Kirche investiert in Haus der Diakonie - Auszug als Übergangslösung
1,3 Millionen für Sanierung
sla. Buxtehude. Die Umzugskisten sind gepackt. Diese Woche zieht die Buxtehuder Beratungsstelle von dem Haus der Diakonie in der Harburger Straße in ein Ausweichquartier ans andere Ende der Stadt. Im Gewerbegebiet, Zum Fruchthof 6, hat Naby Oberbeck, Geschäftsführerin des Diakonieverbandes Buxtehude-Stade, nach langer Suche und letztlich durch einen Tipp der städtischen Wirtschaftsförderung, Räumlichkeiten in einem ehemaligen Firmengebäude gefunden, das die nötigen Bedingungen für ihre 16 Mitarbeiter und das Beratungsangebot bietet.
Am 1. Dezember wird dort die Beratung wieder aufgenommen. Der Vertrag läuft über 15 Monate. Für die derzeitige Corona-konforme Beratung per Telefon hat die Beratungsstelle aktuell eine Förderung von der Glücksspirale erhalten. Über eine finanzielle Unterstützung für Umzug und künftige Anschaffungen würde sich Naby Oberbeck zusätzlich freuen.
Der Umzug aus den gemieteten Räumen für die Beratungsstelle ist nötig, da das Gebäude saniert werden muss. Bereits 2016 wurde für das denkmalgeschützte Haus von 1875 in der Harburger Straße ein Nutzungskonzept erarbeitet. In den letzten Jahren sei es zu einem regelrechten Sanierungsstau gekommen, so Oberbeck. "Als im Oktober auch noch die völlig veraltete Heizung ausfiel, wurde die Problematik spürbar."
Inhaber und Bauherr ist die St.-Petri-Kirchengemeinde, die das Gründerzeitgebäude ursprünglich als Pfarrhaus errichtet hatte. Für die Sanierung nimmt sie viel Geld in die Hand. "1,3 Millionen Euro werden die Baukosten betragen", sagt Pastor Michael Glawion, "die größtenteils per Kredit finanziert werden." Neben der Heizungsanlage sind energetische Maßnahmen nötig sowie Erneuerung bei Elektrik, Brandschutz und Fluchtwegen. Zudem wird das Gebäude barrierefrei mit verbreiteten Türen und einem Fahrstuhl ausgestattet, der aufgrund des Denkmalschutzes lediglich im hinteren Bereich installiert werden kann, so dass dort ein zusätzlicher Eingang notwendig wird. Zusammen mit Vertretern der Kirche, darunter Superintendent und Kirchenvorstand sowie Architekten, wurde das Nutzungskonzept von 2016 überarbeitet. Im Frühjahr 2021 wird mit den umfangreichen Arbeiten begonnen, die etwa ein Jahr dauern werden.
Aufgrund der Sanierung müssen alle Mieter, also auch die Buxtehuder Tafel, aus dem Gebäude ausziehen, für die ebenfalls in der Straße Zum Fruchthof ein Ausweichquartier gefunden wurde. "Zentraler wäre besser, wir haben aber nichts gefunden, was bezahlbar ist, gerade auch im Hinblick auf die Auflagen im Umgang mit Lebensmitteln", erläutert Naby Oberbeck. Sie verweist daher auf die städtischen Busverbindungen, zudem kämen einige Interessenten auch durchaus aus dem Süden Buxtehudes - und außerdem sei es nur eine Übergangslösung. "Wir kommen wieder zurück", verspricht die Diakonie-Geschäftsführerin.
• Der Diakonieverband Buxtehude-Stade bietet allgemeine soziale Beratung für Familien, Kinder und Jugendliche, Integrationsarbeit, Sucht-, Schuldner- und Erwerbslosen-Beratung sowie Straffälligenhilfe und Tafel. Kontakt: 04161/644446
Redakteur:Susanne Laudien aus Buxtehude |
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