Spitzengespräch geplant
Decatur-Brücke: Althusmann will Bahn, Bund, Land und Gemeinde an einen Tisch holen
kb. Seevetal. Oberflächenentwässerung, die Verkehrsbelastung in der Gemeinde und der ÖPNV waren nur einige Themen, zu denen Niedersachsens Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann (CDU) jetzt bei seiner Bürgersprechstunde in seinem Heimatwahlkreis Seevetal Stellung nahm. Das WOCHENBLATT nutzte die Chance, das Dauerthema Decatur-Brücke anzusprechen. Die Brücke über dem Rangierbahnhof Maschen, die laut Ratsbeschluss vom vergangenen Jahr ersatzlos abgerissen werden soll, beschäftigt Politik und Bürger in Seevetal seit Jahren. Die Deutsche Bahn fordert im Falle eines Abrisses ein Ersatzbauwerk, das es ihr ermöglicht, das eigene, zwischen den Schienen liegende Betriebsgelände zu erreichen. Für die Gemeinde ist ein wie auch immer gearteter Brückenneubau finanziell nicht zu stemmen.
Seevetals Bürgermeisterin Martina Oertzen beklagt seit Vollsperrung der Brücke immer wieder die mangelnde Unterstützung von Bund und Land - schließlich handele es sich beim Knotenpunkt in Maschen um Europas größten Rangierbahnhof, das Problem sei somit ein überregionales und keines, das die Gemeinde alleine lösen könne.
In den Reihen von Politik und der Bürgern hegen viele die Hoffnung, dass sich die Position der Gemeinde durch die Wahl Althusmanns in die Landesregierung und dessen Ministerposten verbessert. Auf WOCHENBLATT-Nachfrage bestätigt er, dass ein regelmäßiger Austausch zwischen Martina Oertzen und ihm zum aktuellen Stand der Brücken-Problematik stattfindet. „Wir halten uns gegenseitig auf dem Laufenden und stimmen die Vorhaben auf beiden Seiten aufeinander ab“, so Althusmann. Sowohl in seiner Funktion als Landtagsabgeordneter der Gemeinde Seevetal als auch als Wirtschaftsminister führe er weitere, regelmäßige Gespräche mit direkt oder indirekt Beteiligten.
Weitere Klärung könnte ein geplantes Treffen geben: „In den nächsten Wochen werde ich zu einem Spitzengespräch mit Vertretern der Deutschen Bahn AG, des Bundesverkehrsministeriums, der Gemeinde Seevetal und des niedersächsischen Wirtschaftsministeriums einladen“, kündigt Althusmann an. Die Deutsche Bahn habe ihm bereits im Vorfeld signalisiert, endlich eine Lösung finden zu wollen.
Ob und wie das Land der Gemeinde bei der Durchsetzung ihrer Interessen und nicht zuletzt bei den möglichen finanziellen Konsequenzen im Falle z.B. eines Gerichtsbeschlusses für einen Brückenneubau tatsächlich zur Seite springt, lässt Althusmann hingegen offen: „Die Verantwortung bzw. die Straßenbaulast für die Brücke liegt rechtlich in den Händen der Gemeinde Seevetal. Die Landesregierung weiß aber durchaus um die Bedeutung der Decatur-Brücke und um die Auswirkungen möglicher Szenarien für die Gemeinde, wie z.B. ein Brückenneubau oder eine rechtliche Auseinandersetzung mit der Bahn.“
Redakteur:Katja Bendig aus Seevetal |
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