Zahl der Halden in der freien Natur nimmt zu
Illegale Müllentsorgung ist teuer für die Allgemeinheit

Ein Müllhaufen in Sichtweite zum Hinweisschild 
auf das Landschaftsschutzgebiet  | Foto: Maas
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    auf das Landschaftsschutzgebiet
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Zweimal im Jahr - im Frühjahr und im Herbst - verzeichnen die Landkreise Harburg und Stade einen deutlichen Anstieg der illegalen Müllentsorgung. Vor allem Autoreifen landen dann in der freien Natur. In diesem Jahr ist das nicht anders: Immer wieder weisen Passanten auf Schrott hin, der einfach in die freie Natur geworfen wurde.
In Buchholz fand WOCHENBLATT-Leser Bernhard Maas in einem Waldstück einen Haufen u.a. mit Herd, Kreissäge, Drucker, Spüle und Staubsauger. Besonders unverschämt: Der Haufen lag in Sichtweite zu einem Hinweisschild auf ein Landschaftsschutzgebiet.
Das WOCHENBLATT fragte beim Landkreis Harburg nach: Was hätte es den Umweltsünder gekostet, wenn er den Müll zu den öffentlichen Sammelstellen gebracht hätte? Antwort: zusammen nur etwa 20 Euro! Bei der Müllsammelanlage in Nenndorf kostet die Entsorgung von Autoreifen 1,90 Euro pro Stück, erklärt Kreissprecher Andres Wulfes. Haushaltsmüll schlägt mit drei Euro je angefangene 100 Liter zu Buche. Elektro- und Metallschrott könnten in haushaltsüblichen Mengen kostenfrei abgegeben werden, so Wulfes. Wobei man Metallschrott noch verkaufen kann. "Die entsorgte Spüle ist zum Beispiel ein wichtiger Wertstoff", sagt der Kreissprecher.
Wer nicht zu den zentralen Müllsammelstellen in den Landkreisen Harburg und Stade z.B. in die Abfallwirtschaftszentren Stade-Süd und Ardestorf bzw. Nenndorf fahren möchte, kann über die Landkreisseiten seinen Sperrmüll anmelden. Das kostet den Bürger nichts. Alle Informationen zum Thema Abfall erhalten Interessierte unter Tel. 04171-693694 und www.abfallwirtschaft.landkreis-harburg.de bzw. Tel. 04141-128016 und www.abfall.landkreis-harburg.de.
Um zumindest zu wissen, an welchen Stellen sich illegale Mülldeponien befinden und diese beseitigen zu können, haben u.a. der Landkreis Stade und die Stadt Buchholz MeldeApps eingeführt, über die Passanten sofort auf Müllhalden aufmerksam machen können.
Was bei der Entsorgung illegaler Müllkippen bleibt, sind erhebliche Kosten für die Allgemeinheit. Die Stadt Buxtehude wendete allein für das Jahr 2021 für die Entsorgung illegalen Mülls inklusive Personalkosten 45.500 Euro auf. Geld, das an anderer Stelle fehlt. Andres Wulfes sagt dazu: "Illegale Müll-entsorgung ist am Ende deutlich teurer als die normale Müllentsorgung."
Übrigens: Laut dem Kreislaufwirtschaftsgesetz droht dem Verursacher bei illegaler Müllentsorgung ein Bußgeld von bis zu 100.000 Euro. Problem: Nur ganz wenige Müllsünder werden auf frischer Tat ertappt. (os).

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AUF EIN WORT

Nichts rechtfertigt den Müllfrevel!
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Was nur geht in den Köpfen der Umweltschweine vor, die die Natur immer wieder durch illegale Müllentsorgung verschandeln? Sie laden Spüle, Baustoffe, Autoreifen & Co. ins eigene Auto oder auf den Anhänger, fahren in den Wald oder auf eine Wiese und kippen den Müll einfach ab. Und dann? Was denken sie, wenn sie wieder wegfahren? Wahrscheinlich ist im Oberstübchen nicht viel zum Nachdenken.
Nichts, aber auch gar nichts rechtfertigt meiner Meinung nach die Umweltsauerei. Wenn ich mit meinem Unrat in den Wald fahren kann, kann ich auch die zentralen Müllsammelanlagen ansteuern. Die Abgabe dort kostet wie beschrieben nur ein paar Euro - wenn überhaupt. Der Großteil des Mülls kann über den Sperrmüll kostenfrei entsorgt werden - dafür muss ich nicht mal einen Anhänger organisieren.
Falls Sie vorhaben, in naher Zukunft Müll illegal zu entsorgen, bedenken Sie: Ihr schändliches Handeln lässt nur Verlierer zurück. Sie, die Umwelt und die Allgemeinheit als Steuerzahler. Muss das sein? Ich sage: nein! Oliver Sander

Ein Müllhaufen in Sichtweite zum Hinweisschild 
auf das Landschaftsschutzgebiet  | Foto: Maas
Einen Autoreifen legal zu entsorgen, kostet im Landkreis Harburg nur 1,90 Euro  | Foto: Maas
Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

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