Zurück zur Kultur-Normalität
"Interview der Woche" mit Musikfestival-Veranstalter Dieter Klar
ce. Buxtehude. Fotograf, Fotojournalist, Produzent, Co-Leiter eines international angesehenen Kulturevents: Dieter Klar (84) aus Buxtehude ist vielseitig unterwegs - und der Schwiegersohn einer TV-Legende. Im "Interview der Woche" sprach WOCHENBLATT-Redakteur Christoph Ehlermann mit dem Allround-Talent über seine Aktivitäten und über die Hürden, die er dabei in Corona-Zeiten nehmen muss.
WOCHENBLATT: Herr Klar, Ihr Name ist fest verbunden mit dem Internationalen Musikfestival (IMF) Buxtehude, das seit 2010 renommierte Künstler aus dem In- und Ausland in der Region aufspielen lässt. 2021 hörten Sie als künstlerischer Leiter des Buxtehuder Kulturforums auf, um sich noch stärker auf das IMF zu konzentrieren. Welche Schwerpunkte wollen Sie künftig setzen?
Dieter Klar: Wir möchten mit dem IMF zurückkehren zur Normalität. Nach den dank des Wettergottes und unserer Sponsoren erfolgreichen Open-Air-Konzerten des IMF 2021 wollen wir den Menschen Mut machen. Vom 2. bis 4. September soll es mit viel frischer Luft auf dem Veranstaltungsgelände auf dem Harmshof in Jork über die Bühne gehen.
WOCHENBLATT: Inwieweit beeinträchtigt Corona das kulturelle Schaffen?
Klar: Die Pandemie ist eine katastrophale, verwirrende und zermürbende Situation und zerstört die Kulturszene.
WOCHENBLATT: Sie leiten das Internationale Musikfestival gemeinsam mit dem chinesischen Pianisten Haiou Zhang. Wie kam es zu der Kooperation?
Klar: Haiou Zhang habe ich 2008 in einem China-Restaurant in Hamburg mit Freunden kennengelernt. Wir hatten in Buxtehude das Kulturforum eröffnet, und ich habe jeden eingeladen, der singen, malen, tanzen und ein Instrument spielen konnte. Haiou hatte an diesem Abend ein Konzert in der Laeiszhalle, was ich nicht wusste. Mit viel Maotai (chinesischer Schnaps, d. Red.) gründeten wir in dieser Nacht das IMF.
WOCHENBLATT: Sie haben in das IMF auch Schulen als Aufführungsorte einbezogen, um der Jugend die Klassik näherzubringen. Wie ist das Feedback?
Klar: Großartig - die Augen, die Gesichter, die Konzentration, die Gefühle, das Lachen, die Freude. Wir versuchen, diese Konzertreihe - wenn möglich - in diesem Jahr noch zu erweitern.
WOCHENBLATT: Als Fotograf und Fotojournalist haben Sie unter anderem Ausstellungen zu den Themen "Deutschland seit 1945“ und "Abschied vom Kernkraftwerk Stade“ veranstaltet. Gibt es aktuell ein Thema, das Sie reizen würde, es fotografisch umzusetzen?
Klar: Ich bereite eine Ausstellung für Stade und das Kulturforum im November 2023 mit tollen Stade-Fotos meines Vater aus den 40er Jahren und aktuellen Bildern von mir aus der Region vor. Das ist ein Herzensprojekt.
Außerdem arbeite ich mit Bernd Utermöhlen vom Buxtehuder Geschichts- und Heimatverein und dem Kulturforum an verschiedenen Wanderausstellungs-Projekten. Sie sollen in diesem und im nächsten Jahr unter anderem in Ribnitz-Damgarten in Mecklenburg-Vorpommern, auf der Cap San Diego in Hamburg und im französischen Blagnac stattfinden.
WOCHENBLATT: Von 2006 bis 2008 produzierten Sie die satirische Internetsendung "BuxTV“. Wäre es in diesen politischen unruhigen Ampel-Zeiten, die sich von Berlin aus ja auch auf die Basis vor Ihrer Haustür auswirken, nicht Zeit für ein Comeback?
Klar: "BuxTV" war ein Riesen-Spaß, ein tolles Team, eine irre Arbeit. Heute ist das nicht wiederholbar, dafür bin ich leider zu alt.
WOCHENBLATT: Apropos TV: Sie sind mit Annemieke Kesselaar-Klar verheiratet, der ältesten Tochter des legendären, 2006 verstorbenen Showmasters Rudi Carrell. Eine seiner erfolgreichsten Shows, "7 Tage, 7 Köpfe" wurde gerade bei RTL neu aufgelegt. Wie gelungen finden Sie sie?
Klar: Üben, üben, üben...
WOCHENBLATT: Herr Klar, vielen Dank für das Gespräch.
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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