Freiwillige Feuerwehr Holm
Emotional aufgeladen: Weiter Diskussion um Neubau in Holm-Seppensen
Auch rund eineinhalb Jahre nach dem Mehrheitsbeschluss im Buchholzer Stadtrat, ein Bebauungsplanverfahren für den Neubau des Feuerwehrgerätehauses für die Freiwillige Feuerwehr Holm an der Ecke Buchholzer Landstraße/Tostedter Weg einzuleiten, gibt es noch reichlich Diskussionen um das Vorhaben. Kritiker monieren erneut, dass das gewählte Grundstück ungeeignet sei, und plädieren für ein Areal auf der gegenüberliegenden Seite der Buchholzer Landstraße an der Straße "Up de Hoge Luft".
Wie berichtet, soll auf einem etwa 1,4 Hektar großen Grundstück am Ortseingang von Holm-Seppensen an der Buchholzer Landstraße/Ecke Tostedter Weg ein neues Gerätehaus für die Freiwillige Feuerwehr Holm gebaut werden. Vorgesehen ist eine Halle mit vier Stellplätzen, die bei Bedarf um einen Platz erweitert werden kann. Zudem ist am Tostedter Weg eine Übungsfläche für die Feuerwehr vorgesehen. Der Neubau ist Teil der Umsetzung des Feuerwehrbedarfsplans und soll helfen, weiße Flecken in der Versorgung der Bevölkerung im Brandfall zu tilgen.
In der vergangenen Woche machten Kritiker gleich zweimal mobil gegen die Entscheidung des Stadtrates: Zum einen endete für Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Klimaschutzdemo von Fridays for Future eine Radtour am geplanten Standort, zum anderen lud die Initiative BuchholzZero zu einer Informationsveranstaltung in Holm-Seppensen ein. Der Vorwurf dort: Politik und Verwaltung opferten am Tostedter Weg unnötig wertvolle Natur - ein Mischwaldstück und die bis vergangenes Jahr von den Bienenbotschaftern betriebene Streuobstwiese - und das trotz der "deutlich besser geeigneten" Pferdeweide auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Die Naturfreunde Nordheide um ihren Vorsitzenden Bernd Wenzel gingen noch einen Schritt weiter und reichten Kommunalaufsichtsbeschwerde ein.
Das WOCHENBLATT fragte bei Buchholz' Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse nach, wie er die Kritik sieht. "Ich verstehe den Aktionismus nicht, der gerade bei dem Thema herrscht", erklärte Röhse. Man erarbeite gerade mit einem Planungsbüro den Entwurf für den Bebauungsplan. Dort würden alle eingegangenen Eingaben eingearbeitet. Der Entwurf werde voraussichtlich nach den Herbstferien vorliegen und dann in die politische Beratung gegeben. "Von daher halte ich den Zeitpunkt über die erneute Diskussion über den Standort für verfrüht", betonte Röhse.
Der Bürgermeister berichtete, dass es vor der Ratsentscheidung im vergangenen Jahr auch Verhandlungen mit den Eigentümern der Pferdewiese gegeben habe. Der aufgerufene Kaufpreis sei aber zu hoch gewesen, die Stadt habe lediglich einen niedrigeren Preis angeboten und sich dabei an dem Grundstückskauf für den Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Sprötze orientiert. Erst später, nach der Entscheidung für das Areal am Tosteder Weg und damit zu spät, hätten die Eigentümer der Pferdewiese den niedrigen Kaufpreis akzeptiert.
Was Röhse richtig ärgert: "Die Belange der Feuerwehr werden in der Diskussion überhaupt nicht berücksichtigt." Tatsächlich hatte Stadtbrandmeister André Emme mehrfach öffentlich, in politischen Gremien und im WOCHENBLATT, betont, dass der geplante Standort am Tostedter Weg aus Feuerwehrsicht ideal sei. Als einen der entscheidenden Vorteile hatte Emme genannt, dass die Kameraden bei der Ausfahrt zu einem Einsatz vom Standort Tostedter Weg aus auf beiden Seiten eine gute Sicht auf die Buchholzer Landstraße hätten. Das sei beim Grundstück "Up de Hoge Luft" nicht der Fall.
Verärgert ist Röhse im Übrigen auch über Bernd Wenzel von den Naturfreunden Nordheide. Nicht wegen der Kommunalaufsichtsbeschwerde, davon hat Wenzel in der Vergangenheit bereits mehr als 20 verfasst. Vielmehr geht es um ein nichtöffentliches Schreiben an die Fraktionen im Stadtrat, in dem Wenzel den Verdacht äußert, die Verwaltung habe versucht, die politischen Gremien zu manipulieren. Das habe die Verwaltung selbstverständlich nicht gemacht: "Ich finde diesen Vorwurf ein starkes Stück!" (os).
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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