Agrarpolitik
CDU: "Niedersächsischer Weg" soll in Seevetal Kriterium bei der Verpachtung von Gemeindeland sein
ts. Lindhorst. Die Gemeinde Seevetal soll landwirtschaftliche Flächen nur noch an Landwirte verpachten, die nach den Kriterien des sogenannten "Niedersächsischen Wegs" wirtschaften. Die agrarpolitische Position der Seevetaler CDU haben die Bürgermeisterkandidatin Emily Weede und der Fraktionsvorsitzende im Gemeinderat, Frank Schmirek, bei einem Besuch auf auf dem Kartoffelhof Maack in Lindhorst erläutert.
Die Gemeinde könne Seevetaler Landwirte auch durch die Ko-Finanzierung in der Direktvermarktung unterstützen, schlägt die CDU vor. Mit dem Vertrieb lokal erzeugter saisonaler Produkte würden attraktive Einkaufsmöglichkeiten geschaffen.
Der „Niedersächsische Weg“ ist ein Maßnahmenkatalog zur Verbesserung des Natur-, Arten- und Gewässerschutzes, auf den sich CDU, SPD und Umweltverbände und Landwirte verständigt haben. Zu seiner Durchsetzung setzt er auf Anreize, nicht auf Verbote.
"Statt nur auf Insellösungen für den Naturschutz zu bauen, setzen wir uns dafür ein, dass sich auf möglichst vielen Flächen artenreiche Pflanzen- und Tiergesellschaften entwickeln können", sagt Emily Weede. "Wir müssen vielmehr zu einer insgesamt extensiveren Bewirtschaftung und damit zu einer größeren Artenvielfalt auf möglichst vielen Flächen kommen."
Als Beispiel, wie wichtig es sei, Flächen extensiv zu bewirtschaften, nannte der CDU-Fraktionsvorsitzende Frank Schmirek den Nachweis des sehr seltenen Wachtelkönigs im Moor bei Meckelfeld auf konventionell, aber extensiv bewirtschafteten Grünland.
Auf dem Gebiet der Gemeinde Seevetal befinden sich nach Angaben der CDU 81 landwirtschaftliche Betriebe, die insgesamt 5.400 Hektar bewirtschaften. Einer von ihnen ist der konventionell bewirtschaftete Hof Maack in Lindhorst. Der Landwirtschaftsmeister Jürgen Maack hat den Kartoffelhof vor mehr als 30 Jahren von seinem Vater Werner Maack übernommen. Auf etwa einem Viertel seiner landwirtschaftlichen Nutzflächen wachsen Blühpflanzen. Damit schafft er wichtige Lebensräume für Insekten, Vögel, Fledermäuse und viele andere Tiere. Zudem erzeugt der Landwirt seit beinahe 20 Jahren erneuerbare Energie mit einer Photovoltaik-Anlage (Stromgewinnung aus Sonnenenergie) auf dem Dach seiner Scheune. "Das Engagement für den Artenschutz wird durch den 'Niedersächsischen Weg' deutlich leichter", sagt Jürgen Maack, "denn nicht alle Landwirte können es sich leisten, ohne finanzielle Unterstützung mehr für Biodiversität auf ihren Flächen zu tun."
Redakteur:Thomas Sulzyc aus Seevetal | |
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