Hamburger Studentin schreibt Masterarbeit über den Ewer
Das Phänomen der Margareta
sla. Buxtehude. Welcher Buxtehuder kennt sie nicht, die Margareta, die inmitten der Buxtehuder Altstadt im Fleth dümpelt. Die 26-jährige Karoline Kaiser aus Hamburg widmet dem einstigen Frachtschiff, dessen Eigner der Buxtehuder Altstadtverein ist, momentan ihr ganz besonderes Interesse. Als Studentin im dritten Semester des Studienfachs "Empirische Kulturwissenschaft" an der Uni Hamburg schreibt sie ihre Masterarbeit über den historischen Ewer und seinen Förderverein. Im Rahmen ihrer Recherche taucht sie tief in die Vergangenheit des einstigen Frachters ein, der vor 125 Jahren, am 11. November 1896, aufgrund eines Vertrags des Buxtehuder Schiffers Nikolaus Ecks mit dem Elmshorner Schiffbaumeister D. W. Kremer gebaut wurde. Nach aufregenden Jahren als Frachtschiff u.a. mit schwerer Havarie und diversen Umbauten, ging die Margareta letztlich als Fähranleger auf der Elbinsel Lühesand vor Anker. Der Initiative des Buxtehuder Tischlermeisters Ewald Martens und des Fördervereins „Altstadt Buxtehude e.V.“ ist es zu verdanken, dass die Margareta 1987 im Schlepptau der Barkasse „Plummslucker“ nach 37 Jahren Abwesenheit in ihren Heimathafen Buxtehude zurückkehrte.
Für Karoline Kaiser, die in Hamburg lebt und im Museum der Arbeit in Hamburg-Barmbek jobbt, sei das Thema zum jetzigen Zeitpunkt ein absoluter Glückfall. "Nur jetzt gibt es noch lebende Zeitzeugen wie Ewald Martens, der mir aus der aktiven Zeit des Ewers berichten kann", betont Kaiser im WOCHENBLATT-Gespräch. Martens habe ihr u.a. auch die Schrift "Der Estetaler" mit ausführlichen Informationen zum Ewer ans Herz gelegt. Die Broschüre erscheint zweimal im Jahr vom "Heimat- und Verkehrsverein Estetal e.V." und kann unter www.hvv-estetal.de heruntergeladen und gelesen werden. Auch im Buxtehuder Stadtarchiv hat die Hamburger Studentin für ihre Masterarbeit etliche handschriftliche Dokumente gefunden, u.a. auch im Zusammenhang mit der einstigen Mühle am Fleth. Alles sei sorgfältig archiviert und biete interessante Informationen zur Historie des Ewers.
Doch nicht nur die Vergangenheit wird von Karoline Kaiser gründlich unter die Lupe genommen und dokumentiert. Auch der Wandel des Schiffes vom einstigen Frachtschiff zum heutigen Veranstaltungsort sei besonders interessant. Vor allem die Umnutzung mit Aktivitäten und Strukturierung des Fördervereins stünden in ihrem Fokus: Dazu gehören etwa auch Spenden, Einsätze der Jugendbauhütte und Sanierungen wie kürzlich am Mast. Auch die Finanzierung zur Unterhaltung sowie das Netzwerk seien bemerkenswert. Vor allem aber durch die heutige Nutzung für kulturelle Veranstaltungen wie Lesungen und Musik-Events, etwa im Zusammenhang mit einer nahegelegenen Kneipe, wurde der historische Frachter zu neuem Leben erweckt. Alle diese Aktivitäten zeigten, dass der Ewer für Buxtehude und seine Bevölkerung von besonderer Bedeutung sei. "Mit dem Wandel von damals bis zur heutigen Zeit ist die Margareta ein besonderes Phänomen, auf dessen Spur ich mich mit meiner Masterarbeit begebe", so Kaiser. Auch das WOCHENBLATT-Gespräch und das mediale Interesse sollen Erwähnung in ihrer Masterarbeit finden, die spätestens im fünften Semester abgeschlossen sein soll.
Redakteur:Susanne Laudien aus Buxtehude |
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