439 Unterschriften gegen Bebauung
B-Plan "Klecken, Hainbuch-Ost" liegt zwischen den Jahren im Rathaus aus
as. Eckel/Klecken. Es gibt wohl kaum ein Thema, das derzeit in Rosengarten so umstritten ist wie der Bebauungsplan "Klecken, Hainbuch-Ost" (das WOCHENBLATT berichtete).
Auf der Weide am Hainbuchenweg zwischen dem Wald und der bestehenden Bebauung Neu-Eckels möchte Besitzer André Glade den Bau von acht bis neun Einfamilienhäusern ermöglichen. Dagegen engagiert sich die "Bürgerinitiative für den erhalt des Orts- und Landschaftsbildes von Neu-Eckel" (https://neueckel.de).
Jetzt haben die Bürger aus Rosengarten Gelegenheit, im Rahmen der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung Stellung zum geplanten Baugebiet zu beziehen: "Der Bebauungsplan wird zeitnah zwischen den Jahren öffentlich ausgelegt", sagt der Erste Gemeinderat Carsten Peters.
In der jüngsten Sitzung des Bauausschusses hat Susan Kolschewski von der Bürgerinitiative (BI) eine Petition mit 439 Unterschriften an Bürgermeister Dirk Seidler übergeben. Die Unterzeichner sprechen sich "für den Erhalt der Wiese/Waldfläche Klecken Hainbuch/Ost, gegen die Zersiedelung von Klecken durch ein neues Baugebiet am Mühlenweg in Neu-Eckel, für den Erhalt der Wiese/Waldfläche als wichtiges Nahrungshabitat für Raubvögel wie den Rotmilan" aus.
In der Sitzung wurde deutlich, wie sehr die geplante Bebauung am Mühlenweg polarisiert. Der bauliche Entwurf, acht bis neun Baugrundstücke mit einer Größe von 850 bis 1.100 Quadratmetern, geriet zur Nebensache. Diskutiert wurde vor allem die Frage, ob die geplante Bebauung durch die Nähe zum Wald und durch den Naturschutz nicht von vornherein zum Scheitern verurteilt sei.
Während der Ortsrat Klecken sich nach den sehr emotional geführten Beiträgen mehrheitlich für den B-Plan aussprach, stimmte der Ortsrat Eckel mit großer Mehrheit dagegen. Auch der Bauausschuss war geteilter Meinung: Mit einer Stimme Mehrheit wurde die öffentliche Auslegung des Bebauungsplans schließlich beschlossen.
Die Bürgerinitiative gibt sich kampfbereit. "Ein Hausbau steht dort nicht zur Debatte. Es gibt keinen Grund, dieses Stück Natur zu bebauen", betont Mirko Kahlert. Seine Befürchtung: "Nach acht Grundstücken hört die Nachfrage nach Baugrund doch nicht auf - und was dann? Will die Gemeinde anschließend auch noch den Wald als Baulücke zu Klecken schließen?" Kahlert kündigt an: "Wir werden nicht einknicken, sondern notfalls klagen."
Rückenwind erhält die BI durch ihre Petition. "Über 400 Unterschriften, das ist insgesamt schon eine erhebliche Größenordnung. Das zeigt ein großes Unbehagen, dass diesem Gebiet gegenüber steht", sagt der Erste Gemeinderat Carsten Peters. Etwa zwei Drittel der Stimmen stammt aus Neu-Eckel (38,2 Prozent) und Klecken (144 Stimmen, 32,8 Prozent). Weitere 38 Stimmen kommen aus Eckel und Rosengarten (8,6 Prozent), 89 Stimmen aus dem Bundesgebiet (20,3 Prozent).
Interessant: Mit 168 Stimmen haben viele Neu-Eckeler unterschrieben. "Gleichzeitig melden sich aber auch viele Anwohner aus Neu-Eckel im Rathaus, die Interesse an einem Bauplatz haben", so Peters. Noch gebe es aber keine Liste für Interessenten.
Redakteur:Anke Settekorn aus Jesteburg |
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