Migräne Attacken vorbeugen – so geht‘s
10 Tipps gegen Migräne
Migräne — das sind nicht nur Kopfschmerzen, das ist eine Qual, die das Leben stark beeinträchtigen kann. Die Symptome reichen von sehr starken pulsierenden, einseitigen Schmerzen bis hin zu Seh- und Sprachstörungen, Übelkeit, Geräusch- und Lichtempfindlichkeit. Umso wichtiger ist es, Tipps und Tricks an der Hand zu haben, um das „Gewitter im Kopf“ möglichst bereits im Vorfeld zu verhindern.
Was ist eine Migräne Attacke?
Es handelt sich bei Migräne um eine neurologische Erkrankung, die sich durch wiederkehrende Anfälle von quälenden Kopfschmerzen zeigt. Diese entstehen, weil sich die Blutgefäße im Gehirn entzünden.
Die sogenannten Trigger, die Auslöser, sind bei den einzelnen Personen unterschiedlich. Es gibt verschiedene Formen, darunter Migräne mit und ohne Aura, chronische Migräne oder auch die sogenannte
Augenmigräne.
Sie beeinträchtigt vor allem die Sicht der Betroffenen stärker als andere Formen, zum Beispiel mit visuellen Störungen und Gesichtsfeldausfällen.
Wie lange dauert Migräne und wo kommt sie her?
Die Ursachen für eine Migräne Attacke können von genetischen Faktoren bis hin zu Umweltfaktoren reichen. Oft ist es eine Kombination aus beidem. Spezifische Trigger wie Stress, unregelmäßiger Schlaf oder Hormonschwankungen spielen eine große Rolle. Auch bestimmte Lebensmittel stehen unter Verdacht, bei manchen Menschen Migräne auszulösen.
Die Dauer eines Anfalls kann variieren und hängt unter anderem von der Schwere des Migräneanfalls ab. Vor diesem Hintergrund kann eine Migräne beispielsweise mehrere Stunden, aber auch mehrere Tage dauern. Betroffene brauchen in der Regel Ruhe und Dunkelheit, um sich gut zu erholen.
Diese 10 Tipps helfen gegen Migräne-Attacken
1. Frühzeitige Einnahme von Medikamenten: Sobald die ersten Anzeichen einer Migräne Attacke auftreten, ist es ratsam, ein Akut-Medikament gegen Migräne einzunehmen. In den meisten Fällen sind das sogenannte Triptane.
2. In manchen Fällen helfen auch Hausmittel. Dazu gehören Pfefferminzöl, das man sich auf die Schläfen geben kann, ein kalter Lappen über den Augen oder Ingwer, zum Beispiel in Form eines Tees.
3. Den Blutzuckerspiegel im Blick behalten und möglichst regelmäßig essen und schlafen. Speziell für Migränepatienten entwickelte Apps können dabei unterstützen.
4. Migränetagebuch führen: Das Erfassen der Kopfschmerztage und die damit einhergehende Medikamenteneinnahme kann helfen, Muster zu erkennen.
5. Trigger identifizieren: Es ist gut, die persönlichen Auslöser zu erkennen und sie — wenn möglich — zu vermeiden.
6. Präventive Arznei: Es gibt einige präventive Medikamente, die vom Arzt verordnet werden müssen. Der beste Ansprechpartner ist hier ein Neurologe. Mit diesen Medikamenten kann es in einzelnen Fällen möglich sein, die Stärke, aber vor allem die Häufigkeit der Anfälle zu reduzieren.
7. Entspannungsmethoden: Da Stress ein Auslöser für Migräne sein kann, kann es helfen, sich mit verschiedenen Entspannungsmethoden wie autogenem Training, Yoga oder der progressiven Muskelentspannung nach Jacobson auseinanderzusetzen.
8. Bewegung: Auch moderate Sportarten wie Walking oder Schwimmen können dazu beitragen, die Häufigkeit von Migräneanfällen zu reduzieren.
9. Biofeedback: Dieses Therapieverfahren kann helfen, die Symptome zu lindern, weil die Betroffenen lernen, bestimmte Körperfunktionen zu kontrollieren.
10. Akupunktur: Dieses 4.000 Jahre alte Verfahren aus der Traditionellen Chinesischen Medizin soll den gestörten Energiefluss im Körper wieder normalisieren, damit die Lebensenergie fließen kann.
Eine besondere Art der ‚Akupunktur‘: Piercing gegen Migräne
Wer eine alternative Methode zur Behandlung der Migräne Attacken sucht, kann es einmal mit einer besonderen Form der ‚Akupunktur‘ versuchen: dem Migräne Piercing. Für die Methode fehlen zwar noch umfassende wissenschaftliche Beweise, aber eine solche Nadel kann sich lohnen. Das Migräne Piercing, das auch als Daith-Piercing bezeichnet wird, wird an die Stelle des Ohres gesetzt, an der der Vagusnerv kreuzt. Eine Stimulation dieses Nervs kann die Erregbarkeit von Gehirnzellen reduzieren. Die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft lehnt die Piercings allerdings ab, unter anderem, weil es zu Entzündungen kommen kann.
Welche Rolle spielt das Wetter bei Migräne?
Die Beziehung zwischen dem Wetter und einer Migräne Attacke ist sehr individuell und komplex. Migränepatienten berichten immer wieder darüber, dass bestimmte Wetterbedingungen die Anfälle auslösen oder verschlimmern können. Vor allem Änderungen des Luftdrucks, starke Temperaturschwankungen und die Luftfeuchtigkeit werden mit Migräneanfällen in Verbindung gebracht.
Migräne ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen kann — vor allem, wenn wichtige Gespräche, große Ereignisse oder ein Urlaub bevorstehen, kann es schnell zu einer Migräne Attacke kommen. Doch wer seine Auslöser kennt und bereits im Vorfeld schon einige Maßnahmen einhält, hat gute Chancen auf weniger Schmerzen. Es ist dabei wichtig, ganz individuell die wirksamsten Methoden zur Prävention und Behandlung zu finden und gegebenenfalls ärztlichen Rat einzuholen.
Silberstein, Stephen D. „Migräneanfälle“. MSD Manual Ausgabe für Patienten, https://www.msdmanuals.com/de-de/heim/st%C3%B6rungen-der-hirn-,-r%C3%BCckenmarks-und-nervenfunktion/kopfschmerzen/migr%C3%A4neanf%C3%A4lle. Zugegriffen 13. Mai 2024.
Triptan“. Medlexi.de, https://medlexi.de/Triptan. Zugegriffen 11. Mai 2024.
„sinCephealea - Migräne App als DIGA verfügbar“. Neurologienetz, 27. November 2023, https://www.neurologienetz.de/allenews/neuronews/artikel-neuro/sincephealea-app-migraene-app-als-diga-verfuegbar.
Daith-Piercing gegen Migräne: Alle Infos“. Leben-und-migraene.de, https://www.leben-und-migraene.de/behandlung/prophylaxe/daith-piercing-migraene. Zugegriffen 11. Mai 2024.
Die DMKG warnt: Piercing ist nicht zur Therapie der Migräne geeignet!“ Dmkg.de, https://dmkg.de/therapie-empfehlungen/migraene/die-dmkg-warnt-piercing-ist-nicht-zur-therapie-der-migraene-geeignet. Zugegriffen 11. Mai 2024.
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