Freibad-Eintritt auf 5,50 Euro erhöht
Schwimmen in Stade: Ganz schön teuer
Das ist eine kalte Dusche für alle Stader Freibadbesucher: Die Eintrittspreise für die beiden Freibäder in der Hansestadt sind kurzfristig zum 1. Juni erhöht worden - und das deutlich: Kinder und Jugendliche zahlen jetzt 3 Euro - das ist die Hälfte mehr als vorher - und Erwachsene müssen sogar 57 Prozent draufpacken und nun 5,50 Euro berappen. Mit dieser saftigen Preiserhöhung katapultiert sich Stade beim Obolus für die erwachsenen Badegäste an die Spitze in der Region. Doch warum ist das Schwimmen in Stade so teuer geworden?
Grund für den satten Preisaufschlag seien die "stark gestiegenen Energiepreise und die damit verbundenen Kostensteigerungen", so die Stader Bädergesellschaft. Die Stadtwerke-Tochter ist Betreiberin der beiden Freibäder. Zwar ist von einer "zunächst vorübergehenden Erhöhung" die Rede - doch erfahrungsgemäß tun sich öffentliche Einrichtungen später äußerst schwer mit Preissenkungen. Und sinkende Energiekosten dürften wohl langfristig nicht in Sicht sein.
Leserreaktionen zeigen, dass viele Freibadnutzer in Stade verärgert sind - vor allem diejenigen, die lediglich ins Freibad gehen, um ein paar Bahnen zu drehen. Die Bereitschaft, dafür jetzt 5,50 statt 3,50 Euro zahlen, ist bei den meisten jedenfalls eher gering. Denn: "Diese Preise kann sich doch niemand mehr leisten", meint eine Leserin. Sie kündigt an, künftig auf einen Freibadbesuch zu verzichten. Sie werde sich dann anderweitig sportlich betätigen: "Ich habe irgendwo im Keller noch ein paar Joggingschuhe."
Nach WOCHENBLATT-Recherchen ist nirgendwo anders in der Region eine Preiserhöhung in ähnlicher Größenordnung vorgesehen. Fast alle Freibäder belassen es bei den bisherigen Tarifen bzw. erhöhen allenfalls moderat. Mancherorts werden die gestiegenen Energiekosten durch eine Querfinanzierung aufgefangen. So erklärt Buchholz' Stadtwerke-Chef Dr. Christian Kuhse: "Wir erhöhen wegen der gestiegenen Energiekosten nicht die Preise. Den höheren finanziellen Aufwand gleichen wir in unserer kommunalen Unternehmensgruppe aus." Im Buxtehuder Heidebad wird bereits seit Saisonbeginn ein etwas höherer Eintritt verlangt. Das hängt aber in erster Linie mit den kostenaufwändigen Sanierungsmaßnahmen zusammen, in deren Zuge das Freibad komplett neu gestaltet wurde.
Andere Freibäder sind hinsichtlich der Energieversorgung ohnehin in einer komfortableren Lage als Stade. Während dort das Freibad durch ein mit Gas befeuertes Blockheizkraft beheizt wird, sorgen beispielsweise in Hanstedt und in Harsefeld sogenannte Solarabsorgeranlagen für eine wohlig warme Wassertemperatur. Bei diesen Freibädern muss nur dann das Wasser mittels Gasbrenner erwärmt werden, wenn die Sonne dauerhaft nicht scheint.
• Mehr dazu in Kürze an dieser Stelle online sowie in der kommenden Mittwochsausgabe des WOCHENBLATT - u.a. mit einem Statement von Stadtwerke-Chef Christoph Born.
So viel kostet ein Freibadbesuch
Was kostet überhaupt ein Schwimmbadbesuch? Das WOCHENBLATT hat sich die Preise bei den Freibädern in den Landkreisen Harburg und Stade angeschaut:
Kinder/Jugendliche
3,30 Euro: Buxtehude
3 Euro: Stade
2,50 Euro: Hollern-Twielenfleth, Buchholz, Hittfeld, Neu Wulmstorf
2,20 Euro: Harsefeld
2 Euro: Egestorf, Salzhausen, Hollenstedt
1,80 Euro: Tespe
1,70 Euro: Horneburg
1,50 Euro: Hanstedt, Bendestorf, Tostedt, Jesteburg
1,20 Euro: Stelle
1 Euro: Sieversen
durchschnittlicher Eintrittspreis: 2 Euro
Erwachsene
5,50 Euro: Stade, Bützfleth
4,50 Euro: Buxtehude
4 Euro: Buchholz, Bendestorf
3,60 Euro: Horneburg
3,50 Euro: Hittfeld, Hollenstedt, Neu Wulmstorf, Jesteburg, Salzhausen, Hollern-Twielenfleth
3,40 Euro: Harsefeld
3 Euro: Egestorf, Hanstedt, Stelle, Tostedt
2,50 Euro: Tespe
2 Euro: Sieversen
durchschnittlicher Eintrittspreis: 3,60 Euro
Alle Preisangaben ohne Gewähr.
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