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Umstrittene Klinikreform auch im Bundesrat bestätigt - ländliche Kliniken nun in Sorge

Fragenkatalog vor Ausschusssitzung und Resolution
Geplanter weiterer Kiesabbau in der Samtgemeinde Salzhausen beschäftigt weiter die Politik

Im Abbaugebiet in Tangendorf: Bei einem weiteren Bodenabbau würde laut den Grünen der Wald abgeholzt und darunter liegende Kies abgetragen werden | Foto: Grüne Salzhausen-Hanstedt
  • Im Abbaugebiet in Tangendorf: Bei einem weiteren Bodenabbau würde laut den Grünen der Wald abgeholzt und darunter liegende Kies abgetragen werden
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  • hochgeladen von Christoph Ehlermann

Der geplante Kiesabbau des Garstedter Kieswerks Lütchens im Bereich Tangendorf und Wulfsen beschäftigt weiterhin die Politik. Im Vorfeld der Sitzung des Ausschusses für Agrar, Umwelt und Klimaschutz des Landkreises hat die Gruppe Grüne/Linke des Kreistages einen Fragenkatalog zum Stand des Verfahrens an den Landrat geschickt. 
Wie mehrfach berichtet, beabsichtigt das Kieswerk Lütchens über einen Zeitraum von 30 Jahren eine Vertiefung des Bodenabbaus in Tangendorf sowie zusätzliche Abbauareale dort, in Garstedt und Wulfsen. 
Die Gruppe Grüne/Linke hakt bei der Kreisverwaltung unter anderem nach, ob bei der Abteilung Boden/Luft/Wasser bereits ein Antrag der Firma Lütchens auf Nassabbau in der Tangendorfer Kiesgrube eingegangen sei. "Ein Antrag ist bisher nicht eingegangen, es liegt lediglich ein Entwurf vor", so Kreissprecherin Katja Bendig gegenüber dem WOCHENBLATT. Das zu fördernde verkäufliche Sandvolumen beziffert Bendig auf der Basis von Unternehmensangaben auf insgesamt 2,866 Millionen Kubikmeter Boden. 
Die Frage der Grünen nach der vorgesehenen Tiefe des Nassabbaus beantwortet der Kreis dahingehend, dass der Abbau nach aktuellem Stand auf der Sohle des genehmigten Trockenabbaus erfolgen solle, die sich bei 28,5 Meter über N.N. befinde. Durchgeführt werden solle der Abbau mit einer durchschnittlichen Tiefe von 14 Metern. Der Grund des Gewässers werde damit auf rund 14,5 Metern über N.N. liegen. Der in etwa dem späteren Seepegel entsprechende Grundwasserstand liege bei 26,4 Meter über N.N., so dass der Abstand zwischen dem Grund der Abbaugrube und dem Grundwasserspiegel bzw. Seepegel gut 11,9 Meter betrage. 
Um exakte Aussagen über die Auswirkungen des Nassabbaus auf das Grundwasser zu erhalten, reichen die vorliegenden Messdaten laut Landkreis nicht aus. Es müsse erst ein hydrogeologisches Gutachten angefertigt werden, um eine verlässliche Prognose erstellen zu können. 
- Mit einer Resolution unterstützt der Grünen-Ortsverband Salzhausen-Hanstedt die Bürgerinitiativen aus Tangendorf und Wulfsen bei deren Protest gegen den Kiesabbau. "Die beantragte Fläche würde die Abbaufirma bei derzeitiger Arbeitsweise ca. weitere 140 Jahre mit der Kiesförderung beschäftigen. Unter den aktuellen kritischen Klimaverhältnissen und bei dem zunehmenden Konkurrenzkampf um die Grundwasser-Entnahme halten wir es für nicht vertretbar, für einen Zeitpunkt nach etwa 30 Jahren bereits jetzt weitere Belastungen festzuschreiben", heißt es in der Resolution. Zudem habe der Landkreis "noch keine Entscheidungskriterien entwickelt hat, die die Klimaveränderung in der Planungsgenehmigung berücksichtigen".
Etwa 500 Meter vom geplanten Tangendorfer Abbaugelände entfernt befinde sich ein "hochgradig schutzwürdiges FFH-Feuchtgebiet", dessen Bestand laut EU-Gesetzgebung nicht gefährdet werden dürfe.  "Die Erfahrung mit anderen Kiesnassabbau-Standorten hat gezeigt, dass hier dauerhaft Bäche trockengefallen sind", geben die Grünen auch mit Blick auf die verheerenden Folgen des Bodenabbaus in Vierhöfen zu bedenken. Ihr Fazit: "Aus unserer Sicht gibt es hier keinerlei Grundlage für überdimensionierte und weit vorgreifende Planungen, wo doch im Landkreis Harburg viele kleine Entnahmestellen im Trockenabbau möglich sind, die keine drastischen Schädigungen von Umwelt und Natur bedeuten."

Redakteur:

Christoph Ehlermann aus Salzhausen

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