Wie wird in Zukunft im Landkreis Harburg entsorgt?
Gelbe Tonne, gelber Sack oder Wertstofftonne? Umfrage soll Klarheit bringen
lm. Landkreis Harburg. Gelbe Tonne, gelber Sack oder doch die Wertstofftonne - wie sollen in Zukunft Leichtverpackungen im Landkreis Harburg entsorgt werden? Wie der Kreistag des Landkreises Harburg am vergangenen Dienstag beschlossen hat, wird derzeit eine Umfrage durchgeführt, bei der die Meinung der Bevölkerung zu der Thematik eingeholt werden soll. Die Umfrage läuft seit dem vergangenen Mittwoch, noch bis zum 9. September kann über das favorisierte Müllsammelsystem abgestimmt werden.
Zur Wahl stehen hier der gelbe Sack, die gelbe Tonne und die Wertstofftonne. Während der gelbe Sack vom "Grünen Punkt" weiterhin als Mittel der Wahl angesehen wird, steht bei den Einwohnern die Wertstofftonne hoch im Kurs. Bereits im vergangenen Jahr hatte Volkmar Block, stellvertretender Vorsitzender der Gruppe Grüne/Linke im Kreistag den Antrag auf eine Einführung der Tonne und der damit einhergehenden Abschaffung der gelben Säcke gestellt.
Die Argumente gegen das Abfallsammelsystem: Sie reißen, sie wehen weg, sie werden von Tieren angefressen und sie sind ständig überall vergriffen. Dem würde mit der Wertstofftonne entgegengewirkt werden. Und sie hätte darüber hinaus noch einen weiteren Vorteil. In ihr können nicht nur die Leichtverpackungsmaterialien entsorgt werden, die im gelben Sack gesammelt werden, auch Metall- und Plastikgegenstände können mit der Wertstofftonne abtransportiert werden. Fahrten zum Wertstoffhof würden damit in Zukunft wegfallen.
Auf einen Artikel im vergangenen November über die Diskussion um die Müllbeseitigungsproblematik erhielt das WOCHENBLATT zahlreiche Leserbriefe. Der "Grüne Punkt" schlägt in eine andere Kerbe. Die gelben Säcke brächten vor allem den Vorteil mit sich, dass für die Müllwerker besser erkennbar ist, ob sie fehlerhaft bestückt wurden. Laut der Abfallverordnung sei bereits eine Fehlwurfquote von fünf Prozent inakzeptabel.
Eine Extra-Gebühr fällt für die Wertstofftonne nicht an, allerdings würden die Abfallgebühren im Falle der Anschaffung steigen. Pro Haushalt werden dann in Zukunft etwa acht Euro jährlich mehr fällig.
Uneinigkeit herrschte derweil im Kreistag über Sinn und Zweck der Umfrage. "Wir erkennen den Wert einer Umfrage nicht so richtig", erklärte Christa Beyer von der CDU. Inwiefern ein solches Meinungsbild repräsentativ wäre, hinge damit zusammen, in welchem Umfang der Bürger im Vorhinein über die Möglichkeiten informiert werde. Diese Meinung vertritt auch Volkmar Block, der im November den Stein des Anstoßes für die Anschaffung der Wertstofftonne gab. Die Entscheidung über die Zukunft der Müllentsorgung soll Anfang Oktober fallen, das Meinungsbild in der Bevölkerung soll jedoch bereits vorher eingeholt werden.
• Die Umfrage des Landkreises Harburg erreichen Sie direkt über den beigefügten QR-Code.
Wertstofftonne: Was darf rein?
In der Wertstofftonne entsorgt werden darf unter anderem alles, was vorher auch schon im gelben Sack entsorgt wurde. Also Kunststoffverpackungen, Styropor oder Plastiktüten. Zusätzlich können auch Metallverpackungen wie beispielweise leere Konservendosen und pfandfreie Getränkedosen entsorgt werden. Auch Plastikgegenstände können über die Wertstofftonne entsorgt werden. Dazu zählt zum Beispiel Spielzeug aus Plastik, aber auch Kleiderbügel.
Metallgegenstände wie Bratpfannen und Töpfe können ebenfalls über die Wertstofftonne entsorgt werden.
Elektrogeräte, Papier und Plastik sowie Glas kommen nicht in die Wertstofftonne und müssen weiterhin separat beseitigt werden. Gut zu wissen: Schaumstoff und Gummi sind keine Wertstoffe und werden daher über den Restabfall entsorgt.
Redakteur:Lennart Möller aus Rosengarten |
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