ganz ohne (freundschaftlichen) Wettstreit ging es dann nicht: Denn die Kampener luden die Spielmannszüge zu dem Spiel "Wer stiehlt Kampen die Show?" mit verschiedenen Herausforderungen ein. Ergebnis: der Todtglüsinger Spielmannszug.

Und obwohl die Gastgeber für ihr Fest perfektes Wetter mit angenehmen Temperaturen und einem lauen Lüftchen bestellt hatten, wurden die Mitfeiernden mit kostenfreiem Mineralwasser versorgt, das auf dem Festplatz verteilt stand. Außerdem hatte der Verein einen Shuttleservice mit Taxis vom einige hundert Meter entfernten Parkplatz eingerichtet.

Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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