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Veranstaltungsreihe „Wirtschaftsförderung vor Ort“
Nachhaltigkeit zahlt sich wirtschaftlich aus

Die Bedeutung von Nachhaltigkeit und Nachhaltigkeitsbericht erläuterten (v. li.) Jesteburgs Samtgemeinde-Bürgermeisterin Claudia von Ascheraden, Thomas Nordmann vom Landkreis Harburg und Referentin Susann Vogel | Foto: Landkreis Harburg
  • Die Bedeutung von Nachhaltigkeit und Nachhaltigkeitsbericht erläuterten (v. li.) Jesteburgs Samtgemeinde-Bürgermeisterin Claudia von Ascheraden, Thomas Nordmann vom Landkreis Harburg und Referentin Susann Vogel
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Nur noch mehr Bürokratie? Viele Unternehmerinnen und Unternehmer stehen der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) eher abwartend gegenüber – zu Unrecht. Denn es kann für Unternehmen durchaus Sinn machen und sich auszahlen, sich mit dem Thema Nachhaltigkeit zu beschäftigen, wie es die neue Richtlinie der Europäischen Union (EU) zur Berichtspflicht von Nachhaltigkeitsaspekten fordert. Das machte Susann Vogel, Nachhaltigkeitsexpertin und verantwortlich für den Gewinn des Deutschen Nachhaltigkeitspreises 2022 des Unternehmens lavera, bei der jüngsten Veranstaltung der Reihe Wirtschaftsförderung vor Ort deutlich. Die Stabsstelle Kreisentwicklung / Wirtschaftsförderung des Landkreises Harburg und die Samtgemeinde Jesteburg hatten zu der Veranstaltung mit dem Titel „Nachhaltigkeit leicht gemacht: Was Sie jetzt zur erweiterten Berichtspflicht (CSRD) wissen müssen und wie sich 'mehr Nachhaltigkeit‘ und wirtschaftlicher Erfolg vereinbaren lassen“, ein. Das Interesse war groß.

Neben den „nackten Zahlen“ spielen auch die ökologischen und sozialen Aspekte für Unternehmen ebenso wie für ihre Auftraggeber und Kunden eine immer größere Rolle. Mit der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) sind Unternehmen verpflichtet, sowohl über die Auswirkungen des eigenen Geschäftsbetriebs auf Mensch und Umwelt als auch über die Auswirkungen von Nachhaltigkeitsaspekten auf das Unternehmen zu berichten. Die CSRD schafft verbindliche Vorschriften für die Nachhaltigkeitsberichterstattung. Doch vielen Unternehmen ist die Bedeutung noch nicht bewusst, wie Susann Vogel deutlich machte. „75 Prozent der Unternehmen sind nicht oder nur teilweise auf die erweiterte Berichtspflicht zum Thema Nachhaltigkeit vorbereitet“, so die Referentin. Oft würden mangelnde Zeit, die Kosten oder der befürchtete Aufwand als Gründe genannt, um sich dem Thema nicht näher zu widmen. „Erst ein Drittel der mittelständischen Unternehmen besitzt eine Nachhaltigkeitsstrategie.“

Dabei sei es durchaus sinnvoll, das Thema Nachhaltigkeit in den Blick zu nehmen. Dabei sei die Erstellung des Berichts beim ersten Mal am aufwendigsten, so die Referentin und betonte: Dafür biete er auch einiges: Der Nachhaltigkeitsbericht biete Transparenz und Vergleichbarkeit, aber auch die Chance, die eigenen Nachhaltigkeitsbemühungen verständlich zu kommunizieren. Das sei nicht nur vielen Auftraggebern wichtig, sondern könne auch bei der Kreditvergabe, dem Zugang zu Fördermitteln oder der Mitarbeitergewinnung eine wichtige Rolle spielen. Und es decke Einsparpotenziale auf, die sonst nicht gesehen werden, beispielsweise, weil der eigene Energieverbrauch mit Mitbewerbern vergleichbar werde. Denn nur wer den eigenen Ausstoß an Treibhausgasen auch kenne, könne Maßnahmen zur Reduzierung ergreifen. „Es geht nicht darum, dass wir berichten, sondern dass sich langfristig etwas ändert. Das kann leichter sein als gedacht und ist mitunter sogar kostengünstiger“, betonte Susann Vogel.

Die Unternehmerinnen und Unternehmer nutzten die Wirtschaftsförderung vor Ort auch wieder zum Erfahrungsaustausch. Außerdem erhielten sie Informationen über die verschiedenen Unterstützungsangebote und Fördermöglichkeiten rund um das Thema Nachhaltigkeit und Nachhaltigkeitsbericht. Beratungs- und Unterstützungsangebote gibt es beispielsweise von der Handwerkskammer und der Industrie- und Handelskammer IHK, aber auch der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen KEAN sowie unkompliziert über die virtuelle Energieagentur des Landkreises Harburg unter www.energiewegweiser.

„Wirtschaftsförderung vor Ort“ ist eine Veranstaltungsreihe des Landkreises Harburg in Kooperation mit den kreisangehörigen Städten und Gemeinden für Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Interessierte im Landkreis Harburg. Ziel ist es, den Austausch zwischen Verwaltung, Institutionen und Unternehmen zu fördern, für aktuelle Themen und wichtige Herausforderungen zu sensibilisieren und über die verschiedenen, häufig unbekannten Unterstützungsangebote und finanziellen Fördermöglichkeiten zu informieren. Dazu geben anerkannte Experten und Praktiker aus Betrieben vor Ort Anregungen und Tipps. Bei der nächsten Veranstaltung am 30. Januar in Tostedt geht es um das Thema Mitarbeiterbindung.

Alle Informationen finden sich auch unter https://www.landkreis-harburg.de/wirtschaftsfoerderung-vor-ort .

Redakteur:

Pauline Meyer aus Neu Wulmstorf

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