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Umstrittene Klinikreform auch im Bundesrat bestätigt - ländliche Kliniken nun in Sorge

Kiez-Fotograf Günter Zint zeigt ausgewählte Exponate im Schwedenspeicher
Exotisches von St. Pauli in Stade

Pikante Ausstellungsstücke: Schnapsfläschchen von Domenica  | Foto: Marcus Gersonde / Museen Stade
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  • Pikante Ausstellungsstücke: Schnapsfläschchen von Domenica
  • Foto: Marcus Gersonde / Museen Stade
  • hochgeladen von Stephanie Bargmann

sb. Stade. Mit der Schließung des St. Pauli Museums im Oktober 2020 wanderte die weltweit größte St.-Pauli-Sammlung wieder zurück in den Landkreis Stade – zu ihrem aktuellen Eigentümer, dem Kiez-Fotografen Günter Zint. Im Schwedenspeicher wird vom 13. November bis 13. März 2022 eine Auswahl aus dem Fundus des legendären Fotografen gezeigt.

Knapp drei Jahrzehnte haben Zint und seine Mitstreiter für ihr Projekt gekämpft – erst um einen Platz, dann um den Erhalt eines Ortes auf St. Pauli, an dem die besonderen Ausstellungsstücke gesammelt, bewahrt, erforscht und weitergegeben werden können. In den Gründungstagen des Museums 1991 war die Stadt Hamburg allerdings weit davon entfernt, St. Pauli und seine Milieus mit Kultur in Verbindung zu bringen. Ernsthaftes Interesse am ideellen Erbe des besonderen Stadtteils entwickelte sich erst Anfang der 2010er-Jahre. Trotz der mangelnden Unterstützung wurde die Sammlung jedoch zur festen Größe im Stadtteil - und zur Anlaufstelle für alle, die ihre Geschichte erzählen wollten, sich aber in den großen Museen und staatlichen Archiven nicht zu Hause fühlten. So entstand ein Fundus einzigartiger, skurriler und manchmal erstaunlich banaler Schätze aus den Tiefen kaum bekannter St.-Pauli-Welten.

In bester Schausteller-Tradition hat sich das ehemalige Museum des "sündigen Stadtteils" jetzt auf Achse begeben. Ab Samstag, 13. November, gastiert es im Schwedenspeicher in Stade. Gezeigt werden Highlights aus dem Fundus – kombiniert zu einer Ausstellung die so abwechslungsreich ist wie das Angebot am Hamburger Fischmarkt. Zur Schau gehören prächtige Bühnenkleider eines Travestie-Stars, prominentes Schuhwerk von Hans Albers, geschichtsträchtiges Holz aus dem Star-Club und von Hein Köllisch und Nippes aus dem Wohnzimmer der einst prominentesten Sexarbeiterin Deutschlands. Einzigartige Fotos werfen ein Schlaglicht auf die Schatten der Leuchtreklamen – und erzählen Stadtteilgeschichte(n) aus ungewohnter Perspektive: von unten.Ein umfangreiches Rahmenprogramm aus Rundgängen, Talks, Lesungen und Kino vertieft die thematischen Schwerpunkte der Ausstellung. Weitere Infos unter www.museen-stade.de.

Pikante Ausstellungsstücke: Schnapsfläschchen von Domenica  | Foto: Marcus Gersonde / Museen Stade
Partystimmung in 2018: Günter Zint mit Geburtstagsgratulanten vor dem St. Pauli Museum | Foto: Panfoto
Redakteur:

Stephanie Bargmann aus Stade

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