Winsen
Erstwähler stimmten ab: Klarer Sieg für André Bock

Stellten sich den Fragen (v. li.): Sabine Lehmbeck, André Bock, Dr. Kathleen Schwerdtner Manez, Jan Filter, Thorsten Teetzen und Joachim Kottek | Foto: thl
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  • Stellten sich den Fragen (v. li.): Sabine Lehmbeck, André Bock, Dr. Kathleen Schwerdtner Manez, Jan Filter, Thorsten Teetzen und Joachim Kottek
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Der CDU-Landtagsabgeordnete André Bock ist der große Gewinner der Erstwählerveranstaltung unter dem Motto "Mein erstes Mal", die am Montagvormittag in den Berufsbildenden Schulen (BBS) in Winsen stattfand. 47 Prozent der anwesenden Schüler mehrerer Schulen aus dem Stadtgebiet stimmten für den Christdemokraten. Weit abgeschlagen, mit 16 Prozent, landete Dr. Kathleen Schwerdtner Manez (Grüne) auf dem zweiten Platz. Der dritte Platz ging an Jan Filter (FDP). Sabine Lehmbeck (SPD) kam auf zwölf Prozent, Thorsten Teetzen (AfD) auf sieben Prozent und Joachim Kotteck (Linke), der in Vertretung für Kandidatin Jana Thomas vor Ort war, auf drei Prozent.

Während sich Sabine Lehmbeck ("Ich bin überrascht über den großen Abstand zur CDU") befremdet zeigte, war der Liberale Filter sichtlich überwältigt: "14 Prozent am Wahltag wäre gigantisch."

Organisiert wurde die Veranstaltung von der BBS in Zusammenarbeit mit dem Jugendzentrum Egons. Insgesamt nahmen mehrere hundert Schüler vor Ort und über einen Livestream teil.

Zu Beginn hatte jeder Kandidat zwei Minuten Zeit, sich kurz vorzustellen und seine politischen Ziele zu erläutern. Alle machten deutlich, dass die Energiekrise und die Bildung für sie höchste Priorität haben. Der Abbau von Bürokratie wurde vor allem von der CDU und der FDP forciert. Die Linke sprach sich für einen Mietendeckel aus, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Und die AfD möchte den ÖPNV attraktiver gestalten. Eine süffisante Forderung angesichts der derzeitigen Besetzung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie mit Kinderbuchautor Robert Habeck (Grüne) hatte seine Parteikollegin Dr. Schwerdtner Manez: "Wir müssen weg vom Hin- und Hergeschiebe der Referate. Wir brauchen Politiker, die sich in ihrem Sachgebiet auskennen."

In einer Fragerunde hatten die Schüler Gelegenheit, den Politikern Fragen zu bestimmten Themen zu stellen und ihnen Antworten zu entlocken. Dabei ging es z.B. um einen drohenden Blackout beim Stromnetz. Während der Linken-Vertreter mit dem Thema gar nichts anfangen konnte, sagte Sabine Lembeck: "Ich glaube da mal unserem Bundeskanzler Olaf Scholz, der sagt, dass das nicht passieren wird." André Bock sprach sich dagegen klar für eine Verlängerung der Laufzeit für die Kernkraftwerke aus. Weitere Themen waren die EU-Richtlinie, dass der teuerste Produzent für Strom den Preis bestimmt, ein einheitliches Tempolimit auf den Autobahnen und die Lebensmittelknappheit infolge vom Agrarflächenrückgang.

Zudem hatten die Organisatoren Fragen vorbereitet, die von den Kandidaten nur mit Ja oder Nein beantwortet werden sollten. Dabei sprachen sie sich einstimmig für einen kostenlosen ÖPNV für Schüler und Studenten sowie eine Verhinderung des Ausbaus der ICE-Strecke aus. Den Ausbau der Windkraft befürworteten bis auf die AfD alle. Die Alternative sprach sich auch zusammen mit der Linken gegen eine generelle Vier-Tage-Woche aus, wie sie in Belgien eingeführt wurde. Grüne und Linke forderten dagegen die Abschaffung eines gegliederten Schulsystems. Einigkeit herrschte dagegen bei der CDU und der AfD bei der Frage, ob das Alter der Erstwähler bei Landtagswahlen auf 16 Jahre herabgesetzt werden soll. Sowohl Teetzen als auch Bock sprachen sich dagegen aus.

Redakteur:

Thomas Lipinski aus Winsen

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