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Umstrittene Klinikreform auch im Bundesrat bestätigt - ländliche Kliniken nun in Sorge

Sind Nährstoff-Kapseln wichtig? Interview mit Dr. Alexander Schmitz

Dr. Alexander Schmitz | Foto: Löns Apotheke

ah. Buchholz. Nahrungsergänzungsmittel boomen. Doch gibt es auch immer wieder kritische Stimmen zu diesem Thema. Was ist also dran an den kleinen Nährstoff-Kapseln? Das WOCHENBLATT wollte es genau wissen. PR-Redaktionsleiter Axel-Holger Haase sprach mit Apotheker Dr. Alexander Schmitz, zertifizierter Mikronährstoffberater und Inhaber der Löns Apotheke in Buchholz.
WOCHENBLATT: Wie wichtig sind Nahrungsergänzungsmittel wirklich? Und für wen eignen sich diese – wenn überhaupt?
Dr. Alexander Schmitz: Nahrungsergänzungsmittel sollten nur dann eingenommen werden, wenn ein Nährstoffmangel vom Hausarzt diagnostiziert wurde. Und dann spielen sie eine wirklich wichtige Rolle, um Mangelerscheinungen vorzubeugen. Jeder, der seinen Nährstoffhaushalt überprüfen lassen möchte, kann dies anhand von Blutwerten beim Arzt bestimmen lassen. Diese Leistung ist allerdings nicht kostenfrei. Dennoch kann sich die Investition lohnen. Denn ein Nährstoffmangel entwickelt sich schleichend und kann oft über Jahre hinweg unentdeckt bleiben – manchmal mit gravierenden Auswirkungen für den Betroffenen. So kann eine langfristige Unterversorgung beispielsweise den Immunstatus schwächen, was zu einem vermehrten Auftreten von Infektionskrankheiten führt. Ich rate allerdings dringend von einer wahllosen Selbstmedikation mit Nahrungsergänzungsmitteln ab, da das auch schnell gefährlich werden kann. Vor allem dann, wenn man regelmäßig noch weitere Arzneimittel einnimmt. Denn nicht immer sind die Wirkstoffe miteinander verträglich.
WOCHENBLATT: Kann man einem Nährstoffmangel gezielt vorbeugen?
Dr. Alexander Schmitz: Ganz wichtig ist es, sich ausgewogen und vollwertig zu ernähren. Dann bekommt der Körper meist alle Nährstoffe, Vitamine und Mineralien, die er benötigt.
WOCHENBLATT: Gibt es einen Nährstoffmangel, der in der Bevölkerung besonders ausgeprägt ist?
Dr. Alexander Schmitz: Im Winter leiden etwa 80 Prozent der deutschen Bevölkerung an einer Unterversorgung mit Vitamin D. Es wird in Leber und Niere zum stoffwechselaktiven Vitamin D-Hormon Calcitriol umgebaut. Hunderte von Stoffwechselvorgängen in vielen unserer Organe werden durch das Vitamin D 3-Hormon beeinflusst. Zu den wichtigsten zählen die Mineralisierung der Knochen, die Funktion von Herz, Gehirn, Immunsystem, Muskeln und vieles mehr. Die wichtigste Vitamin-D-Quelle ist die Sonne. Da die Sonneneinstrahlung im Winter jedoch erheblich verringert ist, leiden in dieser Zeit viele an einer Unterversorgung. Vitamin D ist daher eine der sinnvollsten Nahrungsergänzungen überhaupt.
WOCHENBLATT: Welche Präparate machen Sinn?
Dr. Alexander Schmitz: Schwangere sollten Folsäure einnehmen, um Fehlbildungen beim Kind zu vermeiden. Bei älteren und kranken Menschen kann eine Ergänzung von Omega-3-Fettsäuren, Eiweiß, Zink und Selen sinnvoll sein. Und Veganer müssen besonders auf die Zufuhr von Eisen und Vitamin B 12 achten – denn beides ist mit rein pflanzlicher Ernährung schwierig abzudecken. 
WOCHENBLATT: Dr. Schmitz, wir danken für das Gespräch und die Informationen.

Redakteur:

Axel-Holger Haase aus Buchholz

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