Abgebrannte Realschulturnhalle in Tostedt
Landkreis rechnet mit 6,1 Millionen Euro für Neubau
bim. Tostedt. Der Brand der Tostedter Realschulsporthalle am 22. Juli vergangenen Jahres hat gravierende Auswirkungen - auf den Sportbetrieb im Schulzentrum und den der Sportvereine sowie für den Haushalt des Landkreises Harburg. Der ursprünglich angenommene Schaden an der Sporthalle selbst und am Inventar war zunächst mit "nur" 250.000 Euro angegeben, wenig später aber von Gutachtern weit nach oben korrigiert worden. Der Landkreis rechnet mit rund 6,1 Millionen Euro für den Neubau einer Dreifeldsporthalle.
Weder die alte Halle noch die Sportgeräte darin sind zu retten - und das alles, weil ein paar Jugendliche vermutlich Langeweile hatten. Die Polizei hatte fünf Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren ermittelt, die im Verdacht stehen, am Abend des Brandes an einer Holzbank unter dem Vordach der Sporthalle gesessen zu haben. Mindestens einer der Jungen soll unter der Holzbank gezündelt haben. Nach Ansicht der Polizei habe sich dann aus Glutresten ein Feuer entwickelt, das zunächst die Bank, dann das Vordach und schließlich große Teile der Sporthalle zerstörte.
Einen konkreten Zeitplan für den Neubau der Halle kann der Landkreis noch nicht nennen. "Wir warten aktuell noch auf das abschließende Gutachten der Versicherung. Idealerweise wäre der Abbruch des brandgeschädigten Gebäudes bis zum Sommer vorzunehmen und das Baufeld vorzubereiten", teilt Kreissprecherin Katja Bendig auf WOCHENBLATT-Nachfrage mit.
Inzwischen haben mehrere Planungsgespräche zwischen Landkreis, Schulen, MTV Tostedt und politischen Vertretern der Gemeinde und Samtgemeinde Tostedt stattgefunden, zuletzt am Mittwoch.
Über das Ergebnis berichtete Gemeindedirektor Dr. Peter Dörsam im Fachausschuss am Mittwochabend. In der Gemeinde geht es um die Frage, ob in der neuen Dreifeldturnhalle dann auch eine kleine Tribüne mit zwei Reihen entsteht, die vom MTV und den Schulen ausdrücklich gewünscht und auch von mehreren Ratsmitgliedern als unabdingbar gehalten wird, u.a. für sportliche oder andere schulische Veranstaltungen. Aus Sicht des Landkreises ist eine Tribüne für den Schulsport aber nicht erforderlich. Die Gemeinde müsste die Kosten für die Tribüne, rund 260.000 Euro, dann selbst aufbringen.
Ein anderer Knackpunkt ist die Standortfrage. Die Schulen wünschen sich, dass die neue Halle auf einer Fläche der Samtgemeinde hinter dem Gymnasium entsteht und nicht am alten Standort neben der Realschule, weil dadurch die ohnehin kleine Pausenfläche noch weiter verkleinert würde. "Die Samtgemeinde war bereit, über diese Fläche zu sprechen. Aber der Landkreis ist nicht darauf eingestiegen", berichtete Dörsam. Der Landkreis wolle aber die Außenflächen rund um die neue Halle und die Realschule so gestalten, dass neue Flächen für den Schulhof hinzugezogen würden.
Und dann ist da noch die derzeit heimatlose Gymnastikgruppe. Für die soll in der Hauptschulsporthalle eine Lösung gefunden werden, wenn deren Sanierung ansteht. Das kann aber ein paar Jahre dauern.
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