Stephan Weil und Bernd Althusmann in Tötensen
Politprominenz gibt sich am Ginsterhof die Klinke in die Hand
Hoher Besuch aus der Politik in Tötensen: Sowohl der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) als auch Bernd Althusmann, Wirtschaftsminister des Landes Niedersachsen (CDU), statteten dem evangelischen Krankenhaus Ginsterhof einen Besuch ab. Sie informierten sich über die Einrichtung und den Stand des Erweiterungsbaus, der vom Land Niedersachsen mit 9,8 Millionen Euro gefördert wird.
"Oft steht die Psychiatrie am Rand des Gesundheitswesens, aber ihre Bedeutung ist mir aus meiner Erfahrung als Zivildienstleistender sehr bewusst, so dass ich die Psychiatrie immer wertschätzen werde", sagte Ministerpräsident Weil, der nach einer informellen Runde den Neubau besichtigte.
Auch die Überökonomisierung im Gesundheitsbereich wurde beim Besuch von Stephan Weil thematisiert. Dr. Wolfgang Wedel, Vorstandsvorsitzender des gemeinnützigen Vereins Ginsterhof, klagte darüber, dass immer weniger vom Gesundheitswesen, dafür immer mehr von der Gesundheitswirtschaft die Rede sei. "Das ist ein echtes Problem. Pflege und medizinische Pflege sind nicht wie Industriearbeit zu bewerten und dürfen keiner strengen Taktung folgen“, entgegnete Stephan Weil. Dies müsse überarbeitet und überprüft werden. „Das Gesundheitswesen ist derart verästelt und zum Teil vermachtet durch die Selbstverwaltung, das muss aufgelöst werden.“
Ein Erweiterungsbau sowie umfangreiche Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen wurden erforderlich, um den Ansprüchen an eine moderne und zeitgemäße stationäre Versorgung weiterhin gerecht zu werden.
"Gesundheit ist unser größtes Gut und dieser Verantwortung muss Politik gerecht werden. Daher ist mir der regelmäßige Austausch mit den Geschäftsführungen unserer Krankenhäuser im Landkreis Harburg ausgesprochen wichtig", erklärte Bernd Althusmann. Abschließend machte er sich für eine Förderung des Pflegeberufs stark: "Wir müssen mehr junge Menschen für die Berufe im Bereich Pflege begeistern und dringend die Entbürokratisierung vorantreiben. Das Pflegepersonal muss mehr Zeit für Versorgung der Patientinnen und Patienten erhalten.“ Althusmann wolle die Ausbildung in der Pflege reformieren, attraktiver gestalten und stärker für die Pflegeberufe werben.
(lm).
Redakteur:Lennart Möller aus Rosengarten |
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