Huthi-Angriffe im Roten Meer
Wie NSB in Buxtehude auf die Gefahr reagiert

Eines der von NSB bereederten Frachtschiffe | Foto: NSB
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​Seit vergangenem November beschießen die jemenitischen Huthi-Rebellen Schiffe im Roten Meer, um die Terrororganisation Hamas im Nahostkrieg zu unterstützen. Die bisher folgenschwersten waren aktuell laut britischen sowie US-Angaben ein Huthi-Angriff auf einen Frachter, bei dem zwei Seeleute getötet wurden, und am 19. Februar der Angriff auf den Frachter Rubymar, der vor wenigen Tagen gesunken ist. Abgesehen davon, dass sich nach dem Angriff im Meer ein Ölteppich mit einer Länge von 29 Kilometern ausbreitete und eine Umweltkatastrophe befürchtet wird, haben die Angriffe auch Auswirkungen auf die Wirtschaft - auch in Deutschland. Unter anderem können sie nach Ansicht von Wirtschaftsexperten zu längeren Lieferzeiten führen und auch einen leichten Anstieg der Warenpreise verursachen.

Eines der in der Region direkt betroffenen Unternehmen ist die NSB Niederelbe Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG, Buxtehude. Viele der von NSB bereederten Containerschiffe seien bisher regelmäßig auf der Route durch den Suezkanal und das Rote Meer unterwegs gewesen, sagt NSB-Pressesprecher Dominique Kreuzkam. "Diese Schiffe fahren in den meisten Fällen auf der Route Europa-Fernasien und umgekehrt und  transportieren eine Vielzahl von Waren."

Im engen Austausch mit NSB hätten die Charterer dieser Schiffe aufgrund der Sicherheitslage jedoch entschieden, die betroffene Krisenregion nicht mehr zu durchfahren und stattdessen die Route um das Kap der Guten Hoffnung zu nehmen. "Aktuell fahren auf der klassischen Route von Europa nach Asien, oder umgekehrt, keine von NSB bereederten Schiffe durch den Suezkanal", erklärt Dominique Kreuzkamp. Durch den Umweg verlängere sich die Reise um etwa zwölf Tage, je nach Hafenfolge des jeweiligen Schiffes. Das heißt unter anderem auch, dass für diese Schiffe mit zusätzlich Proviant, Brennstoff und Wasser gebunkert werden muss. Ein Vorteil der längeren Reisezeit sei jedoch, dass die Crew zeitaufwendigere Arbeiten am Schiff durchführen kann, die bei kürzeren Hafenfolgen schwieriger unterzubringen wären.

Darüber hinaus bereedert NSB jedoch auch Schiffe, deren Route direkt in der Gefahrenregion liegt. "Für diese Schiffe werden zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen getroffen, über die wir zum Schutz der Besatzungen keine Einzelheiten nennen", sagt Dominque Kreuzkam. Unabhängig davon sei die Gefahrenlage im südlichen Roten Meer nach wie vor dynamisch und werde bei NSB täglich neu bewertet. Bisher sei glücklicherweise keines der von NSB gemanagten Schiffe angegriffen worden.

Der Stress für die Crew auf See ist nicht zu unterschätzen, wobei jeder und jede Einzelne individuell auf die Situation reagiere. "Allgemein ist die Passage von Kriegs- und Krisengebieten für die Seeleute an Bord, aber auch für die Familien und Freunde zuhause, eine mentale Belastung", weiß Dominque Kreuzkam. NSB habe den eigenen Seeleuten schon vor einigen Jahren eine Hotline zur Verfügung gestellt, die rund um die Uhr erreichbar ist. Dort können die Seeleute anonym über ihre Belastungen auch in ihrer Muttersprache mit Psychologen sprechen.

Redakteur:

Nicola Dultz aus Buxtehude

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