Idee von Ulrich Felgentreu (Grüne)
Sportplatz für den SV Ottensen an der Apensener Straße?
Dort, wo gefühlt vor einer Ewigkeit an der Apensener Straße das Sport- und Veranstaltungszentrum "Arena" von privaten Investoren geplant war, sollte jetzt eine Sportanlage für den SV Ottensen und andere Buxtehuder Sportvereine entstehen. Diesen überraschenden Vorschlag macht der grüne Ratsherr Ulrich Felgentreu. "Das habe ich schon lange im Kopf", sagt er. Es gebe in Buxtehude deutliche Defizite bei den Sportflächen für die Vereine und die Stadt hinke ihrer eigenen Sportentwicklungsplanung hinterher, so Felgentreu. Fürs Erste könnte ein Sportplatz mit Laufbahn und ein WC errichtet werden. Konkreter Antrag: Die Planung dafür soll auf den städtischen Flächen beginnen.
Vor dem Blick in die Zukunft ein Blick zurück: Unter anderem der BSV, die Sparkasse Harburg-Buxtehude und viele einzelne Sponsoren wollten 2012 die "Arena" bauen. In erster Linie als neue Heimat für die Bundesliga-Handballerinnen. Ende 2013 war das Vorhaben gescheitert. Es fehlte schlichtweg Geld. Fünf Millionen Euro wollten die Ideengeber einsammeln, am Ende wurden es 3,2 Millionen Euro. Die Stadt hatte damals schon weitreichende Hilfe geleistet. Etwa durch die Planung der Infrastruktur und die Pacht von Flächen, die für das Vorhaben - etwa Parkplätze - notwendig waren. Zudem war bereits eine Landesförderung für einen Kreisverkehr an der Apensener Straße gesichert.
Keine Arena, kein Platz für den SV Ottensen
Der Vorschlag von Ulrich Felgentreu würde jetzt im Kleinen nachvollziehen, was damals bereits geplant war: Der SV Ottensen sollte in der Nachbarschaft der "Arena" eigene Sportflächen erhalten, um die Platznot auf der bisherigen Anlage am Föhrenweg auszugleichen. Aber: keine "Arena", keine Flächen für den SV. Im Flächennutzungsplan sind die Äcker weiterhin für Sport reserviert. Weder eine gewerbliche Nutzung noch Wohnen sind planungsrechtlich vorgesehen. Ein Sportplatz wäre daher ohne eine Änderung des Flächennutzungsplans (F-Plan) möglich.
Dass es dazu kommen wird, ist aber nahezu ausgeschlossen. Denn: Auch wenn es derzeit keine konkrete Nutzungsidee gibt - außer der, dort Wohncontainer für Geflüchtete zu errichten -, sind diese Wiesen gegenüber von Pioneer zumindest als Ideenskizze für Gewerbe vorgesehen. Rund um Pioneer könnte ein nachhaltiger Gewerbepark entstehen. Das war zumindest mal die grundlegende Idee. Aktuell, das ergibt die WOCHENBLATT-Recherche, hat sich daran in der Stadtverwaltung nichts geändert. Dafür müsste der F-Plan aber geändert werden. Bis es so weit kommt, dürfte mit Sicherheit der nächste Buxtehuder Rat am Ruder
sein. Priorität hat diese Planung nicht.
Streit über die Pacht
Egal, ob für Sport oder Gewerbe: Spannend ist die Frage, wem eigentlich die Flächen gehören, auf denen etwas geplant werden könnte. Für die "Arena" war zusätzliches Land gepachtet worden. Darüber entbrannte 2015 nach dem "Arena"-Aus, noch unter Bürgermeister Jürgen Badur, ein Streit. In nicht-öffentlicher Beratung wurde kritisiert, dass die Stadt jährlich 15.000 Euro Pacht zahlen müsse. Gilt das noch heute, hat die Stadt die Pacht verringert, die Grundstücke gekauft? In bester Verschwiegenheitstradition ist aus der Abteilung Liegenschaften und Bau dazu nichts zu erfahren. "Aus Datenschutzgründen", heißt es.
Vielleicht bringt der Felgentreu-Antrag zumindest in dieser Sache Aufklärung in öffentlicher Runde. Mehr als die Hälfte der aktuellen Ratsmitglieder waren 2015 noch nicht dabei. Die dürfte das auch interessieren.
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