Landkreis Harburg
Metronom wertet ausgedünnten Fahrplan als Erfolg
Den Fahrplan auf die "wichtigsten Fahrten" reduzieren, um die Fahrzeiten stabil zu halten - an diesem im Sommer 2024 eingeführten System hält die Metronom-Eisenbahngesellschaft weiter fest. Und wertet die dadurch erzielte, höhere Pünktlichkeitsquote der Züge als Erfolg.
Ursprünglich wollte Metronom Mitte Dezember wieder zum „alten“, vollen Fahrplanangebot zurückkehren, inklusive Verstärkerfahrten, aller Nachtfahrten und Wochenendverbindungen. „Dieses Ziel haben wir leider nicht erreicht“ räumt Metronom-Pressesprecher Björn Tiedemann zähneknirschend ein. Der "stabile Fahrplan" bleibt bis auf Weiteres gültig.
Grund für die Reduzierung der Fahrten sei vor allem, dass es zu wenig Lokführer gebe, um dem gestiegenen Bedürfnis nach Mobilität gerecht werden zu können. Ergebnis des "stabilen Fahrplans": Von den im Stabilisierungsfahrplan zugesagten Fahrten sind laut dem Unternehmen mehr als 99 Prozent wie geplant gefahren. Vor der Entscheidung zum stabilen Fahrplan seien dies nur etwas mehr als 90 Prozent.
Warum ist das so?
An der Anzahl Bewerber und Interessenten, als Lokführer zu arbeiten, liege es nicht. Die nochmals verstärkten Maßnahmen zur Gewinnung von Lokführern haben zahlreiche Bewerber hervorgebracht. Sowohl für Quereinsteiger als auch für bereits ausgebildete Lokführer. Aber: "Die Strecke des Metronom ist sehr anspruchsvoll. Die Ausbildung und Qualifizierung zum Lokführer dauert 13 Monate. Nicht jeder Bewerber will diese Herausforderung annehmen", so Tiedemann.
Ganz anders sehe es beim "enno" in der Region Braunschweig, Wolfsburg, Hannover aus: Hier wird Metronom als Betreiber ab Dezember den Halb-Stunden-Takt auf der RE50 auch am Wochenende fahren. Das nützt den Fahrgästen im Landkreis Harburg allerdings wenig.
Wie berichtet, soll für die Metronomstrecken Hamburg – Lüneburg – Uelzen, Uelzen – Hannover – Göttingen und Hamburg – Bremen ab Juni 2026 ein neuer Vertrag gelten. Die Ausschreiung erfolgte im Juli. Die endgültigen Angebote liegen voraussichtlich Anfang 2025 vor. Mit einer Vergabeentscheidung rechnet die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) im Frühjahr 2025. Allerdings wird das bisherige Hansenetz ab Juni 2026 in zwei kleinere Netze geteilt und an zwei verschiedene Bahnunternehmen vergeben.
Im Landkreis wird der
ÖPNV weiter ausgebaut
Während Metronom weiter nur einen eingeschränkten Fahrplan für Bahnpassagiere anbietet, startet der Busverkehr im Landkreis Harburg mit weiteren Verbesserungen in den neuen Fahrplan. Zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember wird der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) weiter ausgebaut. Es gibt zusätzliche Verbindungen, besonders sonntags und in den Abendstunden. Die neuen Fahrpläne sind im Internet unter www.kvg-bus.de/fahrplaene/landkreis-harburg oder über die einschlägigen Fahrplan-Apps abrufbar.
Die Kreisverwaltung setzt damit gemeinsam mit der KVG und dem Fahrgastbeirat die ersten Projekte aus dem fünften Nahverkehrsplan um. Die wichtigsten Veränderungen in der Übersicht:
Es gibt ab Fahrplanwechsel zusätzliche Verbindungen auf den Buslinien 343 (Fleestedt – Maschen – Meckelfeld), 348 (Maschen – Bahnhof Hittfeld), 4148 (Jesteburg – Bendestorf – Hittfeld – Rathaus Harburg), 4207 (Buchholz – Jesteburg – Hanstedt – Egestorf – Evendorf) und 4406 (Winsen – Pattensen – Toppenstedt – Salzhausen – Egestorf – Evendorf).
Auf der Linie 343 (Fleestedt – Meckelfeld) gibt es zusätzliche Fahrten an den Samstagen. Auf der Linie 348 von Maschen zum Bahnhof Hittfeld werden zusätzliche Fahrten aufgenommen, um in Verbindung mit der Linie 4148 eine bessere Erreichbarkeit des Gewerbegebiets „Bosteler Feld“ in Hittfeld zu bieten.
Auch die Linie 4207 wird ausgebaut: Die Busse fahren nun auch sonntags stündlich und bieten damit weitere Fahrten zwischen Egestorf, Hanstedt, Jesteburg und Buchholz an. Die Nachtbusse um 1.30 Uhr und 3.30 Uhr fahren in den Wochenendnächten und vor Feiertagen ab Buchholz über Jesteburg bis nach Hanstedt.
Ebenfalls einen Stundentakt am Wochenende gibt es nun auf der Linie 4406 zwischen Winsen, Salzhausen und Evendorf. Bisher waren die Busse dort im Zwei-Stunden-Takt unterwegs.
Am Wochenende und vor Feiertagen gibt es mit den Abfahrten um 0.15 Uhr und 2.15 Uhr ab Bahnhof Winsen zwei Nachtbusse bis Salzhausen. Montags bis freitags sind die Busse zwischen Winsen und Salzhausen zwischen 15.30 Uhr und 19.30 Uhr alle halbe Stunde unterwegs und ersetzen die bisherigen Sprinterfahrten. Von Salzhausen in Richtung Winsen kommt ab 4 Uhr eine zusätzliche Frühfahrt hinzu und schafft den Anschluss an den Metronom, der um 4.48 Uhr ab Winsen nach Hamburg-Hauptbahnhof fährt.
Als Ergänzung zum sonstigen öffentlichen Nahverkehr verkehrt in der Elbmarsch und Winsen auch im kommenden Jahr das elbMOBIL und sorgt für eine Anbindung an das bestehende Bahn- und Busnetz. Wer das Shuttle innerhalb der Elbmarsch, zwischen der Elbmarsch und Winsen oder zwischen dem Winsener Stadtkern und allen Winsener Ortsteilen nutzen möchte, gibt über die Smartphone-App Start- und Zielort ein und erhält die Abfahrts- und Ankunftszeiten des Shuttles. Das elbMOBIL ist montags bis freitags ab 5 Uhr sowie sonnabends, sonntags und feiertags ab 8 Uhr und abends bis 23 Uhr bzw. freitags und vor einem Sonn- oder Feiertag sogar bis 2 Uhr unterwegs.
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