Frauen sagen "Danke"
Buchholzer Unternehmen helfen Geflüchteten aus dem Kriegsgebiet
Das ist Engagement, wie man es sich wünscht: Die Buchholzer Firmen terra Holding GmbH und Betz Holding GmbH mit ihren Geschäftsführern Michael Tietz und Christopher Betz haben insgesamt zehn Flüchtlinge aus der Ukraine in einem Haus der terra Real Estate in Buchholz untergebracht. Mit Beginn des Krieges entstand innerhalb der Geschäftsführung der beiden Unternehmen die Idee, in dem leerstehenden und ungenutzten Haus in der Buchholzer Innenstadt ukrainische Flüchtlinge aufzunehmen. Alle drei Familien kommen aus der Nähe von Dnipro, der viertgrößten Stadt der Ukraine.
Dafür wurde das Haus zunächst auf Vordermann gebracht, durch einen Spendenaufruf wurden Möbel und weitere Einrichtungsgegenstände gesammelt. Dank der tatkräftigen Unterstützung und Spenden von Mitarbeitern von terra und Betz, allen voran Karl-Heinz Grobenko, sowie Freunden und Verwandten ist aus einem leeren in kurzer Zeit ein gemütliches Zuhause geworden. Ende März kam dann die erste Familie in Buchholz an, in den darauffolgenden Wochen stieg die Zahl der Familien im Haus auf insgesamt drei an. Mittlerweile leben zehn Personen gemeinsam in dem Haus.
Der Kontakt zu den Familien entstand über die IGS-Lehrerin Tatiana Grosser und ihre Schwester Olija, die die Familien über telefonischen Kontakt über Polen und Berlin nach Hamburg leiteten. Tatiana Grosser und ihr Lehrer-Kollege Gerald Gusche hatten in Polen das erste Mal Kontakt zu den Familien und kümmerten sich darum, dass es für sie nach Deutschland ging. Nach der Unterbringung in Buchholz galt es dann, gemeinsam die weiteren Hürden zu überwinden, die sich für Asylsuchende in Deutschland ergeben. Veronika Akanaeva erledigte ehrenamtlich viele Behördengänge und Verantwortliche aus beiden Firmen kümmerten sich darum, dass die Familienmitglieder wieder eingekleidet wurden. "Sie kamen ja hier nur mit dem an, was sie auf der Reise tragen konnten", berichtet Svea Betz von der Betz Holding GmbH.
Beate Schneider, ebenfalls von der Betz Holding, hat sich um die Organisation der Spenden gekümmert, Tatiana Kahle von terra hat als Übersetzerin fungiert und mit unermüdlichem Einsatz mit dafür gesorgt, dass das Haus für die Familien bezugsfertig wurde. Täglich steht sie mit den Familien in Kontakt und ist die erste Ansprechpartnerin für sie.
Die Familien wollen auf lange Sicht in Deutschland bleiben, berichten sie. In ein vom Krieg zerstörtes Land wolle man mit den Kindern nicht zurück. Für die Aufnahme und den Empfang in Deutschland sei man aber überaus dankbar. Für Beate Schneider eine Selbstverständlichkeit: "Wenn ich vor einem Krieg fliehen müsste, dann würde ich doch auch wollen, dass mich jemand aufnimmt." Das Buchholzer Textilhaus Derboven spendete zahlreiche Kissen und Bettdecken, der Handy Store & more von Freddy Brühler stellte Telefonkarten für die Kommunikation in die Heimat zur Verfügung.
Gemeinsam besuchen die Familien jetzt schon einen Deutsch-Kursus im Kaleidoskop, auch erste Verbindungen zu möglichen Arbeitgebern in Deutschland wurden bereits geknüpft. Zudem wird der Wohnungsmarkt von den Helfern aus den beiden Unternehmen fleißig durchforstet, da das kleine Haus auf Dauer zu klein für zehn Personen ist.
(lm).
Redakteur:Lennart Möller aus Rosengarten |
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