Nach Brand: Die Flüchtlingscontainer in Buxtehude sind derzeit unbewohnbar
Unterkunft für Flüchtlinge in Neukloster vorerst unbewohnbar
tk. Buxtehude. Als die Feuerwehr am frühen Montagmorgen am Einsatzort eintraf, loderten die Flammen bereits meterhoch in den Himmel. Im Obergeschoss der doppelstöckigen Container-Flüchtlingsunterkunft am Bahnhof in Buxtehude-Neukloster war aus ungeklärten Gründen ein Feuer ausgebrochen. Alle Bewohner konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Zwei von ihnen kamen mit dem Verdacht auf eine leichte Rauchvergiftung ins Krankenhaus.
Die 34 Flüchtlinge, darunter eine Familie, kommen alle aus Syrien. Sie kamen mit dem Schrecken davon. "Die meisten waren ziemlich geschockt", sagt Ralf Dessel. Der Fachbereichsleiter der Buxtehuder Stadtverwaltung war mit Kolleginnen und Kollegen vor Ort, um die Opfer des Unglücks zu betreuen. Viele hatten nur das dabei, was sie am Leib trugen und standen barfuß am Unglücksort.
Sie wurden mit einem Bus in einen Gruppenraum an der Buxtehuder Bahnhofstraße gefahren, der sonst für Treffen von Flüchtlingsgruppen benutzt wird. Dort kam es am Morgen noch einmal zu einem Einsatz von Rettungskräften, weil zwei Menschen über Schwindel und Kopfschmerzen klagten.
Zehn Container sind nach Angaben der Polizei durch das Feuer oder Löschwasser zerstört worden. Der Sachschaden liegt nach ersten Schätzungen bei rund 500.000 Euro. Ob der hintere Teil der Containeranlage noch voll nutzbar ist, müssen jetzt Untersuchungen ergeben, so Dessel. Bis die Brandermittler der Polizei ihre Arbeit beendet haben, kann über die weitere Nutzung ohnehin nicht entschieden werden.
Die durch den Brand obdachlosen Menschen wurden in anderen Quartieren der Stadt untergebracht. Weil die Zahl der Flüchtlinge deutlich gesunken ist, verfügt Buxtehude über genügend freien Wohnraum. Etwa in den Holzhäusern am Umspannwerk in Heitmanshausen.
Stadtbrandmeister Horst Meyer, der als Erster am Einsatzort war, berichtet, dass die Flammen schon weit nach draußen schlugen als er eintraf. Wäre der Brand an einer anderen Stelle ausgebrochen, wäre wohl die gesamte Anlage vernichtet worden, vermutet er. Dass sich das Feuer sehr schnell ausbreitete und eine starke Hitze entwickelt hat, erklärt er mit dem hohen Kunsttoffanteil, die in den Containern verbaut sind.
Zu Beginn der Rettungsarbeiten soll es nach WOCHENBLATT-Informationen zu Problemen gekommen sein, weil einige der Bewohner unbedingt in die Container zurück wollten, um ihre Handys herauszuholen. Die Feuerwehr und schließlich die Polizei sollen das verhindert haben. Die Brandbekämpfer konnten selbst nur mit Atemschutzgeräten ausgerüstet das Feuer unter Kontrolle bringen.
• Im Einsatz waren zwischen 5 und 6.30 Uhr rund 120 Feuerwehrkräfte der Züge I und II aus Buxtehude sowie die Feuerwehr aus Neukloster und Hedendorf. Es war der zweite Großbrand binnen weniger Tage. Am Montag zuvor hatte ein Großfeuer zwei Betriebe im Gewerbegebiet an der Rudolf-Diesel-Straße in Buxtehude vernichtet (das WOCHENBLATT berichtete).
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