Wasserrohr gebrochen
Millionenschaden im Buchholzer Freibad: Saison fällt aus
Bundesweit gibt es etwa 6.500 Schwimmbäder, davon sind weit mehr als 5.000 in öffentlicher Hand. Derzeit bereiten sich alle auf den Start in die Freibadsaison vor, was angesichts von etwa 3.000 fehlenden Mitarbeitern vielerorts eine Herausforderung ist. Die Verantwortlichen reagieren oft mit verkürzten Öffnungszeiten.
300.000 Liter Wasser ausgelaufen
Das war in Buchholz nicht geplant. Da die Stadtwerke der Nordheidestadt seit vielen Jahren den Nachwuchs für das Tochterunternehmen Bad Buchholz selbst ausbilden, wähnten sie sich vor dem geplanten Start der Freibadsaison am 11. Mai auf der sicheren Seite. Es kam anders: Durch ein Leck an einer Wasserleitung strömten 300.000 Liter Wasser aus, die sich im Erdreich verteilten und das Stahlbecken des Hauptbeckens im Freibad verformten. Folge: Schwimmen wird dort in dieser Saison nicht möglich sein - mindestens. "Vielleicht wird es sogar noch länger dauern, bis wir die Schäden beseitigt haben", erklärt Badbetriebsleiter Hans Wurlitzer.
Weitere Untersuchungen folgen
Gutachter waren bereits vor Ort, die Versicherung habe signalisiert, den Schaden zu regulieren, berichtet Wurlitzer. Weitere Untersuchungen sollen noch folgen. Es kann sein, dass auch der unter dem Schwimmbecken befindliche Trog des alten, größeren Beckens beschädigt ist. Wenn dieser ausgegraben werden müsse, hätte man ein richtiges Problem, betont Dr. Christian Kuhse, Geschäftsführer der Stadtwerke Buchholz. Man habe sich gefragt, ob man etwas übersehen habe. "Leider ist in einem Schwimmbad, das in seiner Grundsubstanz 50 Jahre alt ist, Materialverschließ gang und gäbe", sagt Kuhse. Man behalte sich alle Optionen vor, sobald man die Ergebnisse aller Untersuchungen vorliegen habe. Das geschehe in enger Abstimmung mit der Stadt Buchholz.
Kleine Außenbecken bleiben offen
Die Stadtwerke wollen den Gästen trotz der widrigen Umstände so viel wie möglich bieten. Deshalb werden zwei kleinere Außenbecken auf jeden Fall geöffnet, zusätzlich steht das Hallenbad zur Verfügung - abzüglich der Zeiten für Schulen und Sportvereine sowie eine mehrwöchige Schließungszeit im Juli zur planmäßigen Sanierung der Schwimmhalle. Auch die Gastronomie ist geöffnet, zudem wurde gerade ein neues Kinderspielgerät in Form eines Piratenschiffs im Außenbereich installiert. Die Saison in abgespeckter Version soll bis zum 15. September laufen.
Freibad in Rotenburg öffnet
Während sich die Verantwortlichen in Buchholz im Krisenmodus befinden, atmen die Zuständigen bei den Stadtwerken Rotenburg auf: Das Freibad kann wie geplant am 1. Mai öffnen. Zudem könne das Erlebnisbad Ronolulu wahrscheinlich nach abgeschlossener Sanierung noch in diesem Jahr eröffnen, erklärt Badbetriebsleiter Thilo Jakobs auf WOCHENBLATT-Nachfrage. Das war vor einigen Wochen alles andere als selbstverständlich: Beim Hochwasser Anfang des Jahres, das viele Gebiete in Niedersachsen überschwemmte, trat in der Nähe des Ronolulu auch die Wümme über die Ufer und drohte, das Schwimmbecken - ähnlich wie in Buchholz - hochzudrücken. Durch die Geistesgegenwart der Freiwilligen Feuerwehr, die etwa eine Million Liter Flusswasser in das leerstehende Schwimmbecken pumpte, blieb das Becken weitgehend intakt. "Es kann sein, dass wir im weiteren Verlauf der Bauarbeiten noch kleinere Schäden entdecken, aber insgesamt dürften wir mit einem blauen Auge davongekommen sein", sagt Jakobs.
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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