Absicherung im Agrarsektor:
Wichtige Versicherungen für Landwirte

Nicht immer spielt das Wetter in der Wachstumsperiode der angebauten Pflanzen mit | Foto: Pexels Anton Atanasov
  • Nicht immer spielt das Wetter in der Wachstumsperiode der angebauten Pflanzen mit
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In der Landwirtschaft ist ein gutes Risikomanagement äußerst wichtig. Ob Naturgewalten, technische Pannen oder Haftungsfragen – das Spektrum potenzieller Gefahren ist breit.
Damit Landwirte nicht durch unvorhersehbare Ereignisse in ihrer Existenz bedroht werden, ist ein zuverlässiger Versicherungsschutz unerlässlich. Welche Versicherungen für Agrarbetriebe besonders relevant sind, wird daher im Folgenden dargestellt.

Landwirtschaftliche Betriebshaftpflicht: Schutz bei Schadensersatzansprüchen

Der Berufsalltag in der Landwirtschaft ist vielschichtig und nicht frei von Unwägbarkeiten. Welche Art von Landwirtschaftsversicherung sinnvoll ist, kommt immer auf die Umstände an. Die landwirtschaftliche Betriebshaftpflichtversicherung ist das Herzstück des Versicherungsschutzes für Landwirte. Sie tritt ein, wenn Dritte durch die landwirtschaftliche Tätigkeit zu Schaden kommen und Schadensersatzansprüche geltend machen. Dies bezieht sich beispielsweise auf Personenschäden, Sachschäden oder Vermögensschäden, die durch den Betrieb verursacht werden können. Zudem deckt sie oft auch Schäden durch Umwelteinwirkungen ab, was in der heutigen Zeit, in der der Klimawandel immer häufiger für extreme Wetterbedingungen sorgt, besonders wichtig ist.

Ein sicheres Dach über dem Kopf: Landwirtschaftliche Immobilienversicherung

Hofgebäude, Scheunen und Ställe sind zentrale Elemente eines landwirtschaftlichen Betriebes. Die landwirtschaftliche Immobilienversicherung schützt vor finanziellen Verlusten durch Beschädigung oder Zerstörung dieser Gebäude. Sie umfasst Risiken wie Feuer, Sturm, Hagel und weitere Elementarschäden. Oft lassen sich zusätzliche Bausteine, wie beispielsweise eine Glasversicherung für Gewächshäuser, in den Vertrag integrieren. Dabei ist das Augenmerk auf eine ausreichende Versicherungssumme zu legen, um eine Unterversicherung im Schadensfall zu vermeiden.

Mobilität absichern: Versicherungen für landwirtschaftliche Zugmaschinen

Moderne Landwirtschaft ist ohne Traktoren und andere motorisierte Helfer kaum denkbar. Damit diese Fahrzeuge nicht zum finanziellen Risiko werden, ist eine adäquate Versicherung unumgänglich. Die Kfz-Haftpflichtversicherung ist dabei gesetzlich vorgeschrieben. Sie deckt Schäden ab, die anderen mit dem Fahrzeug zugefügt werden. Eine Teilkaskoversicherung erweitert den Schutz um Diebstahl, Brand- oder Hagelschäden am eigenen Fahrzeug. Für umfassenden Schutz bietet sich eine Vollkaskoversicherung an, die auch selbst verschuldete Schäden oder Vandalismus abdeckt.

Inhalt zählt: Landwirtschaftliche Inhaltsversicherung

Nicht nur die Gebäude, sondern auch ihr Inhalt kann beträchtliche Werte darstellen. Die landwirtschaftliche Inhaltsversicherung dient dem Schutz vor Verlusten durch beispielsweise Feuer, Wasserschäden, Einbruchdiebstahl und Vandalismus. Hierzu zählen Maschinen, Futtermittel, Ernteerzeugnisse und andere bewegliche Güter. Diese Versicherung ist flexibel gestaltbar, sodass individuelle Gegebenheiten berücksichtigt werden können.

Maschinenpannen vorbeugen: Maschinenversicherung für die Landwirtschaft

Im landwirtschaftlichen Betrieb werden viele Arbeitsprozesse maschinell unterstützt. Umso schwerer wiegen Maschinendefekte oder -ausfälle. Eine spezielle Maschinenversicherung übernimmt Kosten für Reparaturen oder Ersatz beschädigter Maschinen. Sie tritt beispielsweise bei Bedienungsfehlern, technischen Defekten, Unfällen oder Materialfehlern ein. Für hochwertige Technik ist diese Versicherung besonders zu empfehlen

Ernteertrag sichern: Ertragsausfallversicherung

Ertragseinbußen durch Dürre, Starkregen, Hochwasser oder Schädlinge können ein landwirtschaftliches Unternehmen schwer treffen. Hier schafft die Ertragsausfallversicherung Abhilfe. Sie greift zum Beispiel bei Ernteausfällen durch unvorhersehbare Wetterereignisse. Da sie oft hohe Prämien erfordert und nicht alle Risiken abdeckt, ist eine genaue Analyse der Wirtschaftlichkeit und der individuellen betrieblichen Risiken eine grundsätzliche Aufgabe.

Verpächterhaftpflichtversicherung für Ackerland

Wer sein Ackerland verpachtet oder vermietet, sollte zudem unbedingt eine Verpächterhaftpflichtversicherung abschließen. Diese Versicherung bietet Schutz vor finanziellen Verlusten, die aus Schadensersatzansprüchen resultieren können, die Dritte aufgrund von erlittenen Schäden auf dem verpachteten Ackerland geltend machen. Abschließend lässt sich sagen, dass eine gründliche Risikoanalyse und eine darauf abgestimmte Versicherungsstrategie für jeden landwirtschaftlichen Betrieb unerlässlich sind. Wichtig dabei ist es, den Schutz regelmäßig zu überprüfen und an neue Gegebenheiten anzupassen. Dieser Artikel soll nur einen ersten Überblick bieten. Ein qualifizierter Versicherungsmakler hingegen kann in Versicherungsfragen wertvolle Unterstützung leisten und sollte daher in Anspruch genommen werden. Mit einem gut durchdachten Versicherungsschutz steht der Landwirtschaftsbetrieb somit auch in stürmischen Zeiten stabil auf dem Boden.

Redakteur:

Axel-Holger Haase aus Buchholz

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