Kinderschutz im Internet: Minderjährige vor Gefahren schützen
Die junge Generation nutzt das Internet als digitalen Spielplatz. Es werden Spiele gespielt, soziale Medien genutzt und Filme oder Serien geschaut. Ein Knopfdruck genügt, um eine riesige Auswahl an spannenden und gleichzeitig lehrreichen Optionen zu haben. Dabei sind aber nicht alle Möglichkeiten für Heranwachsende geeignet. Einige Unterhaltungsangebote birgen für Minderjährige Gefahren oder sind gar illegal. Wir erklären, wo und wie Kinder online geschützt werden können.
Kommunikation im Internet: Bitte nicht mit Fremden sprechen!
Kinder sind Digital Natives und können sich ein Leben ohne Internet nicht vorstellen. Neben den vielen Unterhaltungsangeboten, die wir online haben, spielt auch die Kommunikation eine zentrale Rolle. Über verschiedene Messenger nehmen Kinder und Jugendliche tagtäglich Kontakt zueinander auf.
Einen gewissen Reiz machen dabei auch Chat-Räume und Apps aus, bei denen man mit völlig Fremden interagiert. Für die Kinder scheint das auf den ersten Blick spannend, birgt aber diverse Gefahren: Fremde versuchen immer wieder, sich Kindern und Jugendlichen zu nähern. Sie gewinnen langsam das Vertrauen der Kinder und finden schließlich Wege, auf einer unangemessenen Ebene zu kommunizieren oder gar Treffen zu initiieren. Für Eltern ist es deshalb wichtig, ihre Kinder über die Gefahren aufzuklären. Das schließt ein Gespräch über den Kontakt zu Fremden im Allgemeinen ein. Auch sollte es Hinweise dazu geben, dass Kinder niemals Fotos verschicken oder sich zu einem Treffen überreden lassen dürfen, sollte es doch zu einem Online-Gespräch kommen.
Soziale Medien und soziale Kompetenz
Online herrscht ein großer Darstellungsdruck und Konkurrenzkampf: Wer hat die meisten Likes, welches TikTok-Video geht viral, wie viele Leute folgen meinem Profil? Und wieso sehen die ganzen Instagram-Stars alle so toll und schlank aus?
Kinder und Jugendliche vergleichen sich unentwegt, die sozialen Medien kratzen häufig am Selbstvertrauen. Auch Cyber-Mobbing spielt bei der jungen Generation eine Rolle: Im Internet ist die Hemmschwelle deutlich niedriger, Hassnachrichten und Beleidigungen sind schnell verfasst.
Eltern sollten ihren Kindern deshalb die richtigen Werte vermitteln und dafür sorgen, dass sie sich sowohl online als auch offline für Fairness einsetzen und respektvoll mit anderen Menschen umgehen. Unzufriedenheit mit der eigenen Person und der extreme Druck, der online herrscht, können schnell in Frustration und Wut umschlagen. Gründe für Mobbing gibt es viele, doch generell gilt: Wer seinen Kindern früh genug analoges wie auch digitales Handeln nahebringt, das den Mitmenschen nicht schadet, kann Cyber-Mobbing entgegenwirken.
Unterhaltung im Internet: Spiele und Co.
Grundsätzlich spricht nichts gegen die Online-Spiele, dennoch sollten Eltern einen genauen Blick auf die Art der Unterhaltung haben. Gewaltspiele etwa sind für Minderjährige ungeeignet und das Spielen sogar illegal. Möglichkeiten, die Spiele trotzdem zu spielen, gibt es für die Heranwachsenden aber immer.
Gleiches gilt auch für Online-Glücksspiele, die in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen haben. Sogar Influencer, die im Leben vieler Heranwachsender eine wichtige Rolle spielen, werben für Glücksspiele oder lassen Kinder und Jugendliche über Plattformen wie Twitch teilhaben, wenn am Spielautomaten gedreht wird. Für Kinder ist das verlockend, aber illegal. Glücksspiele sind in Deutschland erst ab der Volljährigkeit gestattet.
In einer lokalen Spielhalle hilft die Überprüfung des Personalausweises. In Online Casinos lassen sich Identitätsprüfungen mittlerweile auch kaum noch umgehen. Die alteingesessene Marke Sunmaker ist ein gutes Beispiel dafür, dass Sicherheitsmaßnahmen
bezüglich der Verifizierung in einem Online Casino sehr ernst genommen werden: Es findet ein ausführlicher Hintergrund-Check statt, der eine Personalausweiskopie und weitere persönliche Dokumente einschließt.
Geld abgehoben werden kann ebenfalls nur von der Person, die einem Spielerkonto eindeutig zuzuordnen ist.
Dennoch gilt auch hier: Es gibt für Minderjährige Mittel und Wege, um zu spielen. Es kann beispielsweise einfach das Spielerkonto eines älteren Freundes oder Geschwisterkindes genutzt werden, um erste Erfahrungen mit Glücksspielen zu sammeln. Das erhöht die Spielsuchtgefahr, denn wer bereits in jungen Jahren unangemessene Spiele spielt, hat auch im Erwachsenenalter eine niedrigere Hemmschwelle. Dies gilt auch für gewaltverherrlichende Spiele: Wer keine Distanz zu Gewalt entwickelt, zeigt sich häufig auch im Alltag gewaltbereiter.
Kinderschutz beim Online-Streaming
Bei vielen Streaming-Portalen können Eltern von Einstellungen Gebrauch machen, die dem Kinderschutz dienen. Es kann beispielsweise ein Sicherheitscode erstellt werden, den nur die Eltern oder Volljährigen im Haushalt kennen. Wer einen Film sehen möchte, der erst ab 16 oder 18 ist, muss den entsprechenden Code eingeben, um Zugang zu erlangen.
Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, spezielle Kinder-Accounts zu nutzen, bei denen von vornherein alles gestrichen wird, was für Heranwachsende als unangemessen gilt. Eltern sollten dennoch immer ein Auge auf die Aktivitäten ihrer Schützlinge haben. Hilfreich können auch weitere Softwareprogramme sein, die etwa den Besuch bestimmter Webseiten verbieten.
So können Eltern sichergehen, dass sich Kinder auch abseits der gängigen Streaming-Portale kontrollierter im Internet bewegen.
Aufklärung statt Strafe
Es gibt verschiedene Maßnahmen, die Eltern ergreifen können, um ihre Kinder im Internet zu schützen: Es können Softwares zum Einsatz kommen, die den Zugang reglementieren. Auch ein Zeitplan kann dabei helfen, bestimmte Internetzeiten festzulegen. Gleichzeitig kann eine übermäßige Kontrolle genau das Gegenteil von dem bewirken, was sich Eltern für ihre Kinder wünschen. Deshalb empfiehlt es eine offene Kommunikation: Eltern müssen ihre Kinder eindrücklich vor den vielseitigen Gefahren des Internets warnen und gleichzeitig Vertrauen können. Das erhöht auch die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder im Falle eines Falles doch den Rat der Eltern suchen, statt online vielleicht schlechte Entscheidungen zu treffen.
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