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Gleich zwei Traumberufe aus Langeweile gefunden
Ex-Sparkassenmitarbeiterin Eike Stapel-Tews aus Jork fand ihr Glück als Lehrerin und Gästeführerin

Eike Stapel-Tews einmal als Lehrerin ...
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 Ein halbes Jahr Au-Pair in England brachte die entscheidende Wende im Berufsleben der ehemaligen Sparkassen-Mitarbeiterin Eike Stapel-Tews aus Jork-Moorende. "Hätte ich mich nicht so gelangweilt, hätte ich nie zu meinem Traumberuf gefunden", sagt sie lachend. Im Grunde genommen sind es sogar zwei Traumberufe: Lehrerin und Gästeführerin. Und das nur, weil die drei Kinder, die sie in Oxford betreuen sollte, bis zum Nachmittag in die Schule gingen und die junge Frau tagsüber kaum Aufgaben hatte. Ihr Gastvater, ein Pastor, stellte sie seinen Gemeindemitgliedern nach dem Gottesdienst bei "tea and biscuits" gerne als "german girl - she ist bored" (das deutsche Mädchen - sie ist gelangweilt) vor.
"Komm zu mir in den Kindergarten, da gibt es immer etwas zu tun", wurde Eike Stapel-Tews daraufhin von einer Kindergartenleiterin aufgefordert. Die junge Deutsche nahm die Aufforderung an und bekam daraufhin gleich das nächste Ehrenamt angeboten. Sie sollte in einer Grundschule helfen. Dort stellte Eike Stapel-Tews überrascht fest: "Das ist es. Ich will Lehrerin werden."
Dabei hatte sie ursprünglich - auf Geheiß ihres Vaters - einen ganz anderen Berufsweg eingeschlagen. "Mein Vater befand einen Besuch des Gymnasiums nur für meinen Bruder sinnvoll. Für mich war eine Lehre vorgesehen", erinnert sich die heutige Buxtehuder Gästeführerin. "Nach meiner mittleren Reife im Jahr 1965 entschied mein Vater, dass ich eine Banklehre machen sollte, mit der Begründung: Mit Geld hat alles zu tun auf der Welt."

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Folgsam absolvierte Eike Stapel-Tews 1968 die Lehre bei der Kreissparkasse Lüneburg und wurde ins Angestelltenverhältnis übernommen. "Aber richtig glücklich war ich in dem Beruf nicht." Daher beschloss sie, ihrer Heimat Lüneburg den Rücken zu kehren, und reiste nach Oxford ab, um ihr Englisch zu verbessern
"Nach meiner Rückkehr nach Lüneburg ging ich, um Geld zu verdienen, zur Sparkasse zurück und besuchte abends die Schule, um die für ein Studium erforderliche Immaturenprüfung zu machen." Es folgte ein Lehramtsstudium in Göttingen für die Fächer Englisch, Deutsch und Sport.
1975 begann Eike Stapel-Tews, an der Orientierungsstufe Horneburg zu unterrichten. Und war überglücklich: "Ich hatte meinen Traumberuf gefunden und hatte als Prämisse und Slogan "Wer nicht brennt, kann nicht anzünden". Mit viel Talent für Entertainment gestaltete sie den Unterricht so unterhaltsam wie möglich. "Ich liebe es, Wissen zu vermitteln, andere zu begeistern und verkleide mich auch gerne."
In ihren insgesamt 29 Jahren in Horneburg war sie zehn Jahre abgeordnet, um an der Realschule, der Hauptschule und der dortigen Grundschule zu lehren. Gleichzeitig war sie in der Lehrerfortbildung eingesetzt. In ihren letzten acht Dienstjahren arbeitete sie an der Grundschule "An der Este" in Jork-Königreich. "Es ist wunderbar, etwas zu säen und zu sehen, wie daraus etwas wächst", sagt Eike Stapel-Tews. "Die kleinen ABC-Schützen, die mit so viel Freude zur Schule kommen, dabei zu unterstützen, lesen, schreiben und rechnen zu lernen - das macht wirklich Freude."
Das i-Tüpfelchen ihres beruflichen Lebenswegs kam nach ihrer Pensionierung. Ihren Wunsch, ihre Mitmenschen zu unterhalten, Fachwissen zu vermitteln und sich zu verkleiden, kann sie als Gästeführerin in Buxtehude in vollendeter Form erfüllen. Unter anderem ist Eike Stapel-Tews als Magister Halepaghe und neu als Nachtwächter unterwegs. "Ich habe also gleich zweimal den Traumberuf über Umwege gefunden", ist sie glücklich.
• Wir freuen uns auf weitere Geschichten: Wenn auch Sie ihren Traumberuf über ungewöhnliche Wege gefunden oder aber einen außergewöhnlichen Beruf gewählt haben, schreiben Sie gerne an nicola.dultz-kluever@kreiszeitung.net.

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Eike Stapel-Tews einmal als Lehrerin ...
... und als Stadtführerin in der Figur des Magister Halepaghe  Fotos: Stapl-Tews
Redakteur:

Nicola Dultz aus Buxtehude

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