Corona und Grippe sorgen für Personalausfälle
Züge fahren nicht und Briefkästen bleiben leer

- In beiden Landkreisen müssen Bürger aktuell oft tage- bis wochenlang auf wichtige Briefe warten, weil es zu wenige Zusteller gibt
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Gefühlt schien die Corona-Pandemie besiegt, die vorherrschende Virusvariante Omikron beherrschbar. Aber Personalausfälle aufgrund von Krankheit oder Quarantäne führen in diesem Herbst in Teilen zu spürbaren Einschränkungen im öffentlichen Leben: Briefkästen bleiben leer, Zugverbindungen fallen aus.
Das Eisenbahnunternehmen Metronom ist von einem hohen Krankenstand beim Personal betroffen. Die Folge: Viele Zugverbindungen fallen aus. "Kurzfristiger Personalausfall" lautet derzeit täglich die Begründung. "Wir haben einen erhöhten Krankenstand, darunter einen steigenden Anteil an Corona-Erkrankungen. Im laufenden Monat gibt es bereits so viele Corona-Fälle wie in den zwei vorherigen Monaten zusammengenommen", sagte Unternehmenssprecherin Miriam Fehsenfeld. Bis mindestens Ende der nächsten Woche werde sich an der deutlich angespannten Personalsituation nichts ändern.
Von Personalausfällen beeinträchtigt sind auch die öffentlichen Verwaltungen. "Das geht quer durch alle Ämter", sagt zum Beispiel Stades Landkreissprecher Daniel Beneke über den Krankenstand durch Corona und andere Infektionskrankheiten. Das werde die Stader Kreisverwaltung sicherlich durch den Winter begleiten. Um dem steilen Anstieg der Corona-Zahlen entgegenzutreten, hatte der Landkreis den Mitarbeitenden eine vierte Corona-Impfung angeboten. Die Grippeschutzimpfung als Angebot werde folgen.
In der Buxtehuder Stadtverwaltung sind am Dienstag auf einen Schlag sechs neue Corona-Fälle dazugekommen. Sechs waren es schon vorher. Kitas und Krippen sind bislang nicht von Corona-Personalausfällen betroffen. Insgesamt ist der Krankenstand um rund ein Drittel höher als sonst zu dieser Zeit.
Dass es bei der Deutschen Post im Kreis Stade Schwierigkeiten in der Zustellung gibt, hatte das WOCHENBLATT bereits berichtet. Eine Postsprecherin erklärte, dass hohe Krankenstände dafür verantwortlich seien. "Wir lernen derzeit etliche neue Kräfte an, die allerdings noch nicht alleine im Bezirk unterwegs sein können. Darüber hinaus unterstützen uns Kolleginnen und Kollegen aus anderen Bereichen", so die Sprecherin zur Problemlösung.
Erhebliche Verzögerungen bei der Postzustellung zeigen sich auch im Landkreis Harburg. WOCHENBLATT-Leser aus dem Raum Buchholz berichten, dass sie erwartete Postsendungen mit sechs Tagen Verspätung erreicht hätten. "Wir verzeichnen jüngst vermehrt ad hoc auftretende Krankheitsfälle", antwortete Postsprecherin Maike Wintjen dem WOCHENBLATT. Sie spricht von "punktuellen Verzögerungen" bei der Zustellung von Paketen oder kleinformatigen Sendungen im Landkreis Harburg.
Wie sehr aber das Vertrauen in den Zustelldienst der Deutschen Post gelitten hat, zeigt eine Mitteilung der Gemeinde Seevetal: Die Gemeindeverwaltung riet Briefwählern zur Stichwahl des Landrats im Landkreis Harburg, ihre Stimmzettel selbst in den Briefkasten des Rathauses zu werfen, damit die rechtzeitige Stimmabgabe sichergestellt sei. Die Deutsche Post dementierte umgehend: Sie sei sehr erfahren beim Transport von Briefwahlunterlagen und habe Konzepte, die in der Regel einen reibungslosen, brieflogistischen Ablauf rund um Wahlen sicherstellten, sagte Postsprecherin Maike Wintjen dazu.
Wie gefährlich sind die COVID-19-Erkrankungen mit Viren der vorherrschenden Omikron-Variante noch? Offenbar beherrschbar zeigt sich das Infektionsgeschehen: Im Krankenhaus Buchholz zum Beispiel befanden sich am vergangenen Dienstag 21 Patienten in Behandlung mit einer Corona-Infektion, im Krankenhaus Winsen neun. Keiner von ihnen befand sich auf der Intensivstation.
Personalausfälle schränken aber den Krankenhausbetrieb ein. Die Zahl der Krankmeldungen sei insgesamt relativ hoch, sagte der ärztliche Leiter Dr. Christian Pott. "Deshalb stehen weniger Betten als sonst zur Verfügung". Ursache dafür sei aber vor allem der Fachkräftemangel.




Redakteur:Tom Kreib aus Buxtehude |
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Alarm, Alarm, Alarm...
Corona sei Dank, kann man jetzt jede noch so offensichtlich personelle Fehlplanung für sein Narrativ vom "Alles dicht" benutzen. Die Inzidenz liegt bei 660 und bedeutet, dies ist eine Rate von 0,66%, also weniger als 1 von 100 Mitarbeitern erkrankt. Ulla Schmidt hat, mit der Beratung von damals Karl Lauterbach, dafür gesorgt, dass im Gesundheitswesen Einsparungen erfolgen werden. Fast alle aktuellen Auswirkungen sind darauf zurück zu führen. In Dänemark z.B. ist jedes Krankenhausbett mit einer 3-fach höheren Pflegekraftbeseztung als Deutschland ausgestattet. Dänemark hat übrigens auch zu keinem Zeitpunkt der Pandemie nach einer Überlastung im Gesundheitswesen gerufen. Im Gegensatz zu Deutschland, wo es gefühlt jede Woche war, um dann auf Bundespressekonferenzen später zu sagen, diese hätte es doch nicht gegeben. Über den Krankenstand der öffentlichen Verwaltung kann man auch lange spekulieren! Fakt ist, zu jedem Zeitpunkt außerhalb der Pandemie war der Krankenstand in der öffentlichen Verwaltung immer mindestens doppelt so hoch, wie im Vergleich zur Privatwirtschaft. Und jeder, der mit der öffentlichen Verwaltung zu tun hat, wird seinen Eindruck bestätigen können, dass dies sicher nicht an einer Überlastung liegen kann. Ich pendle täglich nach Hamburg, auf die Bahn verlasse ich mich schon länger nicht mehr. Ich kann mich in den letzten 15 Jahren nicht daran erinnern auch nur 1 Woche ohne irgendwelche Verspätungen gehabt zu haben. Worum kann es also gehen, wenn Jemand all diese Missstände dafür nutzt, um bei Corona "Alarm" zu rufen? Ganz sicher nicht die Zustände zu verbessern!