Vorsorge im März
An Darmkrebs müsste keiner sterben

Anfangs ganz harmlos: Ein Darmpolyp. Diese Grafik zeigt, wie ein Darmpolyp an der Schleimhaut des Darms wachsen kann  | Foto:  Felix Burda Stiftung
  • Anfangs ganz harmlos: Ein Darmpolyp. Diese Grafik zeigt, wie ein Darmpolyp an der Schleimhaut des Darms wachsen kann
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(felix-burda-stiftung). Zum 20. Mal steht der März im Zeichen der Darmkrebsvorsorge, aktuell unter dem Motto „Präventiophobie – Wenn die Angst vor der Darmkrebsvorsorge größer ist als die Angst vor dem Krebs“. Ausgerufen von der Felix Burda Stiftung, der Stiftung LebensBlicke und dem Netzwerk gegen Darmkrebs e.V., engagieren sich im März Monat Medien, Gesundheitsorganisationen, Kliniken und Privatpersonen konzertiert für die Prävention von Darmkrebs. Nicht nur in Deutschland, sondern auch in zahlreichen Ländern Europas und den USA sorgt der Aktionsmonat für die notwendige Awareness für die Prävention von Darmkrebs.
Wie wichtig dieses Thema ist, zeigen aktuelle Zahlen: Jährlich erkranken rund 61.000 Menschen an Darmkrebs. Und rund 24.600 sterben jedes Jahr daran. Damit ist Darmkrebs die zweithäufigste Krebserkrankung in Deutschland - nach Brustkrebs und vor Prostatakrebs und Lungenkrebs - sowie die zweithäufigste Krebstodesursache - nach Lungenkrebs und vor Brustkrebs.
Aber anders als gegen Brustkrebs, Prostatakrebs und Lungenkrebs, gibt es gegen Darmkrebs hervorragende Vorsorgemöglichkeiten. Hier ist echte Prävention und nicht „nur“ Früherkennung möglich. Rein theoretisch müsste niemand an Darmkrebs sterben. Denn Ziel der Vorsorge-Koloskopie, die bei gesunden, beschwerdefreien Männern ab 50 und symptomfreien Frauen ab 55 Jahren empfohlen wird, ist die Entdeckung von Vorstufen von Darmkrebs. Diese Polypen werden noch während der Untersuchung schmerzfrei entfernt und können dann nicht mehr zu Krebs entarten. Bei rund 36 Prozent der Untersuchungen werden diese Vorstufen (Polypen und Adenome) gefunden, nur in einem Prozent tatsächlich Darmkrebs. Und selbst dann befindet sich dieser Darmkrebs oft noch in einem derart frühen Stadium, dass er in den meisten Fällen gut geheilt werden kann. Allerdings nur, wenn man rechtzeitig zur Vorsorge geht.
Der wissenschaftlich belegte Nutzen zeigt sich auch in diesen Erfolgszahlen: Allein durch die seit 2002 angebotene, gesetzliche Vorsorge-Darmspiegelung, die bis heute von rund acht Millionen Versicherten in Anspruch genommen wurde, konnten circa 306.000 Neuerkrankungen und - noch wichtiger! - 145.000 Todesfälle verhindert werden.
Der neueste Trendreport des Zi (Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung) zur COVID-Krise vom 12.Februar 2021 belegt den positiven Trend der Darmkrebsvorsorge: Innerhalb der ersten drei Quartale 2020 wurden – trotz Corona! - rund 9.500 Vorsorge-Koloskopien mehr durchgeführt, als im Vergleichszeitraum 2019.
Dieser Erfolg ist nicht nur den Hygiene-Konzepten der Magen-Darm-Ärzte und den „mutigen“ Versicherten zu verdanken, die trotz Pandemie ihre Präventiophobie überwunden haben. Vielmehr zeigt sich hier die Wirkung des neuen Einladungsverfahrens zum Darmkrebsscreening das im Juli 2019 startete. Mit diesem wurde auch die Altersgrenze für Männer von 55 auf 50 Jahre herabgesetzt.
„Ich kann nur empfehlen dieser Einladung der Krankenkasse zur
Darmkrebsvorsorge zu folgen“, so Christa Maar, Mutter von Felix Burda und Vorstand der Stiftung. „Erst recht, wenn Sie denken, dass Sie das nicht betrifft, weil sie sich fit fühlen und keine Darmbeschwerden haben. Denn spätestens mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie haben wir ja gelernt, wie wichtig es ist, sich vor einer schweren Erkrankung zu schützen. Die Vorsorge-Darmspiegelung ist quasi genau das in 20 Minuten, was AHA-Regeln, Lüften und Lockdowns in den zurückliegenden 12 Monaten waren: die Prävention vor einer schweren Erkrankung."

Redakteur:

Nicola Dultz aus Buxtehude

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