Stade 2040: Zukunftsthemen wurden diskutiert
Mehr Windkraft und Solarenergie für Stade

Ziel der Verwaltung ist es, dass Stade künftig deutlich mehr Energie aus Photovoltaik- und Windkraftanlagen bezieht | Foto: Adobe Stock/Soonthorn
  • Ziel der Verwaltung ist es, dass Stade künftig deutlich mehr Energie aus Photovoltaik- und Windkraftanlagen bezieht
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Die Hansestadt Stade arbeitet an ihrer Zukunft: Mit Hilfe von Planungsbüros wird derzeit das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) entwickelt, das als Grundlage für die städtischen Planungen bis zum Jahr 2040 dienen soll. Darin eingebunden ist die Verkehrsentwicklungsplanung (VEP). Letztlich geht es in diesen beiden Zukunftspapieren um Maßnahmen, mit denen Stade klimaneutral wird, weiteren Flächenverbrauch begrenzt und die Mobilitätswende einleitet. Stades Stadtbaurat Lars Kolk und sein Stadtentwickler Nils Jacobs sind federführend bei den Planungen. Das WOCHENBLATT befasste sich in loser Reihenfolge mit Themen aus dem Zukunftskonzept. Abschließend geht es um die fünf öffentlichen Workshops, die im Rahmen der Bürgerbeteiligung stattfanden, um das Thema erneuerbare Energien.

An diesen fünf Veranstaltungen nahmen insgesamt rund 240 Stader Bürgerinnen und Bürger teil. Dabei habe sich die vorgetragene Kritik weniger auf Entwürfe zu ISEK und VEP bezogen, so Kolk. Oftmals ging es um frühere Entscheidungen von Rat und Verwaltung, die zum Teil bereits vor Jahren gefällt wurden - wie etwa zur "Camper Höhe" oder zu einzelnen Bauprojekten im Rahmen der städtischen Nachverdichtung.

Diskutiert wurde in Kleingruppen. Zur Debatte stand ein breites Spektrum an Themen. So ging es beim Verkehr vor allem um die Frage, wie Mobilität künftig nachhaltiger sein kann. Die Stadt stellte die geplanten Fahrradrouten vor. Außerdem wurde erörtert, ob Fahrradzonen sinnvoller sind als Tempo-30-Zonen und inwieweit mit Radrouten, Fußwegen und Grünzügen neue Verbindungen zwischen den Stadtteilen geschaffen werden können.

In diesem Zusammenhang beschäftigten sich die Workshops auch mit dem ÖPNV. Fest steht, dass das bestehende Busliniennetz mit seiner jetzigen Taktung nicht attraktiv genug ist, um mehr Fahrgäste anzulocken. Eine mögliche Lösung könnte ein eigenes Stadtbussystem sein, bei dem die Busse in einem 20-Minuten-Takt auch die einzelnen Stadtteile anfahren.

Zum Teil sehr lebhafte Diskussionen wurden auch zu anderen Themen geführt. Dazu zählen Spielplätze, Sicherheit im Straßenverkehr für Fußgänger und Radfahrer, altersgerechtes Wohnen, der Erhalt schützenswerter Baumbestände und die Beteiligung an Bürgerwindparks. Was in den Arbeitsgruppen an Ergebnissen, Anregungen und Kritik zusammengetragen wurde, stellten die Moderatoren anschließend im Plenum vor.

Keine weiteren Neubaugebiete mehr in Stade?

Zuspruch der Bürger bei klimapolitischen Zielen

"Überraschend für mich war der tatsächliche Zuspruch aus der Bürgerschaft zu unseren klimapolitischen Zielen und Konzepten. Dies hatte ich nicht so deutlich erwartet", erklärte Kolk. Erklärtes Ziel der Verwaltung ist es, Stade bis 2040 autark in Sachen Energie zu machen - und zwar ausschließlich CO₂-neutral. Alle Haushalte - die Industrie muss sich selber darum kümmern - sollen dann mit klimafreundlicher Energie versorgt werden, etwa durch Windenergie. Die angesprochenen Bürgerwindparks könnten zwischen Haddorf und Hammah und südwestlich von Wiepenkathen entstehen.

Denkbar wären auch großflächige Photovoltaikanlagen. Hier kämen beispielsweise Flächen im Weißen Moor oder nördlich der Rotschlammdeponie in Betracht. Auch die Streifen beiderseits der geplanten A26-Trasse von Stade zum Kehdinger Kreuz könnten geeignet sein. "Man müsste schauen, ob parallel zur Wiedervernässung von Moorgebieten oder als Nachnutzung von Sandkuhlen die Installation von Freiflächenanlagen für Photovoltaik möglich wäre", meint Jacobs. Ebenfalls angedacht ist die Einrichtung von dezentralen Nahwärmenetzen. So könnte die Altstadt in Teilen durch die Abwärme des Klärwerkes versorgt werden. "Wir müssen die einzelnen Wohnquartiere in Stade in den Blick nehmen und schauen, wo überflüssiges Potenzial vorhanden ist und wo die Energieausbeute optimiert werden kann."

Die Stadt Stade fragte, mehr als 2.000 Bürger antworteten
Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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