Sichtkontrollen zeigen gemischte Resultate
Weiterhin Fremdstoffe im Biomüll
Seit knapp einem Jahr läuft die breit angelegte Aufklärungskampagne zum Biomüll im Landkreis Stade. Doch noch immer landen zu viele Fremdstoffe in den Biomülltonnen. Das zeigte erneut die jüngste Sichtkontrolle vom Amt Abfall und Kreislaufwirtschaft. Rund 180 Tonnen kontrollierten Abfallberaterinnen in Grünendeich – acht Prozent wiesen ein so deutliche Fehlbefüllung auf, dass diese nicht geleert wurden.
Positiv fiel hingegen auf: Keine Biotonne enthielt Kleintierstreu. Das muss aus seuchenhygienischen Gründen in den Restmüll, erläutert Abfallberaterin Sabine Kiehl: „Allerdings stach bei der Sichtkontrolle eine Biotonne besonders heraus, weil sie praktisch keine Bioabfälle enthielt, dafür aber reichlich anderen Abfall.“
Pappe gehört nicht in die Biotonne
Einweggeschirr, Getränkebecher oder auch Obst- und Gemüseverpackungen aus Pappe gehören nicht in die Biotonne. Letzteres sollte wiederum nur dann in die Papiertonne gegeben werden, wenn sie nicht mit Kunststoff beschichtet sind. „Biotonnen sind keine Papiertonnen“, ergänzt Sabine Kiehl. „Zum Einwickeln von feuchten Küchenabfällen kann zwar Zeitungspapier verwendet werden, ansonsten haben aber Zeitungspapier, Prospekte, Brötchentüten, Pappverpackungen, Taschentücher und Co. nichts in der Biotonne zu suchen.“ Ebenso wie ein „Klassiker“, der immer wieder bei der Sichtkontrolle dabei ist: das Kartoffelnetz, das ebenfalls nicht in die Biotonne gehört. Ungenießbare Kartoffeln sollten ohne Netz entsorgt werden.
Trotz aller begründeter Kritik, waren zahlreiche Behälter auch vorbildlich befüllt, berichtet die Abfallberaterin: „Auffällig viele Biotonnen waren lose mit den Bioabfällen befüllt. Es wurde also auf Papiertüten und Biobeutel verzichtet oder aber es wurde nur sehr wenig Zeitungspapier verwendet. Das trägt ebenfalls zur Abfallvermeidung und damit zum Klimaschutz bei.“
Einen Appell hat die Abfallberatung dennoch: Die Bürgerinnen und Bürger sollten keine kompostierbaren Biobeutel mehr nutzen – Restbestände können aber aufgebraucht werden. Damit könne Mikroplastik in der Kompostierung reduziert werden.
Wie wiederum Madenbefall verhindert werden kann, weiß Sabine Kiehl ebenso: „Feuchte oder nasse Küchen- und Speiseabfälle in Zeitungspapier einwickeln und nasse Reste am Boden oder am Rand nach der Abfuhr entfernen. Rasenschnitt oder andere Pflanzenreste können als natürliche Barriere auf die Bioabfälle gelegt werden.“ Außerdem ist es ratsam, ein mit Zitrus-, Lavendel- oder Teebaumöl beträufeltes Tuch vor dem Schließen des Deckels über die Öffnung der Tonne zu legen. Und wenn es die häuslichen Gegebenheiten zulassen, sollte die Biotonne bei warmen Temperaturen nach Möglichkeit an einem schattigen und kühlen Ort stehen.
Die Abfall-App
Weitere wertvolle Tipps sowie Erläuterungen, was alles in die Biomülltonne und in die anderen Mülltonnen gehört, stehen auf der Homepage des Amtes „Abfall und Kreislaufwirtschaft“. Die Abfall-App liefert ebenfalls umfangreiche Informationen rund um die Abfallentsorgung. Die App steht zum kostenlosen Download im App-Store von Apple und im Google-Play-Store bereit.
Weitere Informationen:Landkreis Stade
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