"Ausverkauf des Lebenswerkes"
Gericht schmettert Antrag des Museumsvereins ab / Räumung rechtens
tp. Stade. Bei den Ehrenamtlichen des Technik- und Verkehrsmuseums Stade ist jetzt auch das letzte Fünkchen Hoffnung verglüht, ihre Einrichtung an der Freiburger Straße zu retten. Das Oberverwaltungsgericht (OVG) in Lüneburg hat den Antrag des Vereins um den Vorsitzenden Walter Müller (75) abgewiesen, das Museum auf einstweilige Anordnung weiter betreiben zu dürfen. Der Beschluss des OVG ist unanfechtbar.
Wie das WOCHENBLATT berichtete, mussten die ehrenamtlichen Museumsmacher nach jahrelangem Tauziehen mit der Stadt im November die städtische Halle räumen. Der Gerichtsvollzieher rückte mit Polizeiverstärkung an und tauschte die Schlösser aus. Mit Hilfe eines Rechtsanwaltes wandte sich der Vereinsvorstand mit der Argumentation an das OVG, das Museum sei eine öffentliche Einrichtung und daher erhaltenswert. Das OVG sah das anders und stufte das Museum als Privat-Institution ein. Damit gilt die Zwangsräumung rechtens.
In den kommenden Wochen haben Vereinsmitglieder und Leihgeber die Möglichkeit, ihr Eigentum aus der Halle zu holen. Was übrig bleibt, wird versteigert oder entsorgt.
Unterdessen hat der Museumsverein einen Flohmarkt-Termin anberaumt, um die Exponate von der Tischkreissäge über Aufsitz-Rasenmäher bis zu Drehbänken "aus Opas Zeiten" an den Mann zu bringen. Museumschef Walter Müller, der rund 30 Jahre für den Verein engagierte, sagt: "Das ist der Ausverkauf meines Lebenswerkes - eine Katastrophe."
• Der Flohmarkt findet am Donnerstag und Freitag, 27. und 28. Dezember, jeweils von 10 bis 16 Uhr auf dem Museumsgelände an der Freiburger Straße 60 statt.
Die Stadt will das Gelände für rund 2 Millionen Euro verkaufen.
Redakteur:Thorsten Penz aus Stade |
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