Geschichtsprojekt an der Winsener Eckermann-Realschule
9. November: Schicksalstag der Deutschen

Mit viel Eifer und Engagement fertigten die Schüler Plakate und Referate   Foto: Neises
  • Mit viel Eifer und Engagement fertigten die Schüler Plakate und Referate Foto: Neises
  • hochgeladen von Thomas Lipinski

thl. Winsen. Kein Datum markiert auf so vielfältige Weise die Dramatik der deutschen Geschichte wie der 9. November. Gescheiterte, erfolgreiche, gewaltsame und gewaltlose Revolutionen in der Historie haben diesen Novembertag zu einem "Schicksalstag der Deutschen“ werden lassen.
In einem Geschichtsprojekt haben sich die Schüler des neunten Jahrgangs der Johann-Peter-Eckermann-Realschule mit den geschichtlichen Ereignissen zu diesem Datum beschäftigt. Im Fach Geschichte wurden vor und in der ersten Woche nach den Herbstferien in einem Projektunterricht die Jahre 1848, 1918, 1923, 1938 und 1989 in den Vordergrund gerückt und mit dem Ziel einer Plakatausstellung am 9. November für die Schulöffentlichkeit aufgearbeitet.
Die Hinrichtung des Abgeordneten Robert Blum am 9. November 1848 markierte das Ende der sogenannten Märzrevolution in den Staaten des Deutschen Bundes. 70 Jahre später rief der SPD-Politiker Philipp Scheidemann nach der Niederlage des Kaiserreichs im Ersten Weltkrieg am 9. November 1918 in Berlin die Republik aus.
Welchen Angriffen diese erste Demokratie in Deutschland ausgesetzt war, zeigte sich an einem weiteren Schicksalstag, als Deutschland eine seiner dunkelsten Stunden erlebte. Der Agitator und NSDAP-Chef Adolf Hitler nutzte den Zorn der Monarchisten und der Rechtsradikalen aus und rief am 8. November 1923 im Münchener Bürgerbräukeller die nationale Revolution aus, um am nächsten Tag mit seinen Getreuen zum „Marsch auf Berlin“ anzusetzen. Was damals noch nach ein paar Kilometern im Kugelhagel der Polizei endete, wurde am 9. November 1938 schreckliche Wirklichkeit, als die Entscheidung zum Pogrom gegen die jüdische Bevölkerung fiel.
Groß war die Freude über drei Worte des DDR-Politbüromitgliedes Günter Schabowski, der 1989 auf einer Pressekonferenz auf die Frage eines Reporters, wann die beschlossene Reiseregelung in Kraft trete, knapp mit "Ab sofort, unverzüglich“ antwortete und somit den Fall der innerdeutschen Grenze besiegelte.
„Dass die Schüler sich wirklich intensiv und sehr emotional mit diesem Datum auseinandergesetzt haben, zeigen die gelungenen Plakate und die im Unterricht erarbeiteten Referate", so Fachbereichsleiterin Kati Grewe.
Die Ausstellung wird ab Montag, 15. November, auch digital auf der Schulhomepage www.eckermannschule.de veröffentlicht.

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Redakteur:

Thomas Lipinski aus Winsen

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