Landkreis Harburg
Busfahrten fallen aus - so ergeht es WOCHENBLATT-Lesern

Buse der KVG werben für den Beruf des Busfahrers. Personalmangel gilt als der Grund für ausfallende Busfahrten im Streckennetz | Foto: ts
  • Buse der KVG werben für den Beruf des Busfahrers. Personalmangel gilt als der Grund für ausfallende Busfahrten im Streckennetz
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Eine Mutter aus Trelde fragt sich jeden Tag, ob der Schulbus ihren zehn Jahre alten Sohn fahren wird. Auf der Rückkehr von einer Reise zahlt ein Paar aus Emmelndorf 22 Euro für ein Taxi, weil der Bus überraschend nicht fährt. Weil Busfahrer fehlen, fallen einzelne Fahrten überall im Netz des Verkehrsunternehmens KVG im Landkreis Harburg aus. Nach dem Bericht im WOCHENBLATT berichten Leserinnen und Leser, wie sie die Busausfälle erleben. 

Fahrtenausfälle in 26 Fällen am vergangenen Mittwoch im Landkreis Harburg kündigte die KVG auf ihrer Internetseite an. Doch nicht immer ist die Auskunft vollständig. In zwei Fällen habe ihr zehn Jahre alter Sohn bisher vergeblich auf den Schulbus gewartet, berichtet eine Mutter aus Trelde. Beide Ausfälle seien im Internet nicht aufgeführt gewesen. "Jeden Tag mache ich mir Sorgen, ob der Bus fährt und mein Kind zur Schule hin- oder zurückkommt", sagt die Mutter.

Offenbar nicht reibungslos läuft der Schulbusverkehr nach Roydorf. Von Ausfällen, Bussen, die völlig überfüllt seien, und Busfahrern, die Kinder einfach stehen ließen, berichten Eltern in einer E-Mail an das WOCHENBLATT. 

Probleme im Busverkehr zur Grundschule Nenndorf reichen offenbar in das Jahr 2021 zurück. Seitdem sei es bereits zu Verspätungen und Ausfällen von Fahrten gekommen, sagt Andreas Hahn aus Iddensen. Was den Vater ärgert: Der Schulbus der Linie 4608 fahre teilweise die Haltestellen nicht an. Es sei mehrmals im vergangenen und diesem Jahr vorgekommen, dass die Grundschule Nenndorf mittags überhaupt nicht angefahren wurde. Eltern hätten dann ihre Kinder abgeholt.

Die Ausfälle habe Andreas Hahn der Kreisverwaltung gemeldet. Bis heute vermisse er Maßnahmen, die das Problem lösen oder mildern. Ihm sei bewusst, dass Schulbildung und Schülerbeförderung ein Privileg seien. "Aber wenn ich daran denke, in einem der reichsten G7-Länder zu wohnen, müssen solche Dinge professioneller behandelt werden und funktionieren", schreibt er.

Marina Thees aus Dibbersen hat Erfahrungen mit Busfahrtenausfällen gemacht: "Vier Kilometer zu Fuß gehen im Dauerregen, weil der Bus von der Schule nicht zurückfährt, werden schnell Wirklichkeit", schreibt sie in einer E-Mail. 

Zurückgekehrt von einer Reise nach Köln, wollten Bernhard Kuhlmann und seine Frau an einem Freitagabend kurz nach 22 Uhr "die letzte Meile" auf der KVG-Linie 148 von Hamburg-Harburg nach Emmelndorf zurücklegen. "Der Bus fuhr nicht. Andere Busfahrer, die ich um Lösungen bat, sagten, die Leitstelle der KVG sei nicht mehr besetzt, sie könnten dort niemanden mehr erreichen", schildert Bernhard Kuhlmann. Am Ende nahmen die Emmelndorfer ein Taxi. Die Kosten: 22 Euro.

1 Kommentar

Leserreporter
Rüdiger Störtebecker aus Winsen
am 23.09.2022 um 20:34
Kommentar wurde am 23. September 2022 um 20:39 editiert

Leute nächsten Monat sind Wahlen in Niedersachen da könnt ihr Weichen stellen. Aber es werden immer die gleichen Politikversager gewählt. Mal hat der eine  2 % mehr dann der andere mal. Man muss denen Angst machen bei nächsten mal nicht mehr am Trog zu sitzen mit zig Tausenden von Euros an Diäten. Zum Angst machen muss man vielleicht auch mal ne andere Partei wählen. Vielleicht wird dann auch Politik für UNS gemacht und Geld für UNS ausgegeben und nicht für die ganze Welt.