Randy Mau startet "Hope's Home" als bio-veganes Mitmachprojekt
Ein Garten als Gemeinschaft
tk. Buxtehude. Der Platz zum Gärtnern ist da und an Ideen für die Zukunft mangelt es nicht. Randy Mau hat am Stadtrand Buxtehudes das Projekt "Hope's Home" gestartet. Die Lehrerin hat mit der gelernten Gärtnerin und Agrarwissenschaftlerin Birte Mehrkens eine fachkundige Mitstreiterin gefunden. Eine Lebens- und Lernfarm soll entstehen. Ein Platz für Kultur und soziales Miteinander und ein ertragreicher Garten, der ausschließlich bio-vegan bewirtschaftet wird. "Unser erster Schritt", freut sich Randy Mau über Zucchini, Erbsen und Co., die bald geerntet werden können. Und dazu begleitend gibt es unter dem Titel "BeVegWas" viele Veranstaltungen an der VHS Buxtehude.
Was tun mit dem Land?, war eine Frage, die sich Randy Mau, die vegan lebt, gestellt hat. Sie hat sich mit bio-intensivem Anbau beschäftigt, sagt aber auch: "Gestartet bin ich als Laie." Die Fichten auf dem heutigen kleinen Acker waren weg - aber was dann?
Randy Mau wollte nicht als Einzelkämpferin säen, jäten und ernten. Sie sieht den Garten als Lebensraum für eine kreative Gemeinschaft. Mit Birte Mehrkens fand sie die Fachfrau, die Wissen und gleichermaßen Engagement einbringt. Inzwischen ist die kleine Gemeinschaft auf 15 Menschen angewachsen. "Jeder macht, was er will und kann", sagt Birte Mehrkens.
An Arbeit mangelt es nicht und bio-vegan zu gärtnern stellt die Aktiven mitunter vor Herausforderungen: Tierische Produkte für Dünger und Pflanzenschutz müssen außen vor bleiben, Plastik sollte ebenfalls vermieden werden. Auf Basis von Kompost und Mulch ist das erste Beet entstanden. "Welche Pflanzen unterstützen sich gegenseitig, wie sollte eine Fruchtfolge aussehen, sind für unsere Form des Wirtschaftens wichtig", sagt Birte Mehrkens. Es geht bei dem Projekt aber nicht nur um eine ertragreiche Ernte. Der Garten soll Lebensraum für Insekten, Vögel und Kleintiere sein. Ein Lebens- und Wachstumskreislauf, der ohne Chemie und brachiale Eingriffe funktioniert. Randy Mau nennt ein Beispiel: Die Wühlmäuse, die auf dem Grundstück leben, haben einen natürlichen Fressfeind: das Mauswiesel. Es wurde in der naturnahen Anlage bereits gesichtet.
100 Quadratmeter werden derzeit beackert. 800 sollen es werden. Mitstreiterinnen, Ideengeber und alle, die sich für ein solches Projekt begeistern, sind willkommen. Vieles, was denkbar ist, zum Beispiel auch Kultur im Garten, sind Ideen, die Randy Mau im Kopf hat. "Einen Schritt nach dem anderen", sagt sie aber. Was jedoch feststeht: Gemeinsam mit der VHS Buxtehude gibt es eine Vielzahl von Veranstaltungen, die sich mit bio-intensivem Anbau und Fragen der Nachhaltigkeit beschäftigen (siehe Infokasten). Die Klimawerkstatt Stade sowie das Klimaschutzmanagement der Hansestadt Buxtehude sind als Co-Veranstalter mit im Boot. Was Randy Mau freut: Viele der namhaften Dozentinnen und Dozenten verzichten auf ihr Honorar und spenden die Summe. Das zeige, das Solidarität funktioniere.
Bis in den Herbst hinein wird jetzt gegärtnert. "Aus Fehlern lernen und es beim nächsten Mal besser machen", sei einer der Grundsätze. Fürs Nachdenken und Planen ist im Winter die richtige Zeit.
"BeVegWas" in der VHS Buxtehude
(tk). "Inferno oder Paradies?" heißt die Veranstaltung mit Stefan Oberschelp am Samstag, 11. September, von 9.30 bis 17 Uhr in der VHS Buxtehude (Bertha-von-Suttner-Allee). Sie führt umfassend in die Themen ein. Kosten: 41,60 Euro. Anmeldeschluss: 1. September. Der Einführungskurs für den biointensiven Gemüseanbau soll helfen, die Leidenschaft für den Gemüsegarten und wohlschmeckende Lebensmittel zu wecken, in Erfolg und Produktivität umzuwandeln und mit der Familie und Freunden zu teilen. Theoretisch und praktisch wird aufgezeigt, wie sich auf kleiner Fläche ein biozyklisch-veganer Gemüseanbau und die Selbstversorgung mit Hilfe des eigenen Gartens ökologisch wertvoll und gleichzeitig effizient umsetzen lassen.
Ein echtes Highlight ist bereits vorher am Samstag, 21. August, 13 bis 18.30 Uhr, der Cartoon-Workshop "Gemüse goes Cartoon" für Menschen ab 16 Jahren mit Micha Marx. Er ist besonders durch seine "Quarantierchen" in der Corona-Zeit bekannt geworden. Skizzenbuch (mindestens DIN A5, Hardcover), Stifte (schwarze Fineliner in unterschiedlichen Stärken und Bleistifte müssen die Teilnehmer mitbringen. Kosten: 45,75 Euro, Anmeldeschluss: 5. August.
Alle weiteren Veranstaltungen und ausführliche Informationen unter https://www.vhs-buxtehude.de.
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