Helferkreis lädt zum Infoabend ein
Eyendorfer Flüchtlingsunterkunft wird erweitert
Die weiterhin hohen Flüchtlingszahlen führen zu vielfältigen Anstrengungen und Bauprojekten im gesamten Landkreis Harburg. In Eyendorf stellt man sich auf eine Verdoppelung der heutigen Container-Wohnanlage am Borgfeld ein. Statt aktuell 32 Flüchtlinge sollen dort künftig bis zu 64 Schutzsuchende aus aller Welt aufgenommen werden.
In einer Bürgerversammlung im vergangenen Herbst wurde deutlich, dass der Standort als Familienunterkunft grundsätzlich geeignet ist. Zwar gab es auch kritische Stimmen, aber grundsätzlich hat die Gemeinde in den bisherigen sieben Jahren gute Erfahrungen mit den Neubürgern gemacht. "Wir haben in diesem Zeitraum viele Menschen in unserem Dorf willkommen geheißen und in Ausbildung, Studium und Beruf begleitet. Entscheidend war auch, die Wohnungssuche zu begleiten, die sich weiterhin als schwierig
gestaltet", berichtet Ratsherr Joachim Bartels, der die Arbeit des Helferkreises für Flüchtlinge seit 2015 koordiniert.
Damit auch die Neuankömmlinge und die bald größere Gruppe von Bewohnern sich in Eyendorf willkommen fühlen, wird der Helferkreis seine Aktivitäten wiederbeleben und intensivieren. Im Rahmen der Integration sind drei Arbeitsbereiche geplant:
- Das Internationale Café Eyendorf wird wiedereröffnet. Es findet jeweils am ersten Samstag im Monat von 15 bis 17 Uhr in der Grundschule statt. Für Kaffee, Kuchen, für Spiele und Übersetzungshilfe sorgt der Helferkreis. Das Angebot richtet sich an alle Menschen aus Eyendorf und Umgebung, die in entspannter Atmosphäre einander kennenlernen möchten.
- In einer Formular- bzw. Behördensprechstunde stehen erfahrene Flüchtlingshelfer und Neueinsteiger den Flüchtlingen als Ansprechpartner zur Verfügung, wenn es zum Beispiel um Behördenbriefe geht. Für dieses neue Angebot öffnet der MTV Eyendorf seinen Besprechungsraum in der Sporthalle.
- Die Sprachförderung von Erwachsenen und Kindern ist das dritte wichtige Handlungsfeld. Hierfür sucht der Flüchtlingskreis weitere Menschen, die sich zutrauen, als Hausaufgabenhilfe oder Nachhilfe-Patin Einzelne oder kleine Gruppen von Erwachsenen oder Kindern zu begleiten. Eingebunden ist das Projekt "Müttertreff international" des Salzhäuser Vereins "Interessengemeinschaft" ("InGe") in Salzhausen. Mit der Vereinsstruktur besteht auch die Möglichkeit, allen Ehrenamtlichen Versicherungsschutz und Anbindung zu ermöglichen. Für einzelne Aktivitäten und Beiträge kann dann eine Aufwandsentschädigung gezahlt werden. So kommen auch Helfer zum Zuge, die sich sonst kein Ehrenamt leisten können, etwa ältere Schüler, die dafür eine Vergütung oder Bescheinigung für spätere Bewerbungsunterlagen erhalten.
Der Flüchtlingshelferkreis Eyendorf sieht sich gut vorbereitet. "Nun liegt es an unseren Mitbürgern, sich selbst einzubringen oder unsere Arbeit durch eine Spende zu unterstützen“, appelliert Nikolaus Lemberg, ebenfalls Mitglied im Gemeinderat. Am Mittwoch, 12. April, um 19.30 Uhr lädt der Kreis alle Interessierten zu einem offenen Abend in der Halle des MTV Eyendorf ein. Nikolaus Lemberg: "Das positive Miteinander im Dorf wollen wir weiterhin fördern und freuen uns über alle, die daran mitwirken.“
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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